Bürgerinformationssystem
Sachverhalt: Die Unterbringung der Verwaltung der Stadt Lüneburg ist wie in vielen Gebäuden beengt und problematisch. Die schlechte Unterbringung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat auch Auswirkungen auf die Leistungserbringung für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Lüneburg. In fast allen Verwaltungsbereichen sind raumplanerische Maßnahmen angezeigt. Insbesondere im Fachbereich 5 (Jugend und Soziales) ist eine Entflechtung und Verbesserung der Unterbringung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unabdingbar. Hier ist insbesondere die Unterbringung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bereiches 52 (Wohngeld, Behindertenhilfe, Senioren und besondere soziale Angelegenheiten) zu berücksichtigen, die zurzeit in dem Gebäude Bei der St. Johanniskirche 11 untergebracht sind. Da dieses Gebäude aus wirtschaftlichen Gründen aufgegeben wird, wird eine neue Unterbringung benötigt. Um diese
Situation zu verbessern, ist die Stadt Lüneburg in Verhandlungen mit der
Sparkasse Lüneburg eingetreten, die zum Ziel haben, das Gebäude Neue Sülze 31
zu erwerben. Bei dem Gebäude handelt es sich um ein 1974 errichtetes
Bürogebäude mit ca. 876 qm Nutzfläche. Dabei handelt es sich um ca. 580 qm
nutzbare Bürofläche, um 170 qm Sanitär-, Abstell- und Flurfläche sowie 125 qm
Lagerfläche im Keller. Das Gebäude
grenzt unmittelbar an die Gebäude der Neuen Sülze 32 – 35 (Bauverwaltung) an
und ist somit auch hinsichtlich der Lage ein geeignetes Objekt zur Verbesserung
der räumlichen Unterbringung und Zentralisierung der Stadtverwaltung Lüneburg
für die Nach dem
Wertermittlungsgutachten (Firma Industrierat Hamburg) liegt der Ertragswert des
Grundstücks bei ca. 479 000,00 €. Zwischenzeitlich wurden jedoch in den Decken
und Schrankwänden Schadstoffe (Formaldehyd) festgestellt. Für die Sanierung
dieser Schadstoffinhalte sind ca. 46 000,00 € zu veranschlagen, um diese Summe
wird durch die Sparkasse Lüneburg der Kaufpreis des Gebäudes gemindert. Somit
beträgt der Wert des Gebäudes 433 000,00 €. Zur Systematik
der Preisermittlung ist auszuführen: Das Wertermittlungsverfahren durch den
“Industrierat Hamburg GmbH” kommt zu einem Ertragswert in Höhe von 479 000,00
€. Bei diesem Preis sind Abschläge für bauliche Mängel vorgenommen worden. Dies
stellt die Basis für den Erwerb des Gebäudes dar. Hinzuzurechnen sind noch die
notwendigen Umbaumaßnahmen, die auf Wunsch der Stadt Lüneburg durchzuführen
sind (z. B. Fahrstuhleinbau, behindertengerechter Eingang, Einbau eines
Behinderten-WC’s im Erdgeschoss, Elektroarbeiten, Leitungsarbeiten etc.). Laut Beschluss
des Rates vom 02.08.02 sollte alternativ zum Erwerb des Gebäudes eine Anmietung
geprüft werden. Die Sparkasse selbst schließt eine Vermietung aus. Es könnte
jedoch ein Dritter das Gebäude erwerben und dann an die Stadt Lüneburg
vermieten. Um einen
Vergleich möglich zu machen, wird eine fiktive Miete (laut Auskunft des
Maklerbüro Sallier 7,50 – 9,00 € ortsüblich) von 7,75 € angenommen. Auf dieser
Basis würden für die 750 qm Nutzfläche in dem Gebäude der Sparkasse 5 812,50 €
Miete pro Monat zum Tragen kommen. Dies macht eine Jahresmiete in
Höhe von 69 750,00 € aus. Unter
Berücksichtigung einer Kapitalverzinsung der Investitionsmittel für die
Umbaumaßnahmen, die vom Vermieter erfolgen müssen, in Höhe von 6 % würden
jährlich noch Dies bedeutet,
dass sich beim Kauf durch die Stadt nach ca. 10 Jahren der Kaufpreis für dieses
Gebäude amortisiert hat. Darüber hinaus
bleibt noch festzustellen, dass für die Verbrauchskosten (Strom, Wasser,
Abwasser und Heizung) aus den letzten Jahren für das Gebäude Bei der St.
Johanniskirche 11 aufgrund des schlechten Zustandes des Gebäudes ein
Jahresdurchschnitt in Höhe von ca. 7 800,00 € errechnet worden ist. Bezogen auf
das Gebäude der Sparkasse ergibt sich auf Basis von den vorhandenen 750 qm
Nutzfläche ein zu erwartender Betrag von 6 800,00 € für die
Bewirtschaftungskosten. Für das
Gebäude bei der St. Johanniskirche 11 sind bei Erhalt des Gebäudes erhebliche
Aufwendungen für die bauliche Erhaltung und für den Sanierungsaufwand zu sehen.
Grundsätzlich kann festgestellt werden, dass das Gebäude generalüberholt werden
muss (Fenster, Isolierung, Dach). Somit bleibt
festzustellen, dass durch den Erwerb des Gebäudes der Sparkasse Neue Sülze 31
und durch den Verkauf des Gebäudes Bei der St. Johanniskirche 11 die
Wirtschaftlichkeit dieser Maßnahme durch die errechneten Durchschnittswerte der
Bewirtschaftungskosten unterstützt wird. Darüber hinaus
ist der Ankauf des Gebäudes auch aus haushaltsrelevanter Sicht zu favorisieren,
da der Kauf des Gebäudes bei einer Nettokreditaufnahme 0 durch den Verkauf
anderer Immobilien (Bei der St. Johanniskirche 11, Große Bäckerstraße 17) als
Vermögensumschichtung bei der Stadt Lüneburg zu sehen ist. Die Anmietung dieses
Gebäudes würde demgegenüber zu einer dauernden Belastung des Verwaltungshaushaltes
der Stadt Lüneburg führen. Als weitere
Alternative ist die Frage eines möglichen Neubaus geprüft worden. Die Neubaukosten für ein vergleichbares Verwaltungsgebäude belaufen sich lt. Bewertung der LüwoBau auf ca. 1 Mio. € inkl. Nebenkosten ohne Grundstückserwerbskosten und Außenanlagen. Die Kosten für ein zu erwerbendes Grundstück in vergleichbarer Lage würde nach Verkehrswertgutachten mit ca. 150 000,00 € zu beziffern sein. Vollständigkeitshalber wird an dieser Stelle noch die Tatsache erwähnt, dass in Rathausnähe kein vergleichbares Grundstück vorhanden ist, und dass somit das Argument der Zentralisierung der Verwaltung für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Lüneburg nicht greifen würde. Somit ist der
Ankauf des Gebäudes der Sparkasse Neue Sülze 31 die wirtschaftlichste und
organisatorisch sinnvollste Maßnahme, um die räumliche Situation der
Stadtverwaltung zu verbessern. Im Haushalt
2002 sind im Vermögenshaushalt 886 000,00 € für den Erwerb des Gebäudes
veranschlagt worden. Basis der
Verhandlungen zwischen der Stadt Lüneburg und der Sparkasse Lüneburg war die
Überlassung eines gebrauchsfertigen Gebäudes. Dies beinhaltete auch
Umbaumaßnahmen, die für eine verwaltungsseitige Nutzung des Gebäudes notwendig
sind. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um den Einbau eines Fahrstuhls
sowie die notwendigen kommunikativen Vernetzungen mit den Verwaltungsgebäuden
der Stadt Lüneburg (EDV-Netz, Telefonnetz). Die Kosten für
die notwendigen Umbaumaßnahmen betragen ca. 415 000,00 €. Im Detail handelt es
sich dabei um folgende Maßnahmen: Detailauflistung - Fahrstuhl inkl. Statikerhonorar und
aller baulichen Maßnahmen 149 065,97 € - behindertengerechter Eingang 17 229,87 € - Einbau eines Behinderten-WC’s im
Erdgeschoss 10 545,86 € - Elektroarbeiten 25 302,42 € - Leitungsarbeiten (EDV) 82 187,52 € - Honorare (Bauleitung, Fachplanung
Elektro etc.) 35 000,00 € - Sanierung der Altlasten in Höhe von 46 000,00 € - Summe der zusammengefassten
Restarbeiten (Einbringung rauchdichter Türen in den
Treppen- häusern, Erhöhung Handlauf
Treppenlauf, Beton- sanierung am Sockel) 49
668,36 € Gesamtsumme 415 000,00 € Zusammenfassend
lassen sich die Alternativen wie folgt gegenüber stellen: a) Ankauf des Gebäudes Kaufpreis 433 000,00 € Umbaumaßnahmen nach Anforderung der Stadt Lüneburg inkl. der Schadstoffsanierungen 415 000,00 € 848 000,00 € b) Anmietung Fiktive
Mietvergleichsberechnung auf Basis der Quadratmetermiete des
Bürgeramtes Fiktive
Monatsmiete 5 812,50 € X
12 = 69 750,00 € Jahresmiete zuzüglich 6%ige Verzinsung der 415
000,00 € Investitionsgröße Umbaukosten = 24
900,00 € Gesamtsumme: 95
650,00 € Miete pro Jahr c) Neubau Gebäudekosten ca. 1 000 000,00 € Grunderwerb
150 000,00 € 1 150 000,00 € (ohne
Außenanlage) Die Restmittel aus dieser Haushaltsstelle sollen für die dringend
notwendige Sanierung des Gebäudes Klosterhof (Fachbereich 5) verwendet werden. Finanzielle Auswirkungen: Kosten (in €) a) für die Erarbeitung der Vorlage: 100,00
€ aa)
Vorbereitende Kosten, z.B. Ausschreibungen, Ortstermine, etc. b) für die Umsetzung der Maßnahmen: c) an Folgekosten: zurzeit nicht zu
berechnen. d) Haushaltsrechtlich gesichert: Ja Haushaltsstelle: 02000.93250 Haushaltsjahr: 2002 e) mögliche Einnahmen: Anlagen:
Ergänzende Stellungnahme der Verwaltung vom 25.10.02
Beschlussvorschlag: Der Rat der
Stadt Lüneburg beauftragt die Verwaltung, die Verhandlungen zum Erwerb des
Gebäudes der Sparkasse Lüneburg Neue Sülze 31 weiterzuführen mit dem Ziel, das
Gebäude inkl. der notwendigen Umbaumaßnahmen für 848 000,00 € zu erwerben. Die Restmittel
aus dieser Haushaltsstelle sollen für die dringend notwendige Sanierung des
Gebäudes Klosterhof (Fachbereich 5) verwendet werden. |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||