Bürgerinformationssystem
Sachverhalt:
„Inklusion durch Enkulturation“ heißt ein ESF-Förderprogramm, das über das Nds. Kultusministerium und die NBank nur für das Konvergenzgebiet aufgelegt ist, zu dem die Hansestadt Lüneburg gehört.
Diese hat mit Datum 31.03.11 fristgerecht einen Förderantrag eingereicht. Mit dem Bescheid ist Mitte/Ende Juni d.J. zu rechnen. In der Ausschusssitzung kann hierzu ausgeführt werden. Projektstart soll der 01.09.2011 sein. Der Förderzeitraum umfasst 2 Jahre mit einer einmaligen Verlängerungsoption um weitere 2 Jahre.
Ziel der Ausschreibung ist es zu erreichen, dass alle Kinder und jungen Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft, eine ihren Fähigkeiten und Neigungen entsprechende Bildung erwerben können, um als aktive Bürger und Bürgerinnen an einer wissensbasierten Gesellschaft teil zu haben und ihren Beitrag zu leisten. Ab dem Elementarbereich sollen deshalb Bildungsprojekte gefördert werden, die das Konzept der Inklusion umsetzen und dadurch ein sicheres Fundament für den Erwerb von Schlüsselqualifikationen für das lebenslange Lernen legen, auf das die nachfolgenden Bildungs- und Ausbildungsstrukturen aufbauen können. Innovative, vernetzte Ansätze bei der sprachlichen, mathematisch-naturwissenschaftlichen, sozialen und interkulturellen Bildung sowie in der Menschenrechts- und Demokratieerziehung sollen bestehende Maßnahmen ergänzen und erweitern, um Zurückstellungen vom Schulbesuch und Überweisungen in die Förderschule zu vermeiden/zu verringern und die Schulabbrecherquoten zu senken. Langfristig soll sichergestellt werden, dass mehr Bildungskarrieren gelingen und bisher arbeitsmarktferne Personengruppen erreicht werden. Zielgruppen sind das Fachpersonal und Eltern aus Bildungs- und Betreuungseinrichtungen.
Mit dem Modell-Projekt Lüneburg_inklusiv 2011-2013. Netzwerk für gemeinwesenorientierte inklusive Bildung in den Stadtteilen Kreideberg/ Ochtmissen und Schützenplatz/ Neu-Hagen möchte die Hansestadt Lüneburg, ausgehend von den Stadteilhäusern der genannten Gebiete, nachhaltige Kooperations- und Netzwerkstrukturen in der kommunalen Bildungsarbeit etablieren und diese am inklusiven Paradigma ausrichten. Es geht darum – entsprechend der Programmausschreibung - an den genannten Standorten einrichtungsübergreifend ein gemeinsames inklusives Grundverständnis der Arbeit mit Kindern und Eltern zu entwickeln, dieses in die Praxis zu transferieren und über die Bündelung von Ressourcen den Bildungserfolg aller Kinder nachhaltig zu befördern.
Eine Vision der stadtteilorientierten Arbeit in der Hansestadt Lüneburg liegt darin, die verschiedenen Institutionen, die in der Bildungskette zusammenwirken, einschließlich der Eltern als Erziehungsverantwortliche in Familienzentren zu verbinden und präventiv pädagogisch zu begleiten. Unter der in Lüneburg verwendeten Definition von Familienzentrum ist ein regionales Konzept zu verstehen, das Menschen im Wohnquartier verbindet, Raum und Angebot für Begegnung schafft, niedrigschwelligen Zugang zu Beratungs- und Unterstützungsangeboten vorhält, verschiedene Generationen zusammenführt und zusammenfassend einen sozialen Ort bildet, mit dem sich die Stadtteilbewohner und -bewohnerinnen identifizieren. Angereichert um die Förderung von Inklusion durch Enkulturation (Sozialisationsprozess in die jeweilige Kultur) und eine neue Werte- und Leitbilddiskussion ergibt sich eine erweiterte chancengerechte, von Unterschiedlichkeiten bereicherte Vision von Gesellschaftlichkeit und Verantwortung im Stadtteil.
Projektziele: · Gemeinsames Grundverständnis von Inklusion ist entwickelt und abgestimmt · Ideen für inklusive gemeinwesenorientierte Bildungsarbeit ist in den Stadtteilen mit ihren Einrichtungen etabliert · An der Bildungskette beteiligten Akteure haben sich eine inklusive Grundwertehaltung erarbeitet und fungieren als Multiplikator bzw. Multiplikatorin für Inklusion durch Enkulturation · Es wird mit einrichtungsbezogenen Konzepten der Inklusion durch Enkulturation für lokale Kitas, Schulen und Soziale Arbeit gearbeitet · Partizipation und bürgerschaftliches Engagement aktiviert Kinder , Eltern u. Ehrenamtliche zur inklusiven Mitarbeit im Stadtteil. Sie bringen ihre Stärken ein und übernehmen Verantwortung
Kooperationspartner: · Fachbereich Familie und Bildung (Regionalbereich Nord, Bereich Kindertagesbetreuung und Bereich Schule und Sport) · 2 Stadtteilhäuser · 4 städt. Kindertagesstätten · 3 Grundschulen · Allgemeiner soz. Dienst (ASD) · Verbund Sozialtherapeuthischer Einrichtungen (VSE) · Ev. Luth. Kirchengemeinde
Weitere Akteure: · Fachausschüsse (Jugendhilfe-, Sozial- u. Gesundheits-, und Schulausschuss) · Ehrenamtliche der Stadtteilarbeit · AG Partizipation (Stadt) · Volkshochschule (VHS) · Leuphana Universität Lüneburg
Maßnahmen: · Etablierung/ Erweiterung von Netzwerk- und Kommunikationsstrukturen · Begleitung von Entwicklungsprozessen · Fortbildung · Inhouse-Schulungen · Stadtteilveranstaltungen · (Bildungs-/Beratungs-/ Partizipations-) Angebote für Kinder und Eltern · Evaluation
Projektmanagement:
Das Projekt dient Veränderungsprozessen zur Erreichung des Ziels Inklusion durch Enkulturation in den beteiligten Einrichtungen und weiterführend in der pädagogischen Arbeit in der Hansestadt Lüneburg. Die konkreten Projektziele des Modell-Projekts Lüneburg_inklusiv (s.o.) werden über Projektmanagement als Methode angestrebt und bieten Instrumente zur erfolgreichen Ausgestaltung von Planung, Durchführung und Evaluation. Dazu gehört z.B. der Baustein „Bildungsangebot“. Dazu gehören z.B. Fortbildungsmodule sowie Inhouse-Schulungen, die von folgenden pädagogischen Ansätzen/Methoden geprägt sein werden:
· Inklusionsprozesse in Verknüpfung mit Genderpädagogik (Rollenzuschreibungen Jungen/Mädchen) und Elementen interkultureller Bildung, · Menschenrechtspädagogik, · Vorurteilsbewusste Bildungsangebote, · Selbstreflexionsmethoden wie z.B. Lerntagebücher, · Kollegiale Beratung, · Szenisches Spiel und weitere erlebnisorientierte Methoden
Personelle Umsetzung:
· Verantwortliche Leitung durch FB Familie und Bildung · Aktive Mitwirkung der (ASD-)Stadtteilmanager und (ASD-)Stadtteilmanagerinnen in den Stadtteilhäusern · Aktive Mitwirkung der Kita-Leitungen und der Kita-Mitarbeiterinnen · Aktive Mitwirkung der Schulleitungen und der Lehrkräfte · Einsetzung von Projektmanagement · Personelle Verstärkung in den Teams Stadtteilhaus, Kindertagesstätten und Grundschulen · Fortbildung · Beratung · Bildung von Netzwerken
Kosten und Finanzierung:
Das Projekt „Lüneburg_inklusiv 2011 erfordert personellen Einsatz von Personal der beteiligten Einrichtungen, zusätzliche personelle Unterstützung (eigenes oder bei Jugendhilfeträger VSE) für Projektmanagement, Stadtteilhäuser, Kitas, Schulen, sowie Sachmittel und Honorarkosten. Ein detaillierter Finanzplan ist entsprechend der ESF- Fördergrundsätze bei der NBank einzureichen und von dort zu genehmigen. Danach ergibt sich ein Anteil von 75 % Fördermitteln und 25 % Eigenmitteln. Eigenmittel werden aus der Mitwirkung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen am Förderprogramm dargestellt.
In der Ausschusssitzung erfolgt eine weitergehende Darstellung des Programms anhand einer ppt.-Präsentation.
Finanzielle Auswirkungen:
Kosten (in €) a) für die Erarbeitung der Vorlage: 100,00 aa) Vorbereitende Kosten, z.B. Ausschreibungen, Ortstermine, etc. b) für die Umsetzung der Maßnahmen: 2011 Personal- und Sachkosten 75.000,- € 2012 Personal- und Sachkosten 250.000,- € 2013 Personal- und Sachkosten 175.000,- €
c) an Folgekosten: d) Haushaltsrechtlich gesichert: ja, durch Zuwendungen und Eigenmittel Ja Nein Teilhaushalt / Kostenstelle Produkt / Kostenträger: Haushaltsjahr:
e) mögliche Einnahmen: Zuwendungen aus ESF-Förderung 2011 56.250,-€ 2012 187.500,- € 2013 131.250,- €
Eigenmittel werden aus Mitwirkung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen dargestellt 2011 18.750,- € 2012 62.500,-€ 2013 43.750,-€
Beschlussvorschlag:
Der Jugendhilfeausschuss nimmt die Projektvorstellung „Lüneburg_inklusiv 2011“ zustimmend zur Kenntnis und beauftragt die Verwaltung, das Projekt ausgehend von den ausgewählten Standorten „HaLo“ und „KredO“ umzusetzen.
Der Schulausschuss nimmt die Projektvorstellung „Lüneburg_inklusiv 2011“ zustimmend zur Kenntnis.
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