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Beratungsinhalt: Herr
Stadtkämmerer Sauer stellt den Jahresabschluss des Städtischen Klinikums für
das Wirtschaftsjahr 2002 vor. Das Ergebnis ist aus seiner Sicht unter den
gegebenen Umständen als akzeptabel anzusehen. Der Rückgang bei den Pflegetagen,
die Mehrausgaben in der Neurologie (da sie im Jahre 2002 noch an zwei
Standorten untergebracht war) sowie erhöhte Kosten im Rahmen der Altersvorsorge
für die Mitarbeiter waren die Ursache, dass das prognostizierte Ergebnis mit
einem Minus von 1 Mio. € übertroffen wurde. Die Unterdeckung war vor
allen Dingen im pflegesatzrelevanten Bereich, der nicht durch Entgelte gedeckt
ist, entstanden. Künftig sollen die Einnahmen in dem Bereich, der nicht dem
Budget, das mit den Krankenkassenvereinbart ist, zuzurechnen ist, weiter erhöht
werden. Es müssen weiter die Fallzahlen im Ambulanzbereich gesteigert, die
Einnahmen durch den Einsatz eines zweiten Linearbeschleunigers sowie die Auslastung
in der Apotheke, der Radiologie, des Labors und der Pathologie durch
Kooperation mit niedergelassenen Ärzten und anderen Kliniken erhöht werden. Herr
Stadtkämmerer Sauer weist auf die Gesamtsituation der Kliniken in der
Bundesrepublik Deutschland hin. Beigeordneter Srugis bedankt sich bei den
Mitarbeitern, hinterfragt den Finanzplan sowie die Kostensteigerungen bei
Leasing- und Stromkosten. Er bittet um Information über Veränderung zwischen
Wirtschaftsplan und Ergebnis. Der
Verwaltungsdirektor des Klinikums, Herr Clavien, erläutert die Positionen und
erklärt, dass die Kosten für Positionen wie Versicherung, Instandsetzung etc.
nicht vorauszusehen waren. Des Weiteren erläutert er die Verschiebung des
Bauprojektes und auf Nachfrage des Ratsherrn Kuhn die Zinsaufwendungen. Der
Vorsitzende, Beigeordneter Althusmann, weist auf den Ernst der Lage am
Krankenhausmarkt hin. Aus seiner Sicht wird das Defizit künftig weiter steigen.
Er hinterfragt, wie die Ertragssituation verbessert werden kann, und er tritt
für eine schnelle Umwandlung des Klinikums in eine GmbH ein, da die Leitung des
Klinikums nur unter kaufmännischer Sicht eine Qualitätssicherung erreichen
kann. Herr
Stadtkämmer Sauer nimmt Stellung zu der Anfrage der CDU-Fraktion. Er erläutert
den Fahrplan zur GmbH-Gründung und teilt mit, dass möglichst zu Beginn des
Jahres 2004 am Klinikum die Service-GmbH für Dienstleistungen wie Küche,
Reinigung und Hausmeisterdienste gegründet werden soll. Hier sollen private
Dritte mit einbezogen werden. Zum
01. Januar 2005 ist die Umsetzung für die Klinikum-GmbH vorgesehen. Jedoch sind
für die Gründung umfangreiche Vorbereitungen zu treffen, auch die Auswahl des
Geschäftsführers. Hinsichtlich der Situation in 2003 erklärt Herr Stadtkämmerer
Sauer, dass die Zahlen zurzeit noch mit vielen Unsicherheiten behaftet sind.
Das Klinikum ist in Verhandlungen mit den Krankenkassen über ausstehende
Erstattungen und mit dem Land über Zuschüsse, über die noch nicht entschieden
ist. Im heißen Sommer hat es einen Einbruch bei der Belegung auf 55 % gegeben.
Auch hier ist noch nicht abzusehen, wie dieses ausgeglichen werden kann. Unter
Berücksichtigung dieser Unsicherheitsfaktoren und den ausstehenden
Verhandlungen hält er eine Prognose für unseriös. Er erklärt, dass die
Gesamtpositionierung des Klinikums weiter zu entwickeln und der nicht
pflegesatzrelevante Bereich zu stärken ist. Herr
Oberbürgermeister Mädge erklärt, dass auf Grund der Verhandlungen mit den
Krankenkassen eine Diskussion an sich in einem Aufsichtsrat zu führen ist. Die
Ausgangssituation hat sich nicht verbessert. Um die Situation zu verbessern,
werden Vorfinanzierungen vorgenommen. Die Zahlen werden dann in einem
Wirtschaftsplan 2004 entsprechend vorgelegt. Auch die Mitarbeiter bemühen sich,
die Kostensituation zu verbessern. Herr Oberbürgermeister Mädge zeigt die
Probleme auf, wie das Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) zur
Arbeitszeit, die Veränderungen bei der VBL und die Verhandlungen der
Krankenkassen. 90 % der Kosten sind fremdbestimmt und können nicht von
hier beeinflusst werden. Weiter geht Herr Oberbürgermeister Mädge auf den
derzeitigen Stand der Umsetzung der DRG-Fallpauschalenberechnung ein. Ein
vorgesehener Durchschnittssatz führt betriebswirtschaftlich nicht weiter. Eine
Erstattung von 100 % bei investiven Maßnahmen ist bisher von keiner
Regierung erfolgt. Er bittet auf Grund von Hinweisen des Vorsitzenden,
Beigeordneter Althusmann, dass Patienten abgewiesen worden sind, um Benennung
der Namen, damit dies Problem geklärt werden kann. Der Vorsitzende,
Beigeordneter Althusmann, gibt Einblick in die durch Personalkosten
verursachten Finanzprobleme und vertritt die Auffassung, dass die
Gesundheitstrukturreform die Probleme nicht lösen wird. Weiter unterstreicht er
den öffentliche Auftrag des Ausschusses und ist der Meinung, dass die Probleme
nicht nur in einem Aufsichtsrat diskutiert werden sollten. Herr
Stadtkämmerer Sauer nimmt ebenfalls Stellung zum Stand der Umsetzung der
DRG-Fallpauschalenabrechnung. Die Einführung des Systems ist problemlos
erfolgt. Eine zweijährige Vorbereitungszeit inklusive Schulung etc. war
notwendig. Das Haus ist für die Veränderungen gut gerüstet. Ratsherr Reinecke
weist darauf hin, dass man sich am Ziel orientieren sollte. Herr Beigeordneter
Srugis erklärt, dass nach Bildung der GmbH zukünftig diese Diskussionen im
Aufsichtsrat geführt werden. Herr Oberbürgermeister Mädge unterstreicht, dass
kein anderes Unternehmen Zahlen öffentlich diskutiert, wenn Schaden für das
Unternehmen erwartet werden kann. Es handelt sich hier nicht um Geheimnisse,
sondern um Geschäftszahlen, die bei Verhandlungen für Konkurrenten am Markt von
großem Interesse sind. Der
Vorsitzende, Beigeordneter Althusmann, bezweifelt die Vorgehensweise. Ratsfrau
Leeck ist der Meinung, dass Zahlen auf den Tisch müssen. Sie hinterfragt die
Umsetzung der Neurologie. Chefarzt
Prof. Dr. Fenkel nimmt zum medizinischen Leistungsbereich Stellung. Zu Beginn
weist er darauf hin, dass bei der Auseinandersetzung nicht nur
betriebswirtschaftlich, sondern auch medizinische, rechtliche und forensische
Voraussetzungen sich dem Wettbewerb stellen müssen. Er erläutert die Abläufe im
neuen Trakt mit Operationsfällen und der Notfallaufnahme. Die Situation im
Wettbewerb ist günstig, und die Qualität ist gut. Es gibt eine positive
Grundstimmung. Er bittet um etwas Zeit und weist darauf hin, dass trotz der
Bauphase schon bis Ende September 15.000 Notfallpatienten in der Ambulanz
behandelt wurden, fast so viele wie im gesamten Jahr 2002. Bei den ambulanten
Operationen ist eine Steigerung von 13,5 % zu verbuchen. Von einer
weiteren Steigerung in 2004 ist auszugehen. Er stellt abschließend fest, dass,
wenn die Kapazitätsgrenze jetzt schon erreicht wäre, man von einer glatten
Fehlplanung sprechen müsste. Vorbildlich ist die Situation mit dem
Hubschrauberlandeplatz. Dieser ist für alle gängigen Rettungshubschrauber
anzufliegen. Eine Ausnahme ist der alte Bell-Hubschrauber der Bundeswehr.
Dieser wird aber in nächster Zukunft außer Dienst gestellt. Durch Umstrukturierung
im Klinikum konnte die Anbindung der Neurologie ermöglicht werden. Der
Vorsitzende, Beigeordneter Althusmann, bedankt sich und erklärt, dass diese
Aussagen ihn optimistisch machen. Die Anfrage der CDU-Fraktion ist aus seiner
Sicht beantwortet. Beschluss: Der
Ausschuss für Wirtschaft und städtische Beteiligungen empfiehlt einstimmig: „1. Der Rat der Stadt Lüneburg nimmt den
Lagebericht des Städt. Klinikums für das Wirtschaftsjahr 2002 zur Kenntnis. 2. Der
Jahresabschluss 2002 des Städt. Klinikums zum 31.12.2002 wird mit einem
Jahresfehlbetrag von 1.230.594 € festgestellt. Das Klinikum hat wiederum
einen Betrag in Höhe von 254.500 € zur Finanzierung der Kreditzinsen
gezahlt, der im Jahresfehlbetrag enthalten ist. Der Jahresfehlbetrag setzt sich
wie folgt zusammen:
3. Der Jahresfehlbetrag wird wie folgt
ausgeglichen:
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