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Auszug - Neubau der Reichenbachbrücke  

 
 
Öffentliche Sitzung des Verkehrsausschusses
TOP: Ö 4
Gremium: Verkehrsausschuss Beschlussart: ungeändert beschlossen
Datum: Do, 15.12.2005    
Zeit: 16:00 - 18:15 Anlass: Sitzung
Raum: Heinrich-Heine-Haus, 2. OG
Ort: Am Ochsenmarkt
VO/1788/05 Neubau der Reichenbachbrücke
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Verfasser:Harald Domanske
Federführend:Bereich 32 - Ordnung und Verkehr Beteiligt:Bereich 72 - Straßen- und Brückenbau, Geodaten
    Bereich 32 - Ordnung und Verkehr
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

Beratungsinhalt:

 

Beratungsinhalt:

 

Oberbürgermeister Mädge erinnert einleitend an die Brückenbauten und -sanierungen der letzten Jahre. 2007 muss mit der Erneuerung der Reichenbachbrücke begonnen werden, weil bei der bisherigen Brücke die Tragfähigkeit nicht mehr ausreichend ist, das Verkehrsaufkommen auf z.Zt. 33.000 bis 35.000 Fahrzeuge täglich angewachsen ist und aufgrund des Alters für die Zukunft die Stabilität gefährdet sei. Es wurde deshalb mit der Planung einer neuen Brücke an der gleichen Stelle begonnen. Es bleibt nun zu klären, wie lange die Bauzeit sein soll. Hier gibt es zwei Varianten. Dabei beträgt die Bauzeit entweder ein oder zwei Jahre. Bei einer einjährigen Bauzeit müsste im Vergleich zur längeren Bauzeit mit stärkeren Verkehrsbeeinträchtigungen gerechnet werden. Die Variante mit der einjährigen Bauzeit wird nach Rücksprache mit den Kaufleuten, der Kreishandwerkerschaft, der Polizei und Marktbeschickern aufgrund der kürzeren Bauzeit allerdings präferiert. Aufgrund der starken Verkehrsbeeinträchtigungen soll die Sanierung der Friedrich-Ebert-Brücke 2007 ausgesetzt werden. Eine Bezuschussung durch das Land ist ebenfalls nur bis zur Höhe der Baukosten für die günstigere Alternative, in diesem Fall ist es die Alternative mit der einjährigen Bauzeit, möglich. Bei der Bezuschussung bleibt zudem abzuwarten, inwieweit das Land zunächst den Brückenbau bei Neu Darchau fördert, weil dieser im vordringlicheren Bedarf liegt.

 

Herr Müller von der Ingenieurgemeinschaft Schubert, Hannover, stellt die beiden Umbauvarianten vor. Bei der ersten Variante würde mit einer einseitigen Sperrung gebaut werden, die Bauzeit liege wie von Herrn Mädge zuvor genannt bei zwei Jahren. Bei der zweiten Variante wäre eine Vollsperrung erforderlich, so dass die Brücke in einem Zuge gebaut werden könnte. Die Bauzeit sollte dann ein Jahr betragen.

In beiden Fälle würde nur ein Teil des Verkehres über die neue Johannes-Westphal-Brücke, der andere Teil über das weitere Straßennetz fließen. Bei der Variante 2 geht das Verkehrsgutachten von rund 22.000 Fahrzeugen aus, die über die Johannes-Westphal-Brücke fahren würden und 10.000, die sich im Stadtnetz verteilen könnten.

Am Alten Eisenwerk und in der Hamburger Straße wäre bei Variante 2 mit einem wesentlich höheren Verkehrsaufkommen zu rechnen, aber zum Beispiel auch auf dem südlichen Ring ist von 3.000 bis 4.000 zusätzlichen Fahrzeugen pro Tag auszugehen.

Umleitungsrouten müssen deshalb rechtzeitig entwickelt werden. Der Verkehr sollte möglichst über die Ostumgehung geleitet werden. Doch das wird Staus in den Einfallstraßen und auf dem Ring nicht verhindern können. Die Sanierung der Friedrich-Ebert-Brücke soll aus diesem Grund 2007 ausgesetzt werden.

Die Lidl und Aldi Märkte an der Franz-Anker-Straße sollten zur Straße Auf dem Schmaarkamp geöffnet werden, so dass die Straße am Alten Eisenwerk von diesem Verkehr teilweise entlastet wird.

Das Linksabbiegen in die Bockelmannstraße sollte von der Johannes-Westphal-Brücke kommend in Richtung Adendorf untersagt werden. Auf der Hamburger Straße wäre der Verkehr an der Kreuzung Moldenweg / Am Alten Eisenwerk zweispurig Richtung Norden zu führen. Eine weiträumige Beschilderung wäre schon an den Einfallstraßen nach Lüneburg erforderlich.

 

Ratsherr Soldan fragt nach, inwieweit das Linksabbiegen vom Wilhelm-Hänel-Weg auf die Hamburger Straße erschwert wird. Schon jetzt ist es aufgrund des Verkehrsaufkommens sehr schwer. Herr Müller rechnet an der Stelle mit einer Mehrbelastung von ca. 3.000 Fahrzeugen pro Tag. Das Linksabbiegen sei dadurch zusätzlich erschwert, es wäre aber immer noch ohne Ampelanlage möglich.

 

Herr Dammann möchte wissen, ob die verkehrsabhängige Ampelschaltung aufgrund der Baustelle noch gewährleistet bleibt. Herr Müller antwortet dazu, dass die Schaltung an den betroffenen Knoten angepasst werden müsste.

 

Herr Mohr regt während der Bauphase eine Zusammenarbeit mit dem HVV an. Die Busfahrscheine könnten z.B. vergünstigt werden, um die Nichtnutzung des Autos zu fördern. Herr Oberbürgermeister Mädge würde das auch gerne anbieten, doch sei die Finanzsituation überall leider sehr angespannt. Vielleicht käme aber eine direkte Linienbusverbindung nach Adendorf in Betracht.

 

Die Parkpalette am Lünepark soll während der Bauphase intensiver angeboten werden. Die Stadt wird das Parkleitsystem nach Auskunft von Frau Schröder-Ehlers während der Baumaßnahme anpassen. Der Busfahrplan müsse nur wenig geändert werden, es wären einige Überlandlinien betroffen. Für den Verkehrsfluss auf dem Mittleren Ring soll auch die Ampelschaltung angepasst werden. Der Fußgänger- und Radverkehr wird über die Lüner Straße umgeleitet.

 

Ratsherr Soldan schließt während der Vollsperrung einen Schleichverkehr über die Lüner Straße nicht aus. Oberbürgermeister Mädge antwortet dazu, die Einbahnstraßenbeschilderung nicht aufzuheben. Ein Schleichverkehr lässt sich so vermeiden, insbesondere auch weil die Baumstraße und der Viskulenhof aufgrund der Unebenheiten für Kfz eher ungeeignet sind.

 

Auch für Herrn Zidorn stellt sich die einjährige Bauzeit trotz aller Verkehrsprobleme als "günstigste Variante" dar. Er ist sich aber sicher, dass der Knoten Moldenweg / Vor dem Bardowicker Tore zu Spitzenzeiten „absaufen“ wird. Er schlägt zum Erreichen der südlichen Innenstadt auch von Norden kommend eine Umleitung über die Friedrich-Ebert-Brücke vor. Die Bleckeder Landstraße sei aufgrund der Eisenbahnbrücken nicht für Lkw geeignet und die Dahlenburger Landstraße ist oftmals überlastet. Außerdem sollte in der Öffentlichkeit stets für die vermehrte Nutzung des ÖPNV geworben werden.

 

Oberbürgermeister Ulrich Mägde spricht sich dafür aus, während der Bauphase die maximal zulässigen Arbeitszeiten zu vereinbaren, um die Brücke schnell fertig zu stellen. Dabei müssen aber auch die Belange der Anwohner Berücksichtigung finden.

 

Beschluss:

Beschluss:

 

Der Verkehrsausschuss nimmt die Ausführungen der Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert und der Verwaltung zur Kenntnis. Er spricht sich dafür aus, das Bauwerk unter Vollsperrung mit einer angestrebten Bauzeit von einem Jahr fertig zu stellen. Zugleich stimmt der dem vorgestellten Umleitungskonzept (einschließlich ÖPNV) zu.

Abstimmungsergebnis:

Abstimmungsergebnis:

 

   Ja-Stimmen:            7

Nein-Stimmen:            -

  Enthaltungen:            -