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Auszug - Erneuerung der Reichenbachbrücke Vorstellung der Planung  

 
 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Bauen und Stadtentwicklung
TOP: Ö 5
Gremium: Ausschuss für Bauen und Stadtentwicklung Beschlussart: zur Kenntnis genommen
Datum: Di, 06.06.2006    
Zeit: 15:00 - 18:00 Anlass: Sitzung
Raum: Traubensaal
Ort: Rathaus
VO/1955/06 Erneuerung der Reichenbachbrücke
Vorstellung der Planung
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Verfasser:Herr Ritter
Federführend:Fachbereich 7 - Tiefbau und Grün Bearbeiter/-in: Moser, Alexandra
 
Wortprotokoll
Beschluss

Beratungsinhalt:

 

Beratungsinhalt:

 

Stadtbaurätin Gundermann führt einleitend aus, dass derzeit die Planunterlagen im Haus geprüft und für die Beantragung von GVFG-Mitteln beim Land vorbereitet werden. Parallel laufen die Überlegungen zur Begleitplanung der Brücke. In dieser Begleitplanung sollen die Wegeverbindungen Stint/Regierungsvertretung und die von der Kaufhausbrücke zur Bastion mit abgearbeitet werden. Diese Wegeverbindungen sollen im Zusammenhang mit der Erneuerung der Brücke verbessert und aufgeweitet werden. Sowohl das Anbindungs- als auch das Beleuchtungskonzept soll damit verbessert werden.

 

Durch die etwas großzügige Ausgestaltung der Brücke wird man nicht umhin kommen, Eingriffe in die vorhandene Grünstruktur vorzunehmen. Die Konzepte für Wege, Beleuchtung und Grün sind jedoch noch nicht erstellt. Sobald sie vorliegen, werden Sie im Anschluss vorgestellt. Insofern wird um Verständnis gebeten, dass es heute in der Vorstellung vordringlich um die Brückenkonzeption selbst geht. Wenn man abgewartet hätte, bis die vollständige Planung vorliegt, wäre die heutige Vorstellung des Brückenkonzeptes nicht möglich gewesen.

 

Herr Ritter – Bereich 72 – gibt einen Überblick über den derzeitigen Bestand, die Planung der Brückenkonzeption und den Zeitplan der Erneuerung.

 

Bestand

Anhand von Luftbildern und Ansichten wird die derzeitige Situation aufgezeigt. Dargestellt werden die Unterführungen am West- und am Ostufer der Ilmenau. Anhand alter Ansichten wird die ursprüngliche Brückenkonzeption aus dem Jahre 1898 aufgezeigt.

 

Die derzeitige Situation stellt sich so dar, dass bei einer Bundeswasserstraße wie der Ilmenau die Offenhaltung bestimmter Höhen und Breiten unabdingbar ist. Insofern dürfen auch bei einem Neubau die bestehenden Maße bezüglich Höhen und Breiten nicht unterschritten werden.

 

Planung der Brückenkonzeption

Die anhand von Ansichten gezeigte bestehende Luckenwalder Brücke dient als Vorlage für die Neukonzeption. Die Konstruktion ruht auf zwei offenen und damit transparenten Pfeilerscheiben. Eine leichte Bogenform der Konstruktion lehnt sich an dem Vorbild der ursprünglichen Brückenkonstruktion.

 

Der derzeitige Brückenquerschnitt beträgt 14 m, unterteilt in 8 m Fahrbahnbreite und beidseitig jeweils 1,50 m Fuß- und Radweg. Die neue Brücke wird beginnend vom Schifferwall 4-spurig ausgebaut. Die breite verjüngt sich dann im weiteren Verlauf von 21 m auf 17,75 m. Die Verjüngung endet in Höhe der Hausbebauung. Die Breite setzt sich zusammen aus 13 m Fahrbahn und auf beiden Seiten jeweils 4 m Geh- und Radweg. 2,50 m entfallen davon auf den Gehweg und 1,50 m auf den Radweg. Diese Aufteilung ist sowohl mit dem Behindertenbeirat als auch mit dem Fahrradclub abgestimmt. In Höhe der Böschung wird dieser Bereich als sogenannter Kragarm teilweise überhängen. Im weiteren Verlauf wird die Geh- und Radwegeführung wieder in den Böschungsverlauf integriert.

Durch die Neukonzeption werden auch in den Durchgangsbereichen die Blickbeziehungen verbessert.

 

Zeitplan

Zur Zeit wird die Entwurfsplanung erstellt, die für die GVFG-Mittelbeantragung beim Land als Grundlage benötigt wird. Der weiter vorgesehene Ablauf stellt sich in der zeitlichen Abfolge wie folgt dar:

 

August 2006

Ausschreibung/Submission

 

September 2006

Auftragsvergabe

Erstellung Ausführungsplanung, Prüfstatik

 

November 2006

Beweissicherung

 

Januar 2007

Abriss der alten Brücke

Neubau Brücke, Bauzeit ca. 1 Jahr

 

Ende Baumaßnahme

Beweissicherung

 

 

 

Im Vorfeld wurde alternativ untersucht, ob sich der Brückenabriss und –neubau bei Aufrechterhaltung des Verkehrs auch in 2 Bauabschnitten bewerkstelligen lässt. Im Ergebnis wurde festgestellt, dass sich bei einer Vollsperrung die Bauzeit um 1 Jahr verkürzen würde und dass die Kostenersparnis hierbei bei ca. 1,5 Mio. € liegt. Letztendlich aus den vorgenannten Gründen hat man sich für die Umsetzung der Baumaßnahme in einem Bauabschnitt entschieden.

 

Ratsherrn Aschenbrenner interessieren die rechnerischen Mehrkosten, wenn man anstelle der vorgesehenen Verjüngung von 4 auf 3 Fahrspuren die Straße 4-spurig durchziehen würde.

 

Herr Ritter – Bereich 72 – führt hierzu aus, dass nicht nur die Regierungsvertretung als auch die Denkmalbehörde des Landes hierzu keine Zustimmung erteilen würde. Die Frage etwaiger Mehrkosten stellt sich insofern nicht. Stattdessen ist man bemüht, trotz dieses Kompromisses ein Optimum für den Verkehr als auch für Fußgänger und Radfahrer zu finden. Die Planung ist ein Kompromiss aus dem, was machbar und dem was wünschenswert wäre.

 

Ratsfrau Lotze hält die vorgestellt Planung für eine wesentliche Verbesserung gegenüber de jetzigen Situation. Für sie stellt sich die Frage, ob auch andere Varianten geprüft wurden und ob der Eingriff in das vorhandene Grün minimierbar oder möglicherweise auch verhinderbar sei.

 

Herr Ritter – Bereich 72 – erklärt hierzu, dass das beauftragte Büro WKP dahingehend keine abweichenden Untersuchungen vorgenommen habe.

 

FBL Wittmoser führt zum Eingriff in das vorhandene Grün aus, dass sich die Eingriffe auf das absolut Notwendige beschränken. Die an der Ostseite stehende Eiche muss jedoch entfernt werden, da sie unmittelbar  an der Brückenkante steht. Die Eiche hätte jedoch auch entfernt werden müssen, wenn die Brücke in ihren jetzigen Dimensionen und Ausmaßnahmen erneuert werden würde. Die große Buche auf der Westseite wird stehen bleiben. Die auf der Westseite vorhandene Grünkulisse muss abgeräumt werden. Obwohl die Verbreiterung wenig Einfluss auf den Grüneingriff haben wird, so sind doch die Eingriffe in das Grün als gravierend zu bezeichnen. Als Beispiel sei hier genannt der Weg der Unterführung am Ostufer, der neu konzipiert und breiter angelegt wird, um die Unterführung transparenter und einsehbar zu machen.

 

Insgesamt kann gesagt werden, dass es zu den anstehenden Arbeiten im Grünbereich keine Alternativen gibt. Die in den einzelnen Bereichen vorgesehenen Eingriffe mit den damit verbundenen Maßnahmen werden erläutert.

 

Ratsherr Kroll interessiert, wie sich die Verkehrsführung auf der Brücke selbst mit der Fahrspurreduzierung darstellt.

 

Herr Ritter – Bereich 72 – zeigt hierzu die vorgesehene Verkehrsführung auf. Die vorgesehene Reduzierung der Fahrspuren wurde auf einem Verkehrsrechner durchsimuliert. Die Verflechtungsstrecke von vorgesehenen 50 m ist als ausreichend anzusehen.

 

Ratsherr Kroll interessiert ergänzend, wodurch die dargestellten großen Schäden an den Widerlagern entstanden sind und warum die vorhandene Unterkonstruktion der Brücke nicht für die neue Brücke wiederverwendet wird. Hierbei stellt sich die Frage, warum die vorhandene Unterkonstruktion als nicht wiederverwendbar angesehen wird. Auch von Interesse ist, warum nicht eine Verbundbrücke als Alternative untersucht wurde.

 

Herr Ritter – Bereich 72 – erklärt hierzu, dass die Gerbergelenke durch Salzeinwirkung erheblich geschwächt seien und dass mangelnde Unterhaltung ein übriges zu dem jetzigen schlechten Zustand beigetragen habe. Auch sind Setzungen im Geländer feststellbar, dessen Ursachen vielfältiger Natur sind. Möglicherweise sind bei der jetzigen Brücke alte Fundamente der Vorgängerbrücke mitverwendet worden. Dieser Umstand kann möglicherweise auch zu den Setzungen beigetragen haben.

 

Die vorgenommenen Baugrunduntersuchungen belegen im Ergebnis eindeutig, dass der vorhandene Unterbau für eine Wiederverwendung nicht geeignet ist.

 

Stadtbaurätin Gundermann führt ergänzend aus, dass im Vorfeld der Planung untersucht wurde, ob eine Sanierung der Brücke durch Ertüchtigung der Gerbergelenke und eine nur teilweise Erneuerung des Brückenbauwerkes denkbar wäre. Im Ergebnis wurde jedoch festgestellt, dass ein Neubau erforderlich ist.

 

Ratsherr Kroll hält es schon für wichtig zu wissen, wie sich die Kosten darstellen für

 

Ø      den Abriss der jetzigen Brücke

Ø      den Neubau der Brücke

Ø      die nur teilweise Erneuerung der Brücke

Ø      die Kosten für die Beseitigung der jetzigen Fundamente.

 

Stadtbaurätin Gundermann stellt noch einmal klar, dass bereits ausgeführt wurde, wie sich die Kostensituation bei einer Komplettsperrung gegenüber einer Teilsperrung darstellt und dass die Bauzeit bei einer Teilsperrung ein Jahr länger dauern würde. Die Gründe, warum eine nur teilweise Erneuerung oder die Wiederverwendung der Fundamente nicht möglich ist, wurde ebenfalls anhand der vorgeschalteten Untersuchungen dargelegt.

 

Beigeordneter Dörbaum ergänzt hierzu, dass zu dieser Thematik bereits hinreichend im Ausschuss vorgetragen wurde. Die damalige Beratung wurde sehr sorgfältig geführt. FBL Busch hatte sehr deutlich und anschaulich dargelegt, warum nur eine Kompletterneuerung möglich ist.

 

Die heute neuerlich gestellten Fragen wurden seinerzeit allesamt hinreichend beantwortet.

 

Bürgermeisterin Schellmann erinnert sich an die Beratung, die bereits Mitte der 90’er Jahre im Ausschuss zu dieser Thematik geführt wurde.

 

Wert darauf gelegt werden sollte, dass wenn das Grün überwiegend erneuert werden muss, dass dies dann genauso gefällig vorgenommen wird, wie es sich jetzt darstellt. Sie schlägt vor, den Anteil von immergrünen Gehölzen bei einer Neupflanzung in diesem Bereich möglichst hoch anzusetzen.

 

FBL Wittmoser weist darauf hin, dass es sich jetzt im weiten Bereich um Anflugbepflanzung handelt, die sich dort ziemlich planlos entwickelt hat.

 

Unter Beachtung des Faktors Grün wird eine Neubepflanzung planmäßig und effektvoller als derzeit vorgenommen. Seine Wirkung ausstrahlen wird eine Neubepflanzung jedoch erst in einigen Jahren, weil bei Neuanpflanzungen der Faktor Zeit immer eine Rolle spielt.

 

Bürgermeisterin Schellmann interessiert, ob der Übergang von einer 4-Spurigkeit in eine 3-Spurigkeit in Form des Reißverschlussverfahrens geplant sei.

 

Herr Ritter – Bereich 72 – weist auf das im weiteren Verlauf des Stadtringes in der Hindenburgstraße bereits praktizierte Reißverschlussverfahren hin.

 

Den Verkehr zunächst 2-spurig aus dem Kreuzungsbereich Bockelmannstraße/Am Schifferwall herauszuführen bietet durch die schnellere Räumung des Kreuzungsbereiches zukünftig auch die Möglichkeit, in diesem Bereich die Grünphasen für Fußgänger und Radfahrer zu verlängern.

 

Herrn Pomp – ALA – interessiert, welche Konzeption hinsichtlich der Anbindung des Wasserviertels an den Park vorgesehen sei.

 

Stadtbaurätin Gundermann geht ein auf ihren einleitenden Hinweis, dass es heute nur um das eigentliche Brückenbauwerk gehe. Die Gestaltung des Grüns und die Wegebeziehungen sind Gegenstand einer 2. Planungsphase. Vorgesehen sei wie bereits dargelegt, die vorhandenen Wegebeziehungen aufzuwerten und die Unterführungen zu verbreitern. Die Brückenpfeiler werden nicht mehr als geschlossene Scheiben ausgebildet, sondern offen gestaltet, um dadurch mehr Transparenz bieten zu können und Sichtbeziehungen zu ermöglichen. Der Weg vom Gelände der Feuerwehr abwärts Richtung Ilmenau soll durch Flächenzunahme verbreitert werden. Zur Zeit wird für das Wegenetz an der Bestandserhebung gearbeitet.

 

Eine Nutzung der Grünanlage Bastion durch die Bevölkerung findet durch die schlechte Erreichbarkeit nur bedingt statt. Vorgesehen ist deshalb die Verbesserung der Sichtbeziehungen und der Beleuchtung. Geschaffen werden soll ein Wohlfühlraum mit einer sozialen Kontrolle. Problemzonen sind derzeit die Wegeführungen, die in die Grünanlage hinein- und hinausführen. Die Weiterführung der Fußwegeverbindung mittels einer möglichen Fußgängerbrücke in das Gebiet des Lüneparks hinein wird dabei als Option berücksichtigt.

 

Nach der Umsetzung der geschilderten Maßnahmen um den Bereich der Grünanlage wird es nicht so sein, dass die Grünanlage aussieht wie vorher. Vielmehr wird sie anders, eben benutzerfreundlicher gestaltet. Deshalb wird an einigen Stellen, die für Sichtbeziehungen vorgesehen sind, kein hohes Buschwerk gepflanzt werden.

 

Beigeordneter Dörbaum regt zur Verbesserung der fußläufigen Anbindung des Wasserviertels als Treppenauf- bzw. abgang an, eine Wendeltreppe mit einzuplanen. Dies wäre ein wesentlicher Beitrag zur Verbesserung der Wegebeziehungen.

 

Ratsherr Meihsies möchte wissen, ob die Brückenplanung innerhalb des Hauses erstellt wird.

 

Stadtbaurätin Gundermann erklärt, dass mit der Planung und Projektierung ein Fachbüro beauftragt wurde. Begleitende Maßnahmen werden von der Stadt wahrgenommen.

 

Ratsherr Meihsies spricht sich dafür aus, dass die Neukonzeption der Grünanlage im Ausschuss beraten wird. Er denke dabei daran, dass der Bereich insgesamt für die Bevölkerung attraktiver, beispielsweise mit Integration eines Kinderspielplatzes, gestaltet werden sollte.

 

Stadtbaurätin Gundermann zeigt auf, dass im hinteren Bereich ein Spielplatz zwar bereits vorhanden sei, dieser mangels Einsichtnahme jedoch nicht angenommen wird. Die Spielplatzthematik ist in einem Problemkreis zu sehen. An dem derzeitigen Standort wird der Spielplatz nicht angenommen. Verlegt man ihn weiter nach vorne, werden Kinder und Begleitpersonen den Verkehrsbelastungen vermehrt ausgesetzt. Bei den Nutzern ist nach wie vor ein subjektives Unwohlsein bezüglich der Sicherheit vorhanden. Abhilfe könnte auf lange Sicht gesehen nur die bereits angesprochene 2. Wegebeziehung in das Gebiet des Lüneparks bringen.

 

FBL Wittmoser weist darauf hin, dass das derzeit vorhandene Grün sich hauptsächlich durch Anflug gebildet habe. Das Potential der Flächen wird dadurch jedoch bei weitem nicht ausgeschöpft.

 

Beigeordneter Körner spricht sich für einen Neubau der Brücke bei vorheriger Entfernung auch der alten Fundamente aus. Durch vor- und nachgeschaltete Beweissicherungsverfahren sollte darauf geachtet werden, dass die angrenzenden Häuser nicht durch Rissbildungen in Mitleidenschaft gezogen werden. Die Neugestaltung der Grünbereiche ist eine gute Sache, da die Flächen dadurch einsehbarer und damit auch kontrollierbarer werden und für die Nutzer ein besseres Sicherheitsgefühl vermitteln. Auch die Unterhaltung wird damit vereinfacht.

Ihn interessiert, ob sich durch die Vollsperrung tatsächlich ca. 1,5 Mio. € Baukosten einsparen lassen.

 

Stadtbaurätin Gundermann führt aus, dass bei Aufrechterhaltung einer Fahrspur die Baumaßnahme sich um ca. 1,5 Mio. € verteuern und sich ca. ½ Jahr länger hinziehen würden. Entscheidend ist hierbei jedoch, dass die Mehrkosten nicht förderfähig seien und auch die Geschäftsleute aus dem Innenstadtbereich in Gesprächen mit OB Mädge darauf gedrängt haben, die Bauzeit möglichst gering zu halten.

 

Ratsherr Burgdorff vertritt die Ansicht, dass nach den Ausführungen der Verwaltung ein kompletter Neubau die sinnvollste und wohl auch einzig machbare Möglichkeit ist. Die neue Brücke wird in ihrem äußeren Erscheinungsbild ein ästhetischer Gewinn sein. Bedauerlich ist der erforderliche Eingriff in die Grünanlage Bastion.

 

Die Frage ist, wie man auf Kritiker bezüglich des Eingriffs in die Grünanlage reagiert und welche Gründe als Rechtfertigung genannt werden können.

 

Stadtbaurätin Gundermann verdeutlicht, dass die Gründe eigentlich schon hinreichend benannt wurden. Über die Reichenbachbrücke fahren derzeit über 30.000 Fahrzeuge täglich. Die neue Johannes-Westphal-Brücke im Lünepark ist konzipiert auf 8000 Fahrzeuge täglich. Mit der Aufweitung der Reichenbachbrücke werden nur die durch Prognosen der zu erwartenden Verkehrsentwicklung der nächsten Jahre aufgefangen. Es wird keine Luxusbrücke gebaut. Auch zukünftig werden die Verkehre dort nicht zu allen Zeiten reibungslos laufen.

 

Abzusehen ist, dass mit der Bauzeit der Brückenerneuerung eine sehr schwere Situation in der Verkehrsabwicklung einher gehen wird. Wegen der sich abzeichnenden Probleme wird man sehr gründlich über Umleitungen und Öffentlichkeitsarbeit nachdenken müssen. Vorgesehen ist u.a. auch die Einrichtung eines Info-Points während der Baumaßnahme. Klar gesagt werden muss auch, dass die Brückenerneuerung die einschneidendste Baumaßnahme der kommenden Jahre sein wird.

 

Ratsherr Kroll regt an, die Ausschreibungsfristen um mehrere Wochen zu verlängern, um den anbietenden Firmen die Möglichkeit zu eröffnen, alternative Brückenkonzeptionen anbieten zu können.

 

Herr Ritter – Bereich 72 – führt aus, dass die gewählte Bauweise vom Baugutachter empfohlen wurde. Insofern wird die vorgestellte Ausführungsform festgeschrieben. Alternativen dazu wird es nicht geben. Um den Zeitplan einhalten zu können, ist die Ausweitung der Angebotszeit nicht vorgesehen.

 

Ratsfrau Lotze findet es gut, dass die Neugestaltung des Umfeldes mit der Einbeziehung der Wegebeziehungen im Zuge der Brückenerneuerung mit durchgeführt wird und die Brückenerneuerung nicht als isolierte Baumaßnahme betrachtet wird.

 

Begrüßenswert ist ebenfalls, dass die Grünanlage so umgestaltet wird, dass die Sicherheit und das Wohlfühlen erhöht wird. Neben der Verbesserung der Verkehrsabwicklung auf der Brücke wird auch die Attraktivität der Durchgänge unterhalb der Brücke verbessert.

 

Herr Pomp – ALA – merkt an, dass der Vorschlag des ALA mit der Trassenführung durch den Lünepark eine zukunftsweisende Variante gewesen wäre.

 

Bürgermeisterin Schellmann verdeutlicht, dass der Vorschlag des ALA in der Realisierung vor Jahrzehnten möglicherweise noch realisierbar gewesen wäre. Bezogen auf die heutige Zeit ist der Zug dafür jedoch sprichwörtlich abgefahren. Bei der Reichenbachbrücke handelt es sich um einen Verkehrsknotenpunkt. Probleme in diesem Bereich werden sich nicht dauerhaft lösen lassen. Deshalb ist es wichtig, dass man die Dinge zukunftsorientiert im Auge behält. Oberste Priorität muss hierbei die Lösung der Verkehrsprobleme haben. Das Problem, dass die Grünfläche Bastion nicht als solche von der Bevölkerung angenommen wird, wird sich auf Dauer zukunftsgerichtet nur durch eine neue Wegebeziehung in Form einer Fußgängerbrücke in den Lünepark lösen lassen. Verkehrlich hinken wir der Entwicklung hinterher. Ohne Zweifel ist die Grünanlage Bastion wichtig für das Wasserviertel. Dies muss aber in der Priorität gesehen werden. Vorrangig ist zunächst die Lösung des Verkehrsproblems.

 

Herr Westren-Doll – Bauhütte – bezweifelt, dass die dargestellte Transparenz der Brücke sich wirklich so zeigen wird. Nach seiner Ansicht muss die Planung wie aus einem Guss wirken. Daran muss noch gearbeitet werden.

 

Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor.

 

Beigeordneter Dörbaum fasst als Beratungspunkt zusammen, dass durch den Neubau der Brücke die Chance genutzt werden kann, die Gesamtsituation auch für das Hafen- und Wasserviertel zu verbessern.

 

 

 

Beschluss:

Beschluss:

Der Ausschuss für Bauen und Stadtentwicklung nimmt den von der Verwaltung vorgetragenen Sachverhalt und die weitere Vorgehensweise einvernehmlich zur Kenntnis.