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Beratungsinhalt: Oberbürgermeister Mädge erinnert einleitend an die Brückenbauten
und -sanierungen der letzten Jahre. 2007 muss mit der Erneuerung der
Reichenbachbrücke begonnen werden, weil bei der bisherigen Brücke die
Tragfähigkeit nicht mehr ausreichend ist, das Verkehrsaufkommen auf z.Zt.
33.000 bis 35.000 Fahrzeuge täglich angewachsen ist und aufgrund des Alters für
die Zukunft die Stabilität gefährdet sei. Es wurde deshalb mit der Planung
einer neuen Brücke an der gleichen Stelle begonnen. Es bleibt nun zu klären,
wie lange die Bauzeit sein soll. Hier gibt es zwei Varianten. Dabei beträgt die
Bauzeit entweder ein oder zwei Jahre. Bei einer einjährigen Bauzeit müsste im
Vergleich zur längeren Bauzeit mit stärkeren Verkehrsbeeinträchtigungen
gerechnet werden. Die Variante mit der einjährigen Bauzeit wird nach
Rücksprache mit den Kaufleuten, der Kreishandwerkerschaft, der Polizei und
Marktbeschickern aufgrund der kürzeren Bauzeit allerdings präferiert. Aufgrund
der starken Verkehrsbeeinträchtigungen soll die Sanierung der
Friedrich-Ebert-Brücke 2007 ausgesetzt werden. Eine Bezuschussung durch das
Land ist ebenfalls nur bis zur Höhe der Baukosten für die günstigere
Alternative, in diesem Fall ist es die Alternative mit der einjährigen Bauzeit,
möglich. Bei der Bezuschussung bleibt zudem abzuwarten, inwieweit das Land
zunächst den Brückenbau bei Neu Darchau fördert, weil dieser im
vordringlicheren Bedarf liegt. Herr Müller von der
Ingenieurgemeinschaft Schubert, Hannover, stellt die beiden Umbauvarianten vor.
Bei der ersten Variante würde mit einer einseitigen Sperrung gebaut werden, die
Bauzeit liege wie von Herrn Mädge zuvor genannt bei zwei Jahren. Bei der
zweiten Variante wäre eine Vollsperrung erforderlich, so dass die Brücke in
einem Zuge gebaut werden könnte. Die Bauzeit sollte dann ein Jahr betragen. In beiden Fälle würde nur ein Teil
des Verkehres über die neue Johannes-Westphal-Brücke, der andere Teil über das
weitere Straßennetz fließen. Bei der Variante 2 geht das Verkehrsgutachten von
rund 22.000 Fahrzeugen aus, die über die Johannes-Westphal-Brücke fahren würden
und 10.000, die sich im Stadtnetz verteilen könnten. Am Alten Eisenwerk und in der
Hamburger Straße wäre bei Variante 2 mit einem wesentlich höheren
Verkehrsaufkommen zu rechnen, aber zum Beispiel auch auf dem südlichen Ring ist
von 3.000 bis 4.000 zusätzlichen Fahrzeugen pro Tag auszugehen. Umleitungsrouten müssen deshalb
rechtzeitig entwickelt werden. Der Verkehr sollte möglichst über die
Ostumgehung geleitet werden. Doch das wird Staus in den Einfallstraßen und auf
dem Ring nicht verhindern können. Die Sanierung der Friedrich-Ebert-Brücke soll
aus diesem Grund 2007 ausgesetzt werden. Die Lidl und Aldi Märkte an der
Franz-Anker-Straße sollten zur Straße Auf dem Schmaarkamp geöffnet werden, so
dass die Straße am Alten Eisenwerk von diesem Verkehr teilweise entlastet wird.
Das Linksabbiegen in die
Bockelmannstraße sollte von der Johannes-Westphal-Brücke kommend in Richtung
Adendorf untersagt werden. Auf der Hamburger Straße wäre der Verkehr an der
Kreuzung Moldenweg / Am Alten Eisenwerk zweispurig Richtung Norden zu führen.
Eine weiträumige Beschilderung wäre schon an den Einfallstraßen nach Lüneburg
erforderlich. Ratsherr Soldan fragt nach,
inwieweit das Linksabbiegen vom Wilhelm-Hänel-Weg auf die Hamburger Straße
erschwert wird. Schon jetzt ist es aufgrund des Verkehrsaufkommens sehr schwer.
Herr Müller rechnet an der Stelle mit einer Mehrbelastung von ca. 3.000
Fahrzeugen pro Tag. Das Linksabbiegen sei dadurch zusätzlich erschwert, es wäre
aber immer noch ohne Ampelanlage möglich. Herr Dammann möchte wissen, ob die
verkehrsabhängige Ampelschaltung aufgrund der Baustelle noch gewährleistet
bleibt. Herr Müller antwortet dazu, dass die Schaltung an den betroffenen
Knoten angepasst werden müsste. Herr Mohr regt während der Bauphase
eine Zusammenarbeit mit dem HVV an. Die Busfahrscheine könnten z.B. vergünstigt
werden, um die Nichtnutzung des Autos zu fördern. Herr Oberbürgermeister Mädge
würde das auch gerne anbieten, doch sei die Finanzsituation überall leider sehr
angespannt. Vielleicht käme aber eine direkte Linienbusverbindung nach Adendorf
in Betracht. Die Parkpalette am Lünepark soll
während der Bauphase intensiver angeboten werden. Die Stadt wird das
Parkleitsystem nach Auskunft von Frau Schröder-Ehlers während der Baumaßnahme
anpassen. Der Busfahrplan müsse nur wenig geändert werden, es wären einige
Überlandlinien betroffen. Für den Verkehrsfluss auf dem Mittleren Ring soll
auch die Ampelschaltung angepasst werden. Der Fußgänger- und Radverkehr wird
über die Lüner Straße umgeleitet. Ratsherr Soldan schließt während der Vollsperrung
einen Schleichverkehr über die Lüner Straße nicht aus. Oberbürgermeister Mädge
antwortet dazu, die Einbahnstraßenbeschilderung nicht aufzuheben. Ein
Schleichverkehr lässt sich so vermeiden, insbesondere auch weil die Baumstraße
und der Viskulenhof aufgrund der Unebenheiten für Kfz eher ungeeignet sind. Auch für Herrn Zidorn stellt sich die einjährige
Bauzeit trotz aller Verkehrsprobleme als "günstigste Variante" dar.
Er ist sich aber sicher, dass der Knoten Moldenweg / Vor dem Bardowicker Tore
zu Spitzenzeiten „absaufen“ wird. Er schlägt zum Erreichen der
südlichen Innenstadt auch von Norden kommend eine Umleitung über die
Friedrich-Ebert-Brücke vor. Die Bleckeder Landstraße sei aufgrund der
Eisenbahnbrücken nicht für Lkw geeignet und die Dahlenburger Landstraße ist
oftmals überlastet. Außerdem sollte in der Öffentlichkeit stets für die
vermehrte Nutzung des ÖPNV geworben werden. Oberbürgermeister Ulrich Mägde spricht sich dafür aus,
während der Bauphase die maximal zulässigen Arbeitszeiten zu vereinbaren, um
die Brücke schnell fertig zu stellen. Dabei müssen aber auch die Belange der
Anwohner Berücksichtigung finden. Beschluss: Der
Verkehrsausschuss nimmt die Ausführungen der Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing.
Schubert und der Verwaltung zur Kenntnis. Er spricht sich dafür aus, das
Bauwerk unter Vollsperrung mit einer angestrebten Bauzeit von einem Jahr fertig
zu stellen. Zugleich stimmt der dem vorgestellten Umleitungskonzept
(einschließlich ÖPNV) zu. Abstimmungsergebnis: Ja-Stimmen: 7 Nein-Stimmen: - Enthaltungen: - |
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