Bürgerinformationssystem
Beratungsinhalt: Bauvorhaben
LIDL – Lebensmitteldiscounter
Stadtbaurätin Gundermann gibt einen Überblick über den derzeitigen Sachstand. Die bauvorbereitenden Maßnahmen sind in vollem Gange. Ab März 06 ist mit dem Beginn der Tiefbauarbeiten vorgesehen. Die Bauzeit wird ca. 6 Monate betragen. Platzgestaltung -
Graffity-Schutz
Fassaden Dipl.-Ing. Ostermeyer –
Gruppe Freiraumplanung – stellt
anhand aushängender Pläne die vorgesehene Platzgestaltung der Treppenanlage und
der Durchgänge dar. Gegenübergestellt wird hierbei der jetzige Bestand mit der
vorgesehenen Umbauplanung. Anhand des Bepflanzungsplanes wird aufgezeigt, was
an Grün erhalten bleibt und was neu gepflanzt wird. Dargestellt werden die
Rettungswege und die Anordnung der behindertengerechten Stellplätze. Der
vorhandene Durchgang soll heller in der Farbe werden. Die Gestaltung und die
Beleuchtung sollen verbessert werden. Vorgesehen ist, die Fassaden mit einem
Graffityschutz zu versehen. Auch die Anbringung strukturierter Metallplatten
ist alternativ angedacht. Entsprechende Materialproben werden vorgelegt. Die
gefährdeten Bereiche sollen videoüberwacht werden. Klar muss man sich bei
solchen Vorbeugemaßnahmen jedoch immer darüber sein, dass durch bessere Ausleuchtung und Videoüberwachung die
Hemmschwelle für Sprayer sich zwar erhöhen wird, ein gänzlicher Schutz wird
aber nicht zu erreichen sein. Im Kostenvergleich wird der Fassadenschutz mit einem
Graffity-Schutzanstrich mit ca. 1.500 € und die vorgestellten Metallplatten mit
ca. 15.000 € zu Buche schlagen. Pflasterung Wege und Plätze -
Materialauswahl Dipl.-Ing. Ostermeyer –
Gruppe Freiraumplanung – führt aus,
dass mehrere Musterflächen mit unterschiedlichen Materialien ausgelegt seien.
Seitens der Beteiligten in der Koordinierungskonferenz hat man sich für den
Belag auf die geschliffene Platte „Boulevard Lombardo“ in sandgelbem Ton
geeinigt. Der leichte Glanz vermittelt eine gewisse Hochwertigkeit des
Materials. Obwohl die Platte optisch einen glatten Eindruck vermittelt, hat sie
doch einen Rutschfestigkeitswert, der dem Durchschnittswert des „Merkblattes
für den Rutschwiderstand von Pflasterbelegen“ von 55 SRT
(Rutschwiderstandswert) mit einem Wert von 61 SRT bei weitem übertrifft. Für
die Platten ist ein Format von 37 x 49 cm vorgesehen. Die Platten sollen in den
Passagen- und Platzbereichen durch rotbraune Klinkerbänder eingefasst werden
und damit Struktur erhalten. Auch diese Klinkerbänder werden aus Platten
bestehen. Das Pflaster ist seit
Jahren u. a. in der Mönckebergstraße in
Hamburg verlegt und hat sich dort bewährt. Beigeordneter Dörbaum geht davon aus, dass sich ein Pflaster, das sich
bereits vielerorts bewährt habe, auch für die Platz- und Passagengestaltung
geeignet sein wird. Dipl.-Ing. Ostermeyer –
Gruppe Freiraumplanung – verdeutlicht
den Unterschied zwischen geschliffenem und gestrahltem Plattenmaterial.
Gestrahltes Material mit seiner offeneren Oberfläche schmutzt u. a. schneller
ein und vermittelt auch nicht den hochwertigen Eindruck von geschliffenem
Material. Bürgermeisterin
Schellmann sieht es auch so, dass das
glänzende Pflaster einen hochwertigen Eindruck vermittelt. Gleichwohl ist sie
der Meinung, dass das Material wegen der vielen älteren Bewohner im Quartier
gestockt werden müsste. Beigeordneter Körner interessiert, welches subjektive Empfinden das glänzende
Material dem Benutzer bei Schmuddelwetter vermitteln wird. Dipl.-Ing. Ostermeyer –
Gruppe Freiraumplanung – erklärt,
dass die jetzige Pflastersituation sich weitaus schwieriger darstellt. Neben
dem verlegten Pflaster sind auch Streifen hochkant gelegter Klinkersteine
verlegt. Klinker und Platten haben derzeit ein unterschiedliches
Frostverhalten. In dem Klinker hält sich der Frost viel länger, was für den
Benutzer zu einer gewissen Verunsicherung führt. Im zukünftigen Pflaster wird
es mit dem zur Strukturierung verlegten Klinkerplatten ein einheitliches
Frostverhalten geben. Der Spiegeleffekt wird eine gewisse Hochwertigkeit des
Materials signalisieren. Frau Vorwerk – BauBeCon
– ergänzt, dass das u. a. auch in
Hamburg in der Mönckebergstraße und in Hannover auf dem Bahnhofsvorplatz
verlegte Pflaster zu einer Aufwertung des Quartiers beitragen wird. Mit
Materialkosten von 40,- €/m² befindet man sich im mittleren Bereich. Die
Kostensituation stellt sich gegenwärtig wie folgt dar: Bereich Treppenanlage 48.000,-
€/brutto Bereich Vorplatz 78.000,-
€/brutto Bereich Penny-Rampe 9.800,- €/brutto Sonstige Nebenkosten 34.200,-
€/brutto 170.000,- €/brutto Hinzu kommen würden die 15.000,- € für die Fassadengestaltung mit
Edelstahlplatten und die Kosten für die
Videoüberwachung. Die Frage ist, für welches Pflastermaterial man sich entscheidet und
wie man mit der Fassadengestaltung umgeht. Die Maßnahmen sind mit Fördermitteln
finanziert, die Mittel stehen aus vorherigen Programmjahren zur Verfügung. Bürgermeisterin Schellmann hält 170.000,- € nur für die Erneuerung eines
vorhandenen Plattenbelages für viel Geld. Für sie stellt sich die Frage, ob es
auch geeignete kostengünstigere Materialien für den Bodenbelag gibt. Frau Vorwerk – BauBeCon – erklärt hierzu, dass der Verlegepreis einschließlich
Material nach Ausarbeitung des beauftragten Ing.-Büros bei 183,- €/m² liegt.
Dieser Preis ist gemittelt. Die Verlegekosten sind unabhängig vom Material
nicht sonderlich variabel. Vom zeitlichen Ablauf ist vorgesehen, dass der Bereich der
Treppenanlage fertiggestellt ist, wenn LIDL mit seinen Baumaßnahmen beginnt.
Das ist auch der Grund dafür, warum mit der Neuverlegung des Pflasters nicht im
Bereich des St. Stephanus-Platzes, sondern im Bereich des Treppenaufganges
begonnen werden soll. Ratsherr Meihsies geht ein auf die vorgesehene Fassadengestaltung in den
Passagenbereichen. Bei der Wahl Farbe oder Metallplatten will er sich nicht
festlegen. Entscheidend ist, wie die Fassadenflächen anschließend wirken.
Metallplatten wirken nach seinem Empfinden hochwertig. Lochplatten hält er im
Zusammenhang mit Graffityschutz jedoch für ungeeignet. Ihn interessiert, ob für
die unterschiedlichen Materialien Erfahrungswerte vorliegen. Dipl.-Ing. Ostermeyer – Gruppe Freiraumplanung – erläutert mögliche Alternativen. Denkbar wären als
Graffityschutz auch glasierte Kacheln. Anstatt normaler Metallplatten sind für
die hier angesprochenen Fassaden Edelstahlplatten vorgesehen. Der Materialpreis
ist gegenüber glasierten Kacheln in etwa vergleichbar, wobei die Metallplatten
einen höherwertigen Eindruck vermitteln. Beigeordneter Körner spricht sich dafür aus, praktisch vorzugehen. Zunächst sollten die
Fassaden nur mit einem Graffityschutz gestrichen und die Flächen videoüberwacht
werden. Sollte sich dies auf Dauer nicht bewähren, könnte man immer noch die
Metallplatten anbringen. Stadtbaurätin Gundermann weist darauf hin, dass die gesamte Maßnahme im
Förderantrag enthalten ist. Von daher muss die Vorgehensweise sehr sorgsam
überlegt werden. Frau Vorwerk – BauBeCon – verweist ergänzend darauf, dass bei den ansässigen
Händlern, deren Geschäftsbereich oftmals auch in deren Teileigentum steht, ein
großer Motivationsschub vorhanden sei. Deshalb sollte von den öffentlichen
Flächen eine Initialzündung ausgehen. Beginnen sollte die Neugestaltung an der
Treppenanlage. Die Kostenordnung von 15.000,- € ist realistisch. Nur mögliche
Zusatzkosten für Graffityschutzanstriche werden schwerlich zu vermitteln sein
und nicht glaubhaft rübergebracht werden können. Ratsfrau Lotze
merkt an, dass die im Treppenaufgang vorgesehene Rampe auch für Kinderwagen
nutzbar angelegt werden sollte. Dipl.-Ing. Ostermeyer – Gruppe Freiraumplanung – führt hierzu aus, dass eine damit erforderliche
Verbreiterung der vorgesehenen Rampe die verbleibende Treppenfläche zu sehr
einschränken würde. Die Anregung wird jedoch noch einmal aufgenommen und
geprüft. Herr Novotny – Ing.-Gesellschaft für Bau- und
Vermessungswesen – ergänzt, dass im
weiteren Wegeverlauf der Weg für Kinderwagennutzer zu steil und damit
ungeeignet sein würde. Die alternative Wegeverbindung für Kinderwagen verläuft
über die dann verkehrsberuhigte Kurt-Huber-Straße. Ratsfrau Lotze
geht bezüglich der Materialauswahl des Pflasters davon aus, dass man sich bei der Planung an dem Ziel
ausrichtet, das Quartier aufwerten zu wollen. Insofern sollte bei der Auswahl
des Materials für das Pflaster auf Qualität gesetzt werden. Ratsherr Aschenbrenner weist darauf hin, dass man bei der Materialauswahl
der Edelstahlplatten darauf achten sollte, dass diese schlagfest sind, weil sie
sonst durch eingeschlagene Dellen sehr schnell unansehnlich werden. Alternativ
anstelle der Platten einen Graffityanstrich vorzunehmen, hält er für keine gute
Lösung. Damit eine Graffity-Beschichtung den gewünschten Erfolg zeigt, muss der
Anstrich 3 – 4 mal vorgenommen werden. Die Kosten belaufen sich aufgrund seiner
beruflichen Erfahrung auf ca. 30,- bis 50,- €/m², wobei die Beschichtung
schlimmstenfalls nach jeder Graffityentfernung komplett neu aufgetragen werden
muss. Alternativ sollte lieber auf Graffityschutz verzichtet und einfache
Fassadenfarbe verwendet werden. Graffitys sollten ohnehin so schnell wie
möglich entfernt werden. Bürgermeisterin Schellmann geht noch einmal auf die vorgesehene Rampe im
Treppenbereich ein. Sie befürchtet, dass Mütter mit Kinderwagen sich nicht
davon abbringen lassen werden, die für Kinderwagen nicht geeignete Rampe zu
benutzen. Dies sollte bei der weitergehenden Planung noch einmal bedacht
werden. Zur Materialauswahl des Plattenbelages merkt sie an, dass die Qualität
des Materials und der subjektiv empfundene Eindruck bei der Auswahl eine große
Rolle spielen muss. Gleichwohl vertritt sie die Auffassung, dass mit dem Geld
sorgsam umgegangen werden muss. Dipl.-Ing. Ostermeyer – Gruppe Freiraumplanung – merkt zur Ungeeignetheit der Rampe für Kinderwagen
an, dass Kinderwagen heutzutage viel größere Räder als früher haben und die
Stufenhöhen niedrig ausgelegt sein werden, so dass statt der Rampe auch die
eigentliche Treppe mit einem Kinderwagen nutzbar sein wird. Wie aber bereits
ausgeführt, wird die Anregung noch einmal aufgenommen und geprüft. Frau Vorwerk – BauBeCon – erläutert auf Nachfrage die Eigentumsverhältnisse im
Bereich der Passagen und des Treppenbereiches und geht ein auf mögliche
Schallauswirkungen, die dadurch auftreten könnten, dass aus Übermut jemand
gegen die Fassadenmetallplatten schlägt. Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor. Beigeordneter Dörbaum fasst als vorläufiges Beratungsergebnis zusammen,
dass die vorgetragenen Anregungen noch einmal aufgenommen und geprüft werden. Bezüglich der Materialauswahl des Plattenbelages besteht hinsichtlich
des gelblichen Farbtons Konsens. Zur Frage der Fassadengestaltung besteht Einigkeit darüber, glatt
strukturierte Edelstahlplatten zu verwenden. Im Anschluss an die Beratung in den Räumen des Bürgertreffs verschaffen
sich die Ausschussmitglieder vor Ort einen Eindruck über die verlegten
Musterflächen. Stadtbaurätin Gundermann erläutert anhand der verlegten Musterflächen die
unterschiedliche Materialbeschaffenheit der ausgelegten Pflasterflächen.
Verwiesen wird darauf, dass neben der Bevölkerung, der Pastor der
Kirchengemeinde als auch die Beteiligten der Koordinierungskonferenz bei der
Materialauswahl eingebunden waren. Seitens der Bevölkerung fand nach Auskunft
von Herrn Frede – Büro Bürgertreff – nur eine sehr geringe Beteiligung statt.
Von der Verwaltung und den Mitgliedern der Koordinierungskonferenz wird der in
Augenschein genommene Belag präferiert und zur Wahl vorgeschlagen. Die Kenndaten des Belages sind: -
geschliffene Platte
„Boulevard Lombardo“ -
sandgelber Farbton -
leichter Glanz -
nach Merkblatt
„Rutschwiderstand für Pflasterbelege“ -
Rutschwiderstandswert 61
SRT -
Plattenformat 37 x 45 cm -
zur Strukturierung
eingefasste Bänder aus rotbraunen Klinkerplatten Beschluss: Nach ausgiebiger Beratung und in Augenscheinnahme der
ausgelegten Musterflächen nehmen die Ausschussmitglieder mehrheitlich den
Vorschlag der Verwaltung für die Wahl der geschliffenen, sandgelben Platte
„Boulevard Lombardo“ zustimmend zur Kenntnis. |
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