Bürgerinformationssystem
Beratungsinhalt: Ratsherr
DAMMANN weist
darauf hin, dass es in anderen Städten durchaus grüne Pfeile an Kreuzungen
gleicher Konstellation gebe. Dort werde der Ermessensspielraum offenbar anders
ausgelegt. Er halte diese Straßeneinmündung für völlig überreguliert. In den
letzten drei Monaten habe er dort besonders auf die Gegebenheiten geachtet und
es hätten weder Radfahrer noch Fußgänger den Überweg genutzt. Mit dem grünen
Pfeil könnte man daher ohne eine Gefährdung von Radfahrern und Fußgängern den
Verkehr an dieser Stelle etwas beschleunigen. Lüneburg sei seiner Meinung nach
eine autofeindliche Stadt, nicht nur an dieser Stelle. Oberbürgermeister
MÄDGE entgegnet,
jeder Einzelfall sei anders und man könne die Kreuzungssituationen nicht
untereinander vergleichen. Die Querung werde nicht ständig von Radfahrern und
Fußgängern genutzt, aber zu bestimmten Zeiten eben häufiger. Den Vorwurf, die
Stadt sei autofeindlich, weise er ausdrücklich zurück. Die Stadt übe ihre
Pflicht im Rahmen des übertragenen Wirkungskreises verantwortungsbewusst im Interesse
der schwächeren Verkehrsteilnehmer aus. Einen Ermessensspielraum gebe es hier
nicht. Die Möglichkeiten seien objektiv in Zusammenarbeit mit der Polizei und
der Schule abgewogen worden. Ratsherr
ZIEGERT zitiert aus
den Verwaltungsvorschriften zur Einrichtung von grünen Pfeilen, aus denen
eindeutig hervorgehe, dass diese nicht erlaubt seien, wenn der kreuzende Fahrradweg
in beide Richtungen benutzt werden dürfe. Das sei hier der Fall. Dabei sei es
egal, ob und wie häufig die Benutzung in Gegenrichtung tatsächlich stattfinde.
Die Stadt habe hier definitiv keinen Ermessensspielraum. Ratsherr
SOLDAN begrüßt,
dass die CDU-Fraktion das Thema „grüner Pfeil“ aufgegriffen hat, auch wenn es
an dieser Stelle nicht zum Tragen kommen könne. Beigeordneter
DÖRBAUM weist
darauf hin, dass das Thema „grüner Pfeil“ mehrmals im Verkehrsausschuss beraten
worden sei und man sich dort einig gewesen sei, den Einsatz des grünen Pfeils
sehr sorgfältig abzuwägen und ihn nur dort zuzulassen, wo er den Autofahrern
nicht falsche Sicherheit vortäusche und sie in der Einschätzung der Situation
überfordern könnte. An dieser Stelle wäre das jedoch der Fall. Beigeordneter
LÖB spricht sich
ebenfalls gegen die Einführung eines grünen Pfeils an dieser Stelle aus. Das
wäre radfahrerfeindlich, was er für schlimmer halte, als autofeindlich zu sein.
Beschluss: Der
Rat der Stadt Lüneburg lehnt den Antrag mehrheitlich mit den Stimmen der Gruppe
SPD/FDP, der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen und eines Mitglieds der
CDU-Fraktion gegen die übrigen Stimmen der CDU-Fraktion ab. (32) |
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