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Beratungsinhalt: Ratsvorsitzende
THIELBÖRGER
verliest einen ihr schriftlich vorliegenden Änderungsantrag der Fraktion
Bündnis 90/ Die Grünen zu TOP 6.1 mit folgendem Inhalt: „Die
drei letzten Sätze des vorliegenden Antrags werden als Resolution beschlossen.“ Ratsherr
MEIHSIES erläutert
den Änderungsantrag seiner Fraktion. Alles was vor den letzten drei Sätzen
stehe, habe lediglich erklärenden Charakter, daher sollten nur die letzten drei
Sätze als Resolution beschlossen werden. Beigeordneter
DÖRBAUM ist damit
einverstanden, wenn dadurch ein gemeinsamer Beschluss möglich sei. Er halte den
Bau des 3. Gleises zwischen Lüneburg und Hamburg neben der A 39 für die
derzeitig wichtigste verkehrspolitische Maßnahme im Lüneburger Raum. Es könne
nicht so hingenommen werden, dass dieses Vorhaben zumindest für die Strecke
Lüneburg – Stelle nicht mehr in der Mittelfristplanung 2004 – 2008 enthalten
sei. Das 3. Gleis habe eine gewichtige Bedeutung für Lüneburg, da hier ständig
eine sehr hohe Zugfrequenz herrsche, insbesondere beim nächtlichen Güterverkehr,
der in nahezu zweiminütigen Abständen die Stadt passiere. Das 3. Gleis würde
gleichzeitig auch verbesserten Lärmschutz für die Anwohner der Bahnstrecke
bedeuten, da zusätzliche Lärmschutzmaßnahmen nur bei Neubauten von Strecken
erfolgten. Er appelliere eindringlich an alle, den letzten drei Sätzen des
Antrags als Resolution zuzustimmen, um die Wichtigkeit des Anliegens für die
gesamte Region sowohl in Hannover als auch in Berlin verdeutlichen zu können. Beigeordneter
DR. SCHARF meint,
die Bedeutung des Themas sei inzwischen hinreichend bekannt. Man könne dem
Antrag nur beipflichten und brauche inhaltlich gar nicht mehr darüber zu
diskutieren. Entscheidend sei jetzt, die geplante Verschiebung des
Streckenausbaus auf politischem Wege wieder rückgängig zu machen. Ratsherr
MEIHSIES pflichtet
seinem Vorredner bei. Das Problem sei, dass die SPD auch auf Bundesebene massiv
den Straßenbau favorisiere und dafür Schienenprojekte hintan stelle. Der Bau
des 3. Gleises wäre im Gegensatz zur geplanten A 39 tatsächlich das zentrale
Projekt für die infrastrukturelle Weiterentwicklung Lüneburgs. Die
SPD-Ratsfraktion sollte in diesem Sinne auf Bundesebene auf ihre Parteikollegen
einwirken. Ratsherr
SOLDAN bedauert
ebenfalls die Verschiebung des 3. Gleises und dankt allen, die sich bisher für
seinen Bau eingesetzt haben. Erfreulich sei, dass das
Planfeststellungsverfahren trotzdem vom Land vorfinanziert werde. Und es bleibe
zu hoffen, dass die jetzt geplante zeitliche Verschiebung doch wieder
aufgehoben werde. Die Verschiebung des 3. Gleises sei sicherlich eine
mittelschwere Katastrophe für Lüneburg, dennoch dürften aber auch keine anderen
Projekte für die Region im Bundesverkehrswegeplan statt dessen aufgeschoben
werden. Ratsherr
FIRUS weist die
Vorwürfe von Ratsherrn Meihsies zurück. Ihm liege ein Schreiben vor, dass auch
die niedersächsische Landesregierung der zeitlichen Verschiebung des Baus des
3. Gleises in der mittelfristigen Finanzplanung zugestimmt habe. Für die
Koalition von SPD und Grünen in Berlin gelte, dass Vereinbarungen getroffen
würden, denen die Koalitionspartner beide zustimmen. Die A 39 sei im Übrigen
ein sinnvolles Projekt, über dessen Bedeutung für Lüneburg nicht weiter
diskutiert werden müsse. Im Schienenausbauprogramm sei zur Zeit so viel Geld
vorhanden, wie schon lange nicht mehr, deshalb sei es besonders tragisch, dass
das Projekt 3. Gleis, auf das man schon seit 10 Jahren warte, jetzt verschoben
werden solle. Der Rat sollte die Resolution daher unbedingt gemeinsam
beschließen, um das Projekt voranzubringen. Beigeordneter
ALTHUSMANN stellt
richtig, die niedersächsische Landesregierung habe sich in Berlin entgegen der
Aussage von Herrn Firus ausdrücklich für die Maßnahme 3. Gleis und gegen eine
zeitliche Verschiebung ausgesprochen. In der Region bestehe sowohl im Kreistag
als auch im Landtag Konsens darüber, dass das 3. Gleis zur verkehrspolitischen
Entwicklung der Region Lüneburg notwendig sei. Wenn die SPD in den vergangenen
Jahren nicht die Verkehrspolitik auf Landes- und Bundesebene blockiert hätte,
könnte man längst viel weiter sein. Beigeordneter
MEISSNER weist
darauf hin, dass der Verkehrswegeplan jeweils für 10 Jahre gültig sei. Im
letzten Plan von 1994, der noch unter CDU-Regierung aufgestellt worden sei, sei
die Strecke auch nicht im vordringlichen Bedarf enthalten. Dahin sei sie erst
durch die SPD-Regierung aufgenommen worden. Die CDU-Landesregierung verfolge
jetzt mit der Vorfinanzierung des Planfeststellungsverfahrens lediglich einen
Vertrag weiter, der bereits unter der SPD-Regierung abgeschlossen worden sei.
Unter der SPD-Bundesregierung würden im Übrigen jetzt erstmals seit Jahrzehnten
60% der Mittel aus dem Bundesverkehrswegeplan für den Schienenverkehr und 40%
für den Straßenverkehr ausgegeben und nicht mehr in umgekehrter Relation, wie
unter der vorigen Regierung. Beschluss: Der
Rat der Stadt Lüneburg beschließt einstimmig die letzten drei Sätze des Antrags
als Resolution. (01,
3) |
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