Bürgerinformationssystem
Beratungsinhalt: Herr
Koch führt kurz in die Thematik ein und erinnert an die Beschlusslage nach der
letzten JHA-Sitzung. Frau Westphal - Stadtelternratsvorsitzende - berichtet über
die durchgeführte Bürgerbefragung in den Baugebieten Schaperdrift und
Teufelsküche. In den Baubereichen wohnten ca. 130 Kinder im Alter von 0 bis 6
Jahren. Da die Bautätigkeiten noch nicht abgeschlossen seien, ist mit einem
weiteren Zuwachs zu rechnen. Es
wurde eine Umfrage durchgeführt, 280 Fragebögen wurden im Baugebiet verteilt,
nur 57 Bögen wurden ausgefüllt zurückgeschickt. Die Ergebnisse wurden
"hochgerechnet" (Zuschlag von 20 %, Ergebnis: ca. 50 Kinder im Alter
von 3 bis 5 Jahren mit Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz). Anschließend
wird der Ausschussvorsitzenden, Frau Baumgarten und Herrn Koch eine
Unterschriftenliste mit insgesamt 1055 Unterschriften gegen die Erweiterung der
Kita Heidkamp und für die Schaffung einer neuen Kita überreicht. Hiernach
werden seitens der Verwaltung die Zahlen vorgelegt und eingehend erläutert.
Nach dem Zahlenmaterial werden zur Zeit lediglich 14 zusätzliche Kita-Plätze
benötigt (s.a. beigefügte Auswertung). Herr
Koch weist darauf hin, dass der Fragebogen, mit dem in der Innenstadt die
Unterschriftensammlung durchgeführt wurde, Falschaussagen über eine angeblich
mangelnde Kita-Versorgung in der Stadt Lüneburg aufweist. In der Stadt Lüneburg
habe bislang jedes Kind mit Rechtsanspruch eine Betreuung erhalten. Zu
der Fragebogenaktion im Baugebiet wird angemerkt, dass zusätzliche Fragen, z.B.
über einen bereits zugesagten Kita-Platz im Bereich der Stadt Lüneburg - ein
vollständigeres Ergebnis erzielt hätte. Mit
Aufstellung des B-Planes "Schaperdrift und Teufelsküche" wurde die
Kita-Versorgung durch Einrichtungen in der Nähe festgeschrieben. Die
Erläuterungen zum B-Plan, aus denen Herr Koch zitiert, seien den jeweiligen
Erwerbern der Grundstücke mit dem Kaufvertrag ausgehändigt worden. Somit
erfolgte eine frühzeitige Benachrichtigung von (potenziellen) Eltern, dass eine
Kita in dem Neubaugebiet erst einmal nicht geplant sei - trotz bestehender
Ausweichfläche, welche immer bei Neubaugebieten vorgehalten wird. Die
Vormerkung zugunsten der Stadtverwaltung ist befristet bis Ende 2005, eine
etwaige erforderliche Verlängerung sei möglich und von den Bauträgern
vorsorglich auch schon erbeten worden. Herr
Koch weist auf den an den Stellwänden angebrachten Stadtplan hin, welcher alle
Kita-Einrichtungen der Stadt Lüneburg enthält. Um das Neubaugebiet herum wurde
ein Kreis mit einem Radius v. 2 km gebildet. Innerhalb dieses Kreises befinden
sich insgesamt 17 Kitas mit 37 Kita-Gruppen. Diese Einrichtungen wären gut mit
dem Fahrrad und dem ÖPNV, selbst zu Fuß für Eltern und Kinder in max. 30
Gehminuten zu erreichen. Es bestehe daher ein ausreichendes Angebot. Laut
Frau Westphal gibt es in allen Kitas fortwährend lange Wartelisten. Es ist
derzeit nicht möglich, in einer der Einrichtungen einen freien Platz zu
erhalten. Die Versorgung in anderen europäischen Ländern, z.B. Frankreich, wäre
besser als in Deutschland. Herr
Nowak führt aus, dass der zusätzliche Bedarf an Kita-Plätzen unstrittig sei; es
gilt, diesen Bedarf rechtzeitig und wohngebietsnah zu decken. Frau
Baumgarten weist auf die nahezu 100-ige Versorgung mit Kita-Plätzen im Bereich
der Stadt Lüneburg hin (2001 Kinder im Alter 3 bis 6 Jahre zu 1970 bestehenden
Kita-Plätzen). Herr
Soldan skizziert die aus seiner Sicht in Frage kommenden Alternativen, um den
momentanen Bedarf an zusätzlich 14 Plätzen abzudecken; zum einen kommt der
Einsatz einer Mobillösung in Frage, welche ortsungebunden und flexibel
einsetzbar ist. Zum anderen wäre ein Anbau an die Kita Heidkamp in Form eines
Multifunktionalraumes denkbar, welcher vielseitig nutzbar wäre. Welche der
Alternativen umgesetzt wird, wäre eine Frage der jeweiligen Kosten. Herr
Hagels bringt sein Erstaunen über die erneut in Gang gebrachte Diskussion zum
Ausdruck. In
der Sitzung des Jugendhilfeausschusses am 23.03.2004 wurde mehrheitlich ein
Beschluss herbeigeführt, welcher nunmehr umzusetzen sei. Die
Auseinandersetzungen im Jugendhilfeausschuss wurden bisher auf einer sachlichen
Ebene geführt, es herrschte eine faire Umgangsweise. Dabei sollte es auch
zukünftig bleiben. Frau Kunze teilt mit, dass aus ihrer Sicht ein Fußweg von 2 km für Mütter mit kleinen Kindern sich möglicherweise als schwierig erweisen könne. Frau
Westphal führt aus, dass die Entfernung von 2 km vom Wohnort bis zu einer
Einrichtung nicht so ohne weiteres von Müttern mit Kindern bewältigt werden
könnte. Trotz bestehendem Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz wären viele
Mütter gezwungen, bis zu 4 Jahre zu Hause zu bleiben, da kein freier Kita-Platz
zur Verfügung gestellt werden kann. Hierdurch würden die Mütter an einer Wiederaufnahme
der beruflichen Tätigkeit gehindert. Herr
Kirch hebt hervor, dass der Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz bislang immer
erfüllt werden konnte. Sofern in einem Einzelfall kein Kita-Platz in Aussicht
gestellt werden konnte, wurde eine Tagespflegestelle vermittelt. Ihm sei kein
Fall bekannt, in dem weder ein Kita-Platz noch eine Tagesmutter vermittelt
werden konnte, so dass jede Kindesmutter, die eine Arbeitstätigkeit aufnehmen
wollte, jene auch ausüben konnte. Herr
Koch weist darauf hin, dass bei einer Bedarfsermittlung stets das gesamte
Stadtgebiet betrachtet werden müsse - im Hinblick auf die Größe und EW-Zahl der
Stadt und bedingt durch die Umzüge innerhalb der Stadt Lüneburg. Er
gibt eine Kostenübersicht über die einzelnen besprochenen Möglichkeiten:
Herr
Koch bemerkt, dass der städtische Haushalt keine Verfügungsmasse für einen
Neubau aufweist. Frau
Baumgarten schließt die Diskussion und schlägt vor, nach der Sommerpause den
Jugendhilfeausschussmitgliedern eine Vorlage mit konkreten Zahlen vorzulegen. Die
Zeit bis dahin sollte u.a. für eine Besichtigung einer Modullösung (Vorschlag
von Herrn Koch) genutzt werden, sofern dies von Mitgliedern des JHA gewünscht
werde. Beschluss: entfällt
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