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Auszug - Trendmeldungen zum Schuljahr 2006/7  

 
 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Schulausschusses
TOP: Ö 5
Gremium: Schulausschuss Beschlussart: zur Kenntnis genommen
Datum: Di, 16.05.2006    
Zeit: 15:00 - 18:15 Anlass: Sitzung
Raum: Grundschule Im Roten Feld
Ort: Friedrich-Ludwig-Jahn-Str. 2, 21335 Lüneburg
VO/1908/06 Trendmeldungen zum Schuljahr 2006/7
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Mitteilungsvorlage
  Aktenzeichen:40 30 01
Federführend:Bereich 41 - Schulen, Kultur, Sport Bearbeiter/-in: Mehl-alt, Lorenz
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

Beratungsinhalt:

 

Beratungsinhalt:

 

Stadtdirektor Koch führt einleitend aus, dass nach den Halbjahreszeugnissen die Erfassung des voraussichtlichen Elternwillens zur Anmeldung zu den weiterführenden Schulen zum Schuljahreswechsel erfolgt ist. Die Auswertung - auch unter Einbeziehung des Landkreises - liegt in der der Vorlage beigefügten Tabelle vor. Damit soll eine frühzeitige Planung hinsichtlich der Raumkapazitäten ermöglicht werden. Zu beobachten ist, dass die Empfehlungen der Grundschulen zunehmend weniger beachtet werden und dadurch große Unvorhersehbarkeiten bestehen.

Zur Auswertung trägt im Detail Herr Wiebe vor: Insgesamt wird die Schülerzahl (Stadt und Landkreis Lüneburg) der zukünftigen 5. Klassen um ca. 150 Schülerinnen und Schüler steigen.

Von den insgesamt 150 mehr zu verteilenden Schülern wollen 100 die Realschule besuchen, 50 das Gymnasium, kein Schüler die Hauptschule.

 

Die voraussichtlichen Anmeldungen zu den Hauptschulen ergeben, dass weiterhin eine stabile Schülerzahl in der HS Stadtmitte besteht. Die voraussichtlichen Zahlen der Hauptschulen Kreideberg und Kaltenmoor sind wie im Vorjahr.

Bei den Realschulen würde nach jetzigem Elternwillen die Christianischule mit einer 4-Zügigkeit nicht ausreichen. Die starke Nachfrage, auch aus dem westlichen Landkreis, wird vor allem auf die Ganztagsschule zurückgeführt. Die Kopernikus-Schule wird voraussichtlich ohne Probleme die 3-Zügigkeit erreichen.

Die am häufigsten gewünschte Schulform ist erneut das Gymnasium. Hinsichtlich der einzelnen Gymnasien ergibt sich folgende Problematik: Das Gymnasium Oedeme soll nicht wieder 7-zügig im 5. Jahrgang geführt werden, nach den jetzigen Zahlen wären bei 6-Zügigkeit 35 Kinder in jeder Klasse, Umorientierungen wären also erforderlich.

Das Gymnasium Bleckede geht mit der Ausnahme, dass hier ein Schulbezirk besteht, 3-zügig an den Start. Hier ist ein restriktiver Umgang mit Ausnahmeanträgen seitens der Landesschulbehörde zu verzeichnen; bisher wurde nur eine Ausnahmegenehmigung erteilt.

Das Johanneum bleibt 5-zügig mit 30 SchülerInnen je Klasse, die Wilhelm-Raabe-Schule 4-zügig bei ebenfalls 30. An der Herderschule besteht derzeit eine 4-Zügigkeit. Um dann 36 SchülerInnen je Klasse zu vermeiden, müsste ebenfalls eine Umorientierung einzelner Schüler erfolgen.

 

Zu den Trendmeldungen wurden mit den Schulleitungen und der Schulverwaltung des Landkreises die sog. Verteilungsgespräche geführt mit folgendem Ergebnis:

Die Eltern der jetzigen SchülerInnen der 4. Klassen erhalten ein abgestimmtes Schreiben von Stadt und Landkreis mit dem Inhalt, dass nochmals auf die besondere Bedeutung der Schulformwahl hingewiesen wird. Außerdem wird angekündigt, dass bei der Anmeldung zur weiterführenden Schule im Sommer neben dem Wunsch einer konkreten Schule auch Zweit- und Drittwahl innerhalb der Schulform angegeben werden sollen, da nach den jetzigen Zahlen voraussichtlich nicht jeder Wunsch nach einer konkreten Schule erfüllt werden kann.

 

Stadtdirektor Koch ergänzt, dass zum Teil die eingehende Beratung zur Umorientierung nicht ausreiche und der Schulträger lenkend eingreifen müsse. Daher habe man sich in diesem Jahr für die beschriebene Form eines Infobriefes entschieden.

Dazu gibt es allerdings eine Ausnahme hinsichtlich der Schülerinnen und Schüler aus Bardowick. Der Erweiterungsbau der Herderschule wurde unter Vor- und Mitfinanzierung der Samtgemeinde Bardowick errichtet mit der entsprechenden Verpflichtung der Stadt Lüneburg, bis zu 3 Züge aus der Samtgemeinde Bardowick an der Herderschule aufzunehmen. Die 5-Zügigkeit der Herderschule ist unter den jetzigen Bedingungen der Sanierung schwierig. Dennoch hat die Samtgemeinde auf Einhaltung dieser Verpflichtung gepocht. Die Bardowicker Eltern werden also das o.g. Infoschreiben nicht erhalten.

Dies erscheint insbesondere bei der parallelen Betrachtung im Realschulbereich unverständlich: Obwohl es direkt in Bardowick eine Realschule gibt, werden Bardowicker SchülerInnen weiterhin an der Christianischule beschult.

 

Beigeordneter Dr. Scharf dankt für die ausführliche Übersicht. Positiv sei, dass Stadt und Landkreis nicht isoliert betrachtet werden, sondern gemeinsam nach Lösungen gesucht wird. Hinsichtlich des Gymnasiums Oedeme ergänzt er, dass aufgrund Verordnung maximal eine 6-Zügigkeit an einem Gymnasium zulässig sei. Er sieht, dass der Standort Bleckede noch gestärkt werden könnte, zudem Kapazitäten am Gymnasium Scharnebeck. Wichtig sei bei den Verteilungen und Umorientierungen insbesondere, dass Schulleitungen und Schulverwaltungen einig sind und dies so äußern. Eine gewisse Konstanz bei den Zügigkeiten sei erforderlich, bei den Zahlen gebe es jedoch noch Regiemöglichkeiten. Insgesamt müsse vorrangig die 7-Zügigkeit des Gymnasiums Oedeme verhindert, und nach Möglichkeit die 5-Zügigkeit der Herdeschule vermieden werden.

 

Beigeordnete Baumgarten gibt hinsichtlich angedachter Umorientierungen zu einer anderen Schule zu bedenken, dass sich einige Eltern aufgrund des besonderen Konzeptes für eine bestimmte Schule entscheiden. Auf diese Eltern, die nach den Neigungen des Kindes entscheiden, sollte Rücksicht genommen werden.

 

Ratsherr Nowak sieht in den Trends, dass die Annahme, die Anmeldungen an den Gymnasien würden zurückgehen, nicht bestätigt wurde, sondern die Anmeldungen tendenziell steigen. Ein großer Vorteil sei es, dass das Gymnasium Bleckede da sei. Aber auch unter Berücksichtigung der Zahlen der noch unentschlossenen Eltern sieht er nicht, wie bei den bestehenden Zügigkeiten die SchülerInnen untergebracht werden können.

Dazu ergänzt Herr Wiebe, dass die Möglichkeit bestehe, an der Wilhelm-Raabe-Schule einen 5. Zug einzurichten und tatsächlich auch in Scharnebeck noch Kapazitäten bestehen sollten.

 

Ratsherr Maeck erkennt einen veränderten Elternwillen. Bei den Gymnasien sei die 50%-Marke erreicht, die Hauptschulen verzeichnen nur noch 13% Zulauf. Man müsse sich mit dem Umgang mit diesem veränderten Elternwillen auseinandersetzen. Die Zahl der Gymnasien sei dafür nicht mehr ausreichend. Außerdem bittet er, den Elternbrief dem Protokoll als Anlage beizufügen. Er befürchtet durch den Brief eine zu starke Beeinflussung unsicherer Eltern.

Stadtdirektor Koch erklärt dazu, in dem Brief gehe es insbesondere darum, den Eltern die Verantwortung bewusst zu machen, einer Empfehlung der Grundschule nicht zu folgen, zumal es hohe Rücklaufquoten gebe. Zudem soll die Information erfolgen, dass die örtliche Schulwahl nicht garantiert werden kann und nur die gewünschte Schulform sichergestellt werden muss.

Frau Eggeling unterstreicht, dass sowohl die Elternvertretung der Stadt als auch des Landkreises bei den Verteilungsgesprächen dabei sind. Mit einem entsprechenden Beratungsgespräch, dass in vielen Fällen auch dringend erforderlich sei, können die Eltern meist auch überzeugt werden. In keinem Fall stellen sich Beratungen oder Informationsschreiben abschreckend dar.

Das Informationsschreiben an die Erziehungsberechtigten wird als Anlage beigefügt.

 

Ratsherr Firus weist hinsichtlich der Entwicklung der Gesamtschülerzahlen darauf hin, dass diese seit der Schulstrukturreform vom Jahr 2003/4 um 439 gestiegen ist. Da für diese Klassenräume zur Verfügung zu stellen sind, müsste auch hier das Konnexitätsprinzip beachtet werden.

 

Nur 13% der SchülerInnen sollen an Hauptschulen angemeldet werden; die Hauptschule erscheint für Eltern weniger attraktiv. Dies wird vor allem darauf zurückzuführen sein, dass Hauptschulabsolventen am Arbeitsmarkt weniger Chancen haben. Stellt sich die Hauptschule nur noch als Restschule dar, würden die Chancen für einen Großteil der SchülerInnen nicht berücksichtigt.

Bei 49% Anmeldungen am Gymnasium mit steigender Tendenz lässt sich ableiten, dass diese Schulform von den Eltern als diejenige darstellt, die die qualifizierteste Ausbildung biete. Die Zügigkeiten sollten für das Johanneum und die Wilhelm-Raabe-Schule mit 5, für die Herderschule mit 4 festgelegt werden.

Ratsherr Firus sieht in dem Wahlverhalten der Eltern auch die Konsequenz aus der frühen Entscheidung über die Schulwahl nach Klasse 4. Ferner resultieren daraus hohe Rücklaufquoten, die für die Schüler problematisch sind, so dass er der Auffassung ist, das Schulsystem müsse reformiert werden.

 

Beigeordneter Dr. Scharf sieht die Entwicklung der Zahlen zwar auch problematisch, jedoch könnten die SchülerInnen auf die vorhandenen Schulen verteilt werden. Die 50%-Quote an den Gymnasien relativiere sich durch die Rückläufer.

Zudem sieht er langfristig durch rückläufige Zuzugs- und Kinderzahlen auch eine Abschwächung der Problematik.

Er sieht keinen Zusammenhang mit dem Konnexitätsprinzip bei steigenden Schülerzahlen.

Für die Hauptschulen müsse eine Steigerung der Attraktivität erreicht werden, ggf. sollte es dazu eine gesonderte Sitzung geben.

 

Stadtdirektor Koch bestätigt, dass sich die Verteilungsgespräche nicht unbedingt einfach darstellen, aber bisher die Unterbringung aller SchülerInnen machbar war. Zudem treten bestimmte Probleme wie z.B. geeignete Busverbindungen nach Scharnebeck auf.

Für die folgenden Jahre weist er aber auch auf die zu aktivierenden Kapazitäten an der Wilhelm-Raabe-Schule durch den Umbau und am Schulzentrum Kaltenmoor und der Herderschule nach der Sanierung hin.

 

Der Vorsitzende schließt den Tagesordnungspunkt, zu dem kein Beschluss zu fassen ist. Die Verwaltung möge wie beschrieben verfahren und im Juli nach endgültiger Anmeldung der SchülerInnen umsetzen.

 


 


 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 brief-Info-Eltern-Stand-17.05.2006 (35 KB) PDF-Dokument (51 KB)