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Beratungsinhalt:
Ratsherr Neumann weist auf die Bauausschusssitzung der vorangehenden Woche hin, in der ein Kriterienkatalog für die Wahl von PV-Flächen abgewogen und durchdacht vorgestellt worden sei. Da nur ein Anteil von 10% regenerativer Energien in Lüneburg durch Windkraft erzeugt werden könne, seien die Flächen im Wald bei Deutsch Evern verzichtbar gewesen. Ansonsten sollte es ausreichen, den Vorgaben des Landes, 0,5 % der Flächen zu nutzen, nachzukommen. Eine Verdoppelung sei nicht nötig, die Flächen könnten auch anders genutzt werden. Zudem brauche es Energiespeicher, um die Erträge der PV-Anlagen besser zu nutzen. Er werde dem generellen 1 % Ziel nicht zustimmen, aber Einzelmaßnahmen.
Oberbürgermeisterin Kalisch erinnert daran, dass die Stadt sich der Klimaneutralität verpflichtet habe. Dies sei allein mit PV-Anlagen nicht zu realisieren. Man habe jetzt eine Möglichkeit für einen Mix geschaffen, ohne sicher zu sein, ob das maximal Mögliche überhaupt erreicht werde.
Ratsherr Blanck hält den Beschluss für wichtig. Der Ausbau werde aktuell benötigt und könne nicht warten, bis in vielen Jahren Speichermöglichkeiten vorlägen. Das Energieziel sei kaum mit einem Flächenanteil von 0,5 % zu erreichen, da man den Ausbau von PV-Anlagen im privaten Bereich nicht erzwingen könne. Rechnerisch betrachtet, könnten große Strommengen nur mit Windenergie erzeugt werden. Die Stadt solle alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten nutzen. Anlagen auf Freiflächen könnten auch zurückgebaut werden, wenn sie nicht mehr benötigt würden.
Ratsherr Schultz macht klar, dass es nach dem Ausstieg aus dem Atomstrom und aus der Kohle Solar- und Windenergie brauche, wenn Strom aus der Steckdose gewollt sei. Das Baudezernat habe die Möglichkeiten geprüft. Es herrsche Einigkeit, dass nicht alles zufriedenstellend sei. Man sei aber in der Pflicht, da Anderes aufgegeben wurde. Grundsätzlich stehe er zu dem Ergebnis der Diskussion, allerdings nur bis zu einem Flächenanteil von 70 ha/1%.
Ratsherr Nehring vervollständigt, dass PV-Anlagen eine gute Möglichkeit seien, aber der Mix entscheidend wäre. Daher käme man nicht um Windenergieanlagen herum, auch wenn die Umsetzung schwierig sei. Über die Flächen müsse man sprechen, Privatflächen würden angerechnet.
Ratsherr Soldan dankt der Verwaltung für das vorgelegte Konzept. Ohne die konkrete Planung wäre man überrascht worden. Auch wenn man nicht mit allen Flächen einverstanden wäre, sei die Abwägung notwendig und ein Umdenken hinsichtlich regenerativer Energien erforderlich. Strom werde benötigt. Beschluss:
Der Rat der Hansestadt Lüneburg fasst mehrheitlich folgenden Beschluss:
1. Das in der Anlage vorgelegte Standortkonzept für PV-Freiflächenanlagen wird beschlossen. Es handelt sich bei den Flächen um eine Vorauswahl, nicht um eine Flächenfestlegung.
2. Bis Ende 2032 sollen im Lüneburger Stadtgebiet 70 ha Brutto-Freiflächen der im Standortkonzept dargestellten Priorität-1-Standorte als Gebiete für die Nutzung von solarer Strahlungsenergie ausgewiesen werden. Das entspricht nach jetzigem Stand der Technik einer voraussichtlich möglichen Erzeugung von ca. 47 MW. Sofern sich herausstellen sollte, z.B. durch fehlende Bereitschaft der Eigentümer:innen der Flächen, dass nicht ausreichend Flächen auf Priorität-1-Standorten entwickelbar sind, sollen die Flächen, soweit ersatzweise erforderlich und möglich, auf den im Standortkonzept dargestellten Priorität-2-Standorten entwickelt werden.
Abstimmungsergebnis:
Ja-Stimmen: 31 Nein-Stimmen: 2 Enthaltungen: 3 |
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