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Sachverhalt: Die Kulturverwaltung der Hansestadt wurde in der Sitzung des KPA am 11.03.2022 gebeten, in einer der nächsten Sitzungen für das Jahr 2022 „zu den geplanten Veranstaltungen im Rahmen der Erinnerungskultur zu berichten, evtl. Ideenvorschläge zu präsentieren“.
Neben der bereits erfolgten Lesung am 27. Januar (Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus), an dem die Hansestadt jährlich eine Veranstaltung präsentiert, ist für 2022 eine feierliche Einweihung des Gedenk- und Lernortes „Ehrenfriedhof - Opfer der KZ Häftlingstransporte 1945“ im Rahmen des Volkstrauertages angedacht. Diese konnte bisher aufgrund der Corona-Pandemie und Verzögerungen in der Fertigstellung der Texttafeln noch nicht durchgeführt werden.
Vorgeschlagen wird dazu ein neues, ergänzendes Projekt: Tage der Jüdischen Kultur in Lüneburg Anfang September 2022. Dabei sollte die Kulturverwaltung in ihrer Rolle als Impulsgeberin, Koordinatorin und Netzwerkerin agieren, nicht ein eigenes Programm veranstalten, sondern in Zusammenarbeit mit diversen Akteuren der (Erinnerungs-) Kulturlandschaft Lüneburgs ein Programm koordinieren, kommunizieren und die Durchführung finanziell unterstützen. Die Museumsstiftung hat zugesagt, dieses Projekt gemeinsam mit dem Kulturreferat der Hansestadt Lüneburg zu initiieren.
Hintergrund der Idee Tage Jüdischer Kultur Lüneburg Jüdische Kultur und Geschichte – niemals ohne, aber eben auch weit hinaus über die NS-Geschichte und den Holocaust betrachtet – sind ein immanenter Teil europäischer wie deutscher Geschichte und Kultur. Bundesweit wird bis zum 31.07.2022 das Festjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ begangen, jährlich findet europaweit am ersten Septembersonntag der Aktionstag „Europäischer Tag der jüdischen Kultur“ statt, in diesem Jahr zum Thema „Erneuerung“. Veranstaltungen und Projekte, die in diesem Kontext durchgeführt werden, unterstützen – gerade angesichts des wieder erstarkenden Antisemitismus und Rassismus in Europa – dabei, die Vielfalt und den Einfluss, die Zugehörigkeit und die Bedeutung jüdischen Lebens und jüdischer Kultur auf unsere Gesellschaft in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rufen.
In Lüneburg hat die jüdische Geschichte der Stadt in diesem Jahr bereits einige Aufmerksamkeit in der öffentlichen Diskussion und der Erinnerungskultur erhalten: neben dem federführend durch die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (GCJZ) vorangetriebenem Projekt der Sanierung des jüdischen Friedhofs, wird 2022 auch das bereits lange angedachte Projekt der Website zu Biographien Jüdischer Familien in Lüneburg umgesetzt (GCJZ, Museumsstiftung, Unterstützung HLG). Und für 2023 ist die Wiederaufnahme des Hosenfeld-Szpilman-Preises geplant. Die angedachte Veranstaltungsreihe „Tage Jüdischer Kultur Lüneburg“ ist somit aus verschiedenen Perspektiven eine passende Ergänzung der bereits laufenden erinnerungskulturellen Projekte der Hansestadt.
Mögliche Inhalte/Veranstaltungsformate und Akteur:innen Das Kulturreferat der Hansestadt Lüneburg hat über sein Netzwerk (Newsletter-Verteiler) Lüneburger Kulturschaffende zu einem Auftaktgespräch am 16.06.2022 eingeladen. Die Verwaltung möchte dazu anregen, dass rund um den „Europäischen Tag der Jüdischen Kultur“ am 04.09.2022 auch in Lüneburg Veranstaltungen durchgeführt werden, die den Reichtum und die Vielfalt jüdischer Geschichte und Kultur zeigen: ob ein Konzert deutsch-jüdischer Komponist:innen, eine Stadtführung zur jüdischen Kultur in Lüneburg, eine Lesung deutsch-jüdischer Autor:innen oder ein Vortrag zur Geschichte jüdischer Familien in Lüneburg, um beispielhalft mögliche Ideen zu nennen.
Sofern sich mindestens fünf Veranstaltungen finden, wird das Kulturreferat die „Tage Jüdischer Kultur Lüneburg“ durch Koordination der Kommunikation und Bewerbung der Veranstaltungsreihe initiieren. Eine Zusammenarbeit mit der Lüneburg Marketing ist dabei erwünscht. Um die Veranstaltungen der einzelnen Akteur:innen niederschwellig einem breiten Publikum zugänglich zu machen, sollen diese möglichst kostenfrei angeboten werden können. Dazu wird die Hansestadt Lüneburg aus dem Budget des Bereichs 41 (Produkt 281001) Mittel i.H. von 3.500 € zur Verfügung stellen, die gleichmäßig unter den teilnehmenden Akteur:innen (nach Bedarf) vergeben werden sollen. Für die Verwaltung entstehen darüber hinaus lediglich Personalkosten für Koordinierung und Layout der Veranstaltungsbroschüre, Kosten für den Druck sollen hausintern abgedeckt werden.
A) Auswirkungen auf die Ziele der nachhaltigen Entwicklung Lüneburgs
B) Klimaauswirkungen
a) CO2-Emissionen (Mehrfachnennungen sind möglich)
X Neutral (0): durch die zu beschließende Maßnahme entstehen keine CO2-Emissionen □ Positiv (+): CO2-Einsparung (sofern zu ermitteln): ________ t/Jahr
und/oder □ Negativ (-): CO2-Emissionen (sofern zu ermitteln): ________ t/Jahr
b) Vorausgegangene Beschlussvorlagen
□ Die Klimaauswirkungen des zugrundeliegenden Vorhabens wurden bereits in der Beschlussvorlage VO/__________ geprüft.
c) Richtlinie der Hansestadt Lüneburg zur nachhaltigen Beschaffung (Beschaffungsrichtlinie)
□ Die Vorgaben wurden eingehalten. □ Die Vorgaben wurden berücksichtigt, sind aber nur bedingt anwendbar. oder X Die Beschaffungsrichtlinie ist für das Vorhaben irrelevant.
Finanzielle Auswirkungen:
Kosten (in €) a) für die Erarbeitung der Vorlage: 70,00 € aa) Vorbereitende Kosten, z.B. Ausschreibungen, Ortstermine, etc. b) für die Umsetzung der Maßnahmen: 3.500 € c) an Folgekosten: d) Haushaltsrechtlich gesichert: Ja X Nein Teilhaushalt / Kostenstelle: 41020 Fachstelle Kultur Produkt / Kostenträger: 28100106 Erinnerungskultur Haushaltsjahr: 2022
e) mögliche Einnahmen:
Anlagen:
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