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Sachverhalt: Herr Hans-Jürgen Pfohe, Eigentümer des Tennisparks Am
Wienebütteler Weg 14, möchte im Sommer diesen Jahres seine Sportanlage
verkaufen, diese aber für den Lüneburger Regionalsport erhalten wissen. Seit
Mitte Januar 2006 liegt dem MTV Treubund Lüneburg von 1848 e.V. ein
entsprechendes Kaufangebot vor. Die Anlage besteht aus drei Tennishallen, fünf
Tennisplätzen, einer Gymnastikhalle, Funktionsraum, Wohngebäude und einem
Grundstück mit einer Größe von 36.423 qm. Seit mehreren Jahren bemüht sich der MTV Treubund Lüneburg vergeblich darum, einen Investitionsbeschluss vorangegangener Mitgliederversammlungen zum Bau einer weiteren eigenen Sportstätte in einem günstigen Kostenrahmen umzusetzen. Mit dem Ankauf des Tennisparks und dem damit verbundenen Umbau einer Tennishalle (von dreien) zur allgemeinen Sporthalle mit max. 700 Zuschauerplätzen, ergibt sich für den MTV Treubund Lüneburg die Gelegenheit, kostengünstig seine eigene bedarfsgerechte Sportstätte zu bauen, mit der zugleich auch anderen Vereinen eine Halle für sportliche Großveranstaltungen bereitgestellt werden kann. Zugleich bekäme die in Oedeme nicht mehr angemessen versorgte Handball-Spielgemeinschaft (HSG) eine Halle für ihren Punktspielbetrieb. Für die Realisierung dieses Vorhabens bedarf es jedoch noch einer satzungsgemäßen Zustimmung der Vereinsmitglieder, die auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 13.07.2006 eingeholt werden soll. Aber nicht nur der MTV Treubund Lüneburg und die HSG,
sondern auch der Schul- und Vereinssport in Lüneburg und Umgebung würden von
einem solchen Vorhaben profitieren. Dem Vereinssport steht derzeit keine
attraktive Halle für Veranstaltungen mit überörtlichem Zuschauerinteresse zur
Verfügung; insbesondere die Schulsporthalle Oedeme ist aufgrund der Auslegung
von Flucht- und Rettungswegen für solche Großsportveranstaltungen ungeeignet.
Die neue Sporthalle am Wienebütteler Weg könnte für die Regionalliegespiele im
Volleyball (Spielgemeinschaft MTV/SV Gellersen), für Basketball oder die
vormals in der 2. Bundesliga spielende Badminton-Mannschaft des VfL bereitgestellt
werden. Die Stadt Lüneburg geht davon aus, dass sich die Sportvereine in der
Region unter Moderation von Sportbeirat und Kreissportbund über eine Nutzung
auch durch andere Vereine verständigen werden und wird diesen Wunsch auch in
den noch zu führenden Vertragsgesprächen nachdrücklich einbringen. Nach
Sperrung der Sporthallen Nordlandhalle und HS Kreideberg sowie den
bevorstehenden Sanierungsarbeiten in den Sporthallen Im Grimm,
Christiani-Schule und Herderschule, besteht außerdem zur Absicherung des
Schulsports in den nächsten 5 Jahren ein dringender Bedarf an zusätzlichen
Sporthallenflächen. Sollte im Tennispark Am Wienebütteler Weg eine solche
Sporthalle umgebaut werden, könnte diese für den Schulsport angemietet werden,
die Mietzahlung hierfür wäre deutlich geringer als die derzeitigen Fahrkosten
zu den gegenwärtig genutzten Ausweichsporthallen in Vögelsen etc. Die Halle
liegt von HS Kreideberg, Christianischule und Herderschule jeweils weniger als
1 km Fußweg entfernt. Was den Tennissport als eigentlichen Hauptnutzer der
Sportanlage Am Wienebütteler Weg betrifft, so bietet sich auch für diesen die
Gelegenheit, in den dann noch verbleibenden zwei Tennishallen seine Sportart
bedarfsgerecht und zukunftsorientiert weiter zu betreiben. Der Tennisbetrieb
soll über eine Betreibergesellschaft sichergestellt werden, die vom
Vereinsbetrieb des MTV Treubund Lüneburg separat läuft und als Partner neben
dem THC Lüneburg zahlreiche weitere Tennissportvereine aus Stadt und Landkreis
Lüneburg mit einbezieht. Der Niedersächsische Tennisverband, Kreisverband
Lüneburg, befürwortet und unterstützt das Vorhaben uneingeschränkt. Der Kaufpreis für die Sportanlage Wienebütteler Weg soll
1,65 Mio. € [zuzüglich rd. 100 T€ Nebenkosten (Notariat,
Grunderwerbsteuer etc.)] betragen. Die erforderliche Umbaumaßnahme einer der
vorhandenen Tennishallen in eine Sporthalle (neuer Sportboden, zusätzliche
Notausgänge, Umkleiden etc.), wird mit rd. 275 T€ veranschlagt. Auf diese
rd. 2 Mio. € Investitionen könnte der MTV Treubund Lüneburg Mittel in
Höhe von rd. 500 T€ einsetzen. Damit wären noch rd. 1,5 Mio. € zu
finanzieren. Eine detaillierte Finanzplanung des Vereins, auch für die
laufenden Betriebskosten, liegt vor. Zu banküblichen Bedingungen aufgenommene
Darlehen würden die Leistungsfähigkeit des Vereins überfordern. Eine
Lösungsmöglichkeit stellt die Trennung der Erwerbskosten von Grundstück und
Baulichkeiten dar, wie sie mit Erwerb des Komplexes durch einen Dritten und
nachfolgende Bestellung eines Erbbaurechts für den MTV zu erreichen ist. Hierzu
wurde in Verhandlungen mit dem Verein folgender Weg entwickelt: Das Hospital St. Nikolaihof hat auf Grundlage von zwei
Ratsbeschlüssen Grundstücke in Bardowick (Kuhreiher/Ilmer Weg) veräußert. Der
Verkaufserlös ist entsprechend einer Auflage des Nds. Min. für Inneres und
Sport (Stiftungsaufsicht) sicher und nachhaltig dem Stiftungsvermögen
zuzuführen. Die Aufsicht hält es für erforderlich, dass diesbezüglich
baldmöglichst Grundstückszukäufe anzustreben sind. Anzulegen sind rd. 1,3 Mio.
€. Bei dem Tennisparkgrundstück handelt es sich um die Am
Wienebütteler Weg 14 gelegenen Flurstücke 1/8 und 20/5 zur Größe von insgesamt
36.423 m2. Der gutachterlich unterlegte reine Bodenwert beträgt
1,267 Mio. €. Die nachhaltigen Nutzungsmöglichkeiten und somit eine Wertsicherung
ist gewährleistet. Es bietet sich demgemäß an, dass das Hospital St. Nikolaihof
das Grundstück zur Größe von 36.423 m2 direkt erwirbt. Hiernach
bestellt die Stiftung als Grundstückseigentümerin dem MTV Treubund Lüneburg ein
langfristiges Erbbaurecht. Der MTV Treubund Lüneburg hat bereits einen
anfänglichen jährlichen Erbbauzins von 63.350 € sowie eine
Wertsicherungsklausel akzeptiert. Dieses entspricht einer 5 %igen Verzinsung
des Bodenwertes. Eine gute, sichere und nachhaltige Anlage in Grundvermögen ist
hier somit gegeben. Für die Abwicklung ist es erforderlich, dass das Hospital
St. Nikolaihof vom Verkäufer zunächst den Gesamtkomplex für 1,65 Mio. €
erwirbt. Bei der gleichzeitig zu erfolgenden Erbbaurechtsbestellung werden dann
jedoch alle Baulichkeiten und Anlagen gegen Zahlung einer Gebäudeentschädigung
in Höhe von 383 T€ auf den MTV Treubund Lüneburg übertragen. Der Anlagewert
und der von der Stiftung aufzubringende Kaufpreis beschränkt sich insofern
letztlich auf den reinen Bodenwert. Der MTV Treubund Lüneburg möchte das künftige
Erbbaurechtsgrundstück zur teilweisen Sicherstellung der Finanzierung des
Gebäude-Kaufpreises sowie der Kosten für notwendige Um- und Ausbauarbeiten mit
maximal 500 T€ beleihen. Ferner wird hinsichtlich des Grundstückes die
Einräumung einer Ankaufsoption zu einem späteren Zeitpunkt gewünscht, falls die
Vermögenslage des Vereins einen Erwerb zu Eigentum erlaubt. Der Erteilung einer
Belastungsgenehmigung sowie Eintragung einer Dienstbarkeit (Option zum Ankauf
unter Sicherstellung des erwähnten Bodenwertes auf Grundlage einer
Wertsicherungsklausel) stehen aus Sicht der Verwaltung keine Hinderungsgründe
entgegen. Trotz des vorstehend beschriebenen Weges bleibt für den Verein eine gewisse Lücke in der Gesamtfinanzierung. Im Interesse der Sportförderung und des Erhalts der wertvollen Anlage für den Sport in der Region schlägt die Verwaltung daher vor, für die notwendigen An- und Umbaukosten dem MTV Treubund Lüneburg von der Stadt Lüneburg einen Einmalbetrag in Höhe von 200 T€ zuzuwenden. Hinzu käme als Abfindung für die mindestens 5-jährige Mitbenutzung der Sporthalle durch den Schulsport einmalig ein Betrag von 70 T€. Diese außerplanmäßigen Ausgaben können auf die im Beschlussvorschlag beschriebene Weise gedeckt werden. Es wird erwartet, dass der Landkreis Lüneburg sich ebenfalls maßgeblich an dem Vorhaben finanziell beteiligt, zumal mit diesem Gemeinschaftsprojekt die Dringlichkeit von Sanierungen oder Erweiterungsmaßnahmen an der kreiseigenen Sporthalle Oedeme entfiele. Finanzielle
Auswirkungen: Kosten (in €) a) für die Erarbeitung der Vorlage: 20,00 aa) Vorbereitende Kosten, z.B.
Ausschreibungen, Ortstermine, etc. b) für die Umsetzung der Maßnahmen: c) an Folgekosten: d) Haushaltsrechtlich gesichert: Ja Nein Haushaltsstelle: Haushaltsjahr: e) mögliche Einnahmen: Anlage: Lageplan
"Am Wienebütteler Weg 14"
Beschlussvorschlag
für den Stiftungsbeirat: Für den Stiftungsbeirat des Nikolaihofes handelt es sich um eine Mitteilungsvorlage. Er nimmt die oben beschriebenen Grundstücks- und Geldgeschäfte zu 2. insofern zustimmend zur Kenntnis. Beschlussvorschlag für Sportausschuss,
Verwaltungsausschuss und Rat: Der Rat der Stadt Lüneburg beschließt, 1. Der Rat der Stadt Lüneburg nimmt den vom Hospital St. Nikolaihof und dem MTV Treubund Lüneburg von 1848 e.V. beabsichtigten Erwerb des Tennisparks Am Wienebütteler Weg 14 und damit verbunden eine Nutzungsänderung einer Tennishalle in eine Sporthalle mit Tribünen zustimmend zur Kenntnis. 2. Das Hospital St. Nikolaihof · erwirbt von Herrn Hans-Jürgen Pfohe das Grundstück in Lüneburg, Am Wienebütteler Weg 14, bestehend aus den Flurstücken 1/8 und 20/5 der Flur 1 zur Größe von insgesamt 36.423 m2 mit allen aufstehenden Gebäuden und Anlagen. Der Kaufpreis beträgt 1.65 Mio. € zuzüglich der Nebenkosten (Notariatsgebühren etc.). · bestellt dem MTV Treubund Lüneburg von 1848 e.V. in Lüneburg an den erwähnten Flurstücken ein bis zum 01.10.2105 befristetes Erbbaurecht. Der anfängliche jährliche Erbbauzins beträgt 63.350 €. · überträgt dem MTV Treubund Lüneburg von 1848 e.V. im Rahmen des abzuschließenden Erbbaurechtsvertrages alle bestehenden Baulichkeiten und Anlagen. Der MTV Treubund Lüneburg von 1848 e.V. hat diesbezüglich eine einmalige Entschädigung in Höhe von 383 T€ an das Hospital St. Nikolaihof zu entrichten. · stimmt der Belastung dieses Erbbaurechtes mit Grundschulden und/oder Hypotheken bis zur Höhe von 500 T€ nebst Zinsen und Nebenleistungen zu. · stimmt der Einräumung einer dinglich gesicherten Ankaufsoption durch den MTV Treubund Lüneburg von 1848 e.V. auf Grundlage des heutigen Bodenwertes mit entsprechender Wertsicherung zu. 3. dass die Stadt Lüneburg · dem MTV Treubund Lüneburg von 1848 e.V. auf Grundlage einer abzuschließenden Zuwendungsvereinbarung mit Zweckbindung einen Einmalbetrag in Höhe von 200 T€ für die notwendigen An- und Umbaukosten einer Tennishalle in eine Zuschauersporthalle sowie als Abfindung für eine 5jährige Mitbenutzung dieser Sporthalle durch den Schulsport einen Einmalbetrag in Höhe von 70 T€ zahlt. · für die Finanzierung dieses Investitionszuschusses einer außerplanmäßigen Ausgabe bis zur Höhe von 200 T€ bei der neu einzurichtenden Haushaltsstelle 5500.98820 - Investitionszuschuss MTV Treubund/Erwerb Sportanlage Am Wienebütteler Weg - und bis zur Höhe von 70 T€ bei der neu einzurichtenden Haushaltsstelle 2210.71860 - Zuweisung MTV Treubund/Schulsport - zustimmt. Für die Finanzierung des Investitionszuschusses ist eine Deckung aus Mitteln der Haushaltsstelle 88000.34000 - Veräußerung von Grundstücken - vorgesehen. Die Deckung der Zuweisung für den Schulsport wird jeweils aus Mehreinnahmen vom Landkreis und bei den Konzessionsabgaben in Höhe von je 35 T€ finanziert. |
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