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Sachverhalt: Die
Ratsbücherei hat eine Vielzahl von Handschriften und alten Drucken aus dem
Bereich der Musik. Für diese Musikalien wurde 1950 ein „Katalog der
Musikalien der Ratsbücherei Lüneburg von Dr. Friedrich Welter“ erstellt
und gedruckt. Dieser Katalog hat jedoch viele Mängel und ist nicht durch
Register erschlossen, so dass einzelne Bände schlecht auffindbar sind. Der ehrenamtliche
Mitarbeiter der Bibliothek, Herr Dr. Hentschel, hat deshalb eine Access-Datenbank
erstellt, die allerdings auch nicht den musikwissenschaftlichen Anforderungen
gerecht wird. An
der Staatsbibliothek München gibt es eine Arbeitsgruppe RISM (Répertoire
International des Sources Musicales), die seit vielen Jahrzehnten versucht, die
alten Musikalien in Deutschland zu erfassen. RISM ist ein von der Deutschen
Forschungsgemeinschaft für diesen Zweck gefördertes Projekt. Die
Musikhandschriften der Ratsbücherei sind darin bisher nicht erfasst. Kürzlich
hat Herr Dr. Lauterwasser aus dem Münchener RISM-Projekt die Bestände der
Ratsbücherei durchgesehen. Er betonte die Einmaligkeit und wissenschaftliche
Bedeutung der Musikalien der Ratsbücherei und würde sie gern in München katalogisieren
lassen, da hier die entsprechenden Nachschlagewerke und Fachbücher für eine
wissenschaftliche Bearbeitung der Bände fehlen. Der Projektleiter RISM, Dr.
Brinzing, hat deshalb vorgeschlagen, die Bände hier abzuholen und in München zu
bearbeiten. Es handelt sich um 198 Einheiten bzw. Exemplare, zum großen Teil
Unikate, deren Wert sich schlecht ermitteln lässt, die aber mit einem
Gesamtwert von rd. 150.000 € geschätzt werden. Die Exemplare werden mit
einem Spezialtransport (einschl. 2 Begleitpersonen) abgeholt und sind während
der Ausleihzeit ausreichend versichert. Die umfassende wissenschaftliche
Erschließung der Manuskripte wird ca. sechs Monate in Anspruch nehmen. Ziel
des Projektes ist, die Daten nicht nur den Mitarbeitern und Nutzern der
Bibliothek, sondern in absehbarer Zeit allen Interessierten weltweit in einer
Online-Musikdatenbank zur Verfügung zu stellen. Die Projektgruppe bietet
zusätzlich an, die Titeldaten auch in Papierform bereit zu stellen und die
Mappen, in denen viele der Musikalien gelagert sind, durch säurefreies Papier
bzw. Pappen zu ersetzen. Der Hansestadt
entstehen durch die wissenschaftliche Aufarbeitung keine Kosten, es wird lediglich
eine Materialkostenerstattung für die zu ersetzenden Mappen in Höhe von etwa
200 € anfallen. Da
die Ratsbücherei mit ihren begrenzten Mitteln nicht selbst in der Lage ist, die
Musikalien nach internationalen wissenschaftlichen Maßstäben aufzuarbeiten,
unterstützt die Stadtverwaltung das Projekt ausdrücklich. Finanzielle
Auswirkungen: Kosten (in €) a) für die Erarbeitung der Vorlage: 20
€ aa) Vorbereitende Kosten, z.B.
Ausschreibungen, Ortstermine, etc. b) für die Umsetzung der Maßnahmen: c) an Folgekosten: d) Haushaltsrechtlich gesichert: Ja Nein Haushaltsstelle: Haushaltsjahr: e) mögliche Einnahmen: Beschlussvorschlag: Der
„Ausleihe“ der Musikhandschriften der Ratsbücherei in die
Bayerische Staatsbibliothek zur wissenschaftlichen Erfassung wird zugestimmt. |
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