Bürgerinformationssystem

Auszug - Auflösung der altersübergreifenden Elementargruppe "Die bunten Vielfalter" am Hort Hermann-Löns und Wegfall des mit der Gruppe verbundenen Frühdienstes  

 
 
Sitzung des Schulausschusses
TOP: Ö 10
Gremium: Schulausschuss Beschlussart: zur Kenntnis genommen
Datum: Di, 18.02.2025    
Zeit: 17:03 - 20:25 Anlass: Sitzung
Raum: IGS Kreideberg Aula
Ort: Thorner Str. 14, 21339 Lüneburg
VO/11741/25 Auflösung der altersübergreifenden Elementargruppe "Die bunten Vielfalter" am Hort Hermann-Löns und Wegfall des mit der Gruppe verbundenen Frühdienstes
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Mitteilungsvorlage
Verfasser:Frau Bauer
Federführend:Fachbereich 5-3 - Familie und Bildung Beteiligt:Bereich 55 - Schulen
Bearbeiter/-in: Bauer, Jutta  Bereich 53 - Frühkindliche Bildung und Betreuung
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

 

Beratungsinhalt:

 

Zunächst lässt der Ausschussvorsitzende Ratsherr Soldan darüber abstimmen, ob die Erzieher:innen aus dem Hort Herman-Löns und Frau Jansen als Elternvertreterin der Hermann-Löns-Schule zu Wort kommen sollen. Hierfür wird eine 2/3-Mehrheit der anwesenden Stimmen benötigt. Dem Rederecht wird einstimmig zugestimmt.

 

Frau Bauer, Leitung des Fachbereichs 5-3 Familie und Bildung, berichtet über die Entstehung der Elementargruppe „Die Vielfalter“:

-          Konzeptgrundlage war eine altersübergreifende Elementargruppe mit 20 Kindern im Alter von 5 bis 7 Jahren. Es handelt sich um ein stadtweites, freies Angebot für „Flexi-Kinder“ (Kinder, die zwischen dem 01.07. und 30.09. das 6. Lebensjahr vollenden,nnen auf Wunsch der Eltern vom Schulbesuch zurückgestellt werden).  r Kinder, die nach der Schuleingangsuntersuchung zurückgestellt oder nach einer Einschulung in die 1. Klasse als noch nicht schulreif eingestuft wurden. Bei den zurückgestellten Kindern handelt es sich überwiegend um Kinder mit geistig und sozial-emotionalen Entwicklungsverzögerungen.

-          Mit der Vielfalter-Gruppe hat sich die Verwaltung eine Entspannung bei der damaligen Platzproblematik in den Ursprungs-Kitas versprochen, aber auch eine bessere Förderung und Vorbereitung auf die Schule. Damit verbunden war eine enge Zusammenarbeit von ursprünglicher Kita, Hort Hermann-Löns und der zukünftigen Grundschule.

-          Der alleinige Standort der Gruppe bedeutete bereits eine Herausforderung für das Konzept. Bewusst waren mögliche Schwierigkeiten für einige Familien, wenn sich die Betreuung nicht in der Nähe des häuslichen Umfeldes befindet. Ferner bestand die Gefahr einer Separierung zurückgestellter Kinder, was gegen den Inklusionsansatz hätte sprechen können.

-          Aufgrund dieser Hintergründe startete das Konzept als Pilotprojekt, um Erfahrungen zu sammeln und nach 2 bis 3 Jahren auszuwerten, ob sich das Konzept bewährt hat und eventuell sogar ausgeweitet werden könnte.

Frau Bauer, Leitung des Fachbereichs 5-3 Familie und Bildung, berichtet über die aktuelle Situation:

 

-          Zurzeit nehmen 12 Kinder dieses Angebot wahr, die alle Entwicklungsverzögerungen im sprachlichen oder emotional-sozialen Bereich aufweisen. Für diese Komprimierung von Kindern mit besonderem Bedarf ist das Personal nicht fachgerecht aufgestellt. Es werden in dieser Gruppe heilpädagogische Fachkräfte, Fachkräfte für Sprachförderung und Sozialpädagogen benötigt. Es gibt Gewalt und Aggressionsprobleme gegen andere Kinder sowie gegen Erzieher:innen. Es können keine gruppendynamischen Prozesse entwickelt werden, da die Kinder zu unterschiedlichen Zeitpunkten im Jahr in der Gruppe ankommen. Ein Verbleib in der Ursprungs-Kita wird den Kindern gerechter.

-          Der Frühdienst ist an die Vielfaltergruppe gekoppelt. Das bedeutet, wenn es die Vielfaltergruppe nicht mehr gibt, fällt auch der Frühdienst weg. Zurzeit wird der Frühdienst nicht von Kindern der Vielfaltergruppe, sondern ausschließlich von Schulkindern genutzt. 17 Kinder nehmen den Frühdienst derzeit in Anspruch.

-          Seit dem 01.08.2021 gibt es eine Novelle zum Niedersächsischen Gesetz über Kindertagesstätten und Kindertagespflege (NKiTaG), die besagt, dass Randzeiten (Früh-oder Spätbetreuung) an eine Kernzeit (Hauptbetreuung) vor oder nachgelagert sein müssen. Die Kernzeit  für die Betreuung im Hort Herman-Löns beginnt beim Wegfall der Vielfalter-Gruppe erst ab dem Schulschluss der ersten bis vierten Klassen der Herman-Löns-Schule. Da somit der Frühdienst nicht mehr nahtlos an die Kernzeit anschließt, ist eine Betreuung rechtlich nicht möglich. Insgesamt handelt es sich um 50 Minuten, die im Frühdienst abgedeckt werden müssten.

 

Frau Bauer, Leitung des Fachbereichs 5-3 Familie und Bildung, schlägt vor, gemeinsam zu schauen, welche Möglichkeiten bestehen, um den Bedarf der Frühbetreuung zu decken. Einzelne Schulen bieten bereits Frühbetreuung ab 7.30 Uhr an. Pädagogische Mitarbeitende oder Lehrkräfte sind dann anwesend und kümmern sich um die Kinder.

 

Die Verwaltung will in Kontakt mit diesen Schulen treten und erfragen wie dort die personelle Situation für Frühbetreuung gelöst ist.

 

glich wäre auch den Schulen ein gewisses Budget für pädagogische Mitarbeitende zur Verfügung zu stellen, um eine Frühbetreuung sicher zu stellen. Da es sich aber um eine freiwillige Leistung handelt, ist hierfür ein politischer Beschluss notwendig.

 

Frau Jansen, Schulelternratsvorsitzende der Hermann-Löns-Schule und Elternvertreterin Hort Hermannns, kritisiert, dass die Schule erst um 7.50 Uhr geöffnet wird. Viele Schülerinnen und Schüler halten sich bereits ab 7.30 Uhr auf dem Schulhof auf.

 

Christian Stüben und Inge Edelstein, Erzieher:innen Hort-Hermannns, stellen die Frage, mit wem die Stadtverwaltung die Ergebnisse evaluiert hat. Es fanden weder mit den Erzieher:innen noch mit den Eltern Gespräche statt.

 

Frau Bauer, Leitung des Fachbereichs 5-3 Familie und Bildung, umt ein, dass der Prozess, der Entscheidungsfindung und die Kommunikation der Entscheidung nicht gut gelaufen sei. Eltern hätten im Vorwege informiert werden sollen, so hätte ein Austausch stattfinden können. Die Entscheidung die Vielfalter-Gruppe zu schließen, entstand nach Gesprächen der Hortleitung mit der pädagogischen Sachgebietsleitung unter anderem zu Themen wie Überforderung der Mitarbeitenden. So ist man zum Ergebnis gekommen, dass diese Gruppe in dieser Form nicht sinnvoll ist.

 

Die Verwaltung hat Informationen, die nicht im öffentlichen Teil diskutiert werden können.

Dazu mehr im nichtöffentlichen Teil.

 

Ratsfrau Bauseneick kritisiert den Weg und die nicht vorhandene Kommunikation. Die Einführung der Vielfaltergruppe wurde im Ausschuss vorgestellt, von der Schließung der Gruppe hat der Ausschuss durch eine Bürgeranfrage erfahren. Sie fragt nach, ob die Vielfalterkinder in Zukunft ausreichend in den Ursprungs-Kitas aufgefangen werden.

 

Dies wird durch Frau Bauer, Leitung des Fachbereichs 5-3 Familie und Bildung, bestätigt.

 

Ratsfrau Bauseneick führt das Beispiel des Hortes „Rappelkiste“ in Remlingen an. Dort wird eine Frühbetreuung in den Räumen der Kita von 7.00 bis 8.00 Uhr sichergestellt. Eventuell könnte Remlingen Erfahrungen teilen und vielleicht gibt es auch hier die Möglichkeit einer Kooperation.

 

Ratsfrau Filohn begrüßt die Möglichkeit eventuell zusätzliches pädagogisches Personal für eine Frühbetreuung einzustellen und nimmt den Gedanken einen politischen Antrag zu stellen auf. Sie schlägt vor, beim RLSB für eventuelle Stundenaufstockung des Lehrer:innenpersonals nachzufragen. Es gibt bereits an anderen Schulen Beispiele für Frühaufsichten ab 7.30 Uhr.

 

Frau Fischer, Gleichstellungsbeauftragte, appelliert an die Politik, Entscheidungen dahingehend zu treffen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu gewährleisten.

 

Herr Schnüttgen, beratendes Mitglied auf Vorschlag der Rektor/innenvertretung,dt Frau Bauer und Herrn Miekautsch ein am nächsten Netzwertreffen der Grundschulrektoren teilzunehmen. Dort könnte gemeinsam mit dem RLSB beraten werden, wie Frühbetreuung /Frühaufsicht an allen Lüneburger Grundschulen gewährleistet werden könnte.

 

Ratsfrau Schäfer schlägt vor, die Entscheidung um ein Jahr zu verschieben und in Ruhe nach einer Lösung zu suchen. Ihr erschließt sich die Dringlichkeit nicht.

 

Ratsfrau Henze wünscht sich ebenfalls die jetzige Auflösung zurückzustellen, in Ruhe zu evaluieren und ergebnisoffen neu zu prüfen und eventuell Mittel zu finden, um Frühbetreuung zu ermöglichen.

 

Frau Bauer, Leitung des Fachbereichs 5-3 Familie und Bildung, wird noch einmal in den Austausch mit der Bereichsleitung und der pädagogischen Sachgebietsleitung gehen. Ein Ergebnis könnte die Verschiebung der Umsetzung zum nächsten Schuljahr sein, versprechen könne sie das an dieser Stelle aber noch nicht. Parallel werden die eingebrachten Ideen geprüft.