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Auszug - Bericht der Musikschule der Hansestadt Lüneburg  

 
 
Sitzung des Kultur- und Partnerschaftsausschusses
TOP: Ö 7
Gremium: Ausschuss für Kultur und Partnerschaften Beschlussart: zur Kenntnis genommen
Datum: Mi, 29.03.2017    
Zeit: 16:00 - 18:30 Anlass: Sitzung
Raum: Glockenhaus (Erdgeschoss)
Ort: Glockenstraße, 21335 Lüneburg
VO/7166/17 Bericht der Musikschule der Hansestadt Lüneburg
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Mitteilungsvorlage
Federführend:Bereich 41 - Kultur Bearbeiter/-in: Welz, Franziska
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

 

Beratungsinhalt:

 

Herr Petersen, Direktor der Musikschule Lüneburg, stellt die anliegende Präsentation (Anlage 3) vor.

Ausschussvorsitzende Schellmann und Oberbürgermeister Mädge danken Herrn Petersen für die Informationen und den Bericht.

Ratsfrau Jamme schlägt vor, dass Konzept der Musikschule und ihrer Kooperationsangebote im Schulausschuss vorzustellen um auch hier über die bestehenden Möglichkeiten zu informieren.

Oberbürgermeister Mädge begrüßt dies, weist jedoch darauf hin, dass teilweise die Schulstrukturen eine Kooperation zumindest erschweren. Nicht nur der Lehrplan ist hierbei zu berücksichtigen, sondern auch die Bereitschaft der Schulleitungen und schulischen Musiklehrer von den bestehenden Strukturen abzuweichen. Zudem ist teilweise auch das Konstrukt der Ganztagsschule schwer für Kinder mit einem Besuch des Musikschulunterrichtes zu vereinbaren.

Ausschussvorsitzende Schellmann erfragt, ob es bereits rückläufige Teilnehmerzahlen aufgrund der Ganztagsschulen gäbe.

Herr Petersen verneint dies, prognostiziert dies jedoch für die kommenden Jahre. Der Besuch einer Ganztagsschule kollidiere teilweise mit den Unterrichts- bzw. Schulzeiten. Es bleibe abzuwarten, ob die Schülerzahlen sich rückläufig entwickeln und wie dem, beispielsweise durch Verlegung von Unterrichtszeiten, entgegengewirkt werden könne. Jedoch gäbe es bei einem so breiten Spektrum wie die Musikschule es anbiete auch Grenzen in der zeitlichen Terminierung. Zunächst bleibe folglich die künftige Entwicklung abzuwarten.

Ratsherr Prof. Dr. Runkel betont, dass die Musikschule das Sorgenkind des Kulturbereiches sei, da sie stark defizitär wirtschafte. Er erfragt warum die Musikschule nicht kostendeckend arbeite.

Oberbürgermeister Mädge antwortet, dass es sich bei der Musikschule um eine öffentliche Bildungseinrichtung handele. Ihm sei keine öffentliche Bildungseinrichtung bekannt, die nicht bezuschusst werden müsse. Im Fokus bei solchen Einrichtungen stehe jedoch auch nicht die Erwirtschaftung von Überschüssen oder zumindest die Kostendeckung, sondern die Möglichkeit für die Bürgerinnen und Bürger, Angebote von frühkindlicher musikalischer Bildung bis zur Erwachsenenbildung in Anspruch nehmen zu können. Die Schaffung und den Erhalt bzw. die Förderung dieser Angebote halte er für wichtiger, als eine Kostendeckung, zumal der Ausgleich des Defizits der Musikschule stets in die Haushaltsplanungen miteinbezogen wird.

Ratsherr Bögershausen betont, dass es sich hierbei um eine Investition in die Bildung und Kreativität handelt. Dies sei monetär nicht aufzuwiegen. Durch das Vorhalten einer Musikschule sei der breiten Bevölkerung die Wahrnehmung eines musikalischen Bildungsangebotes möglich und nicht nur einer finanziell besser gestellten Bevölkerungsschicht, die sich die Teilnahme an privatem Musikschulunterricht leisten könne. Zudem fördere die Teilnahme am Musikschulunterricht seiner Meinung nach nicht nur das musikalische Verständnis, sondern auch ein gewisses Sozialverhalten und die Entwicklung der Persönlichkeit. Dies wiederum könne auch als präventive Maßnahme gegen beispielsweise das spätere Straffällig werden von insbesondere Kindern und Jugendlichen verstanden werden. 

Ratsherr Mencke zeigt sich verwundert über den Einwand von Ratsherrn Prof. Dr. Runkel. Insbesondere jemand der früher an einem Lehrstuhl unterrichtet hat, der aller Wahrscheinlichkeit nach auch nicht kostendeckend gearbeitet hat und somit bezuschusst werden musste, sollte wissen, dass die Bereitstellung von Bildungsangeboten kaum kostendeckend möglich ist.

Ratsfrau Schult pflichtet ihren Vorrednern bei und zeigt sich erstaunt über die Aussage von Ratsherrn Prof. Dr. Runkel. Insbesondere im Bereich der Kinder- und Jugendbildung seien die durch den Unterricht erworbenen Kompetenzen, vor allem im Bereich des Sozialverhaltens und der Sozialkompetenz, höher zu bewerten, als ein haushalterisches Defizit.

Ausschussvorsitzende Schellmann ergänzt, dass das Angebot der Musikschule zudem maßgeblich zur ganzheitlichen Persönlichkeitsbildung und zur sozialen Gerechtigkeit, durch die Zugänglichkeit für eine breite Bevölkerungsschicht beitrage. Das Defizit das die Musikschule ausweise stehe zudem in keinem Verhältnis zu dem wirtschaftlichen Schaden, der entstehen könnte, wenn eine Vermittlung von Sozialkompetenz und Sozialverhalten ausbleibe.

Ratsherr Prof. Dr. Runkel erwidert, dass er sich selbst vier Instrumente, teilweise autodidaktisch, beigebracht habe. Er schätze folglich die Musik. Jedoch ginge es bei seiner Frage nicht um die Wichtigkeit und die Bedeutung der Musik, sondern darum den ohnehin knappen Haushalt der der Stadt zur Verfügung stünde einzuhalten.

Ratsfrau Jamme betont, dass die Bezuschussung der Musikschule ein sinnvoller Einsatz der städtischen Mittel sei. All die vorgenannten Punkte, von der Bildung einer Sozialkompetenz, über das Erlernen von Sozialverhalten und die Ausprägung einer Persönlichkeit, könne sie nur unterstützen.

Oberbürgermeister Mädge zeigt sich verwundert über den Einwand von Ratsherrn Prof. Dr. Runkel. Die Bezuschussung der Musikschule, die ein breites Angebot für viele Bürgerinnen und Bürger bietet, sei folglich nicht erwünscht.

Frau Eberhardt von der deutsch-französischen Gesellschaft erklärt, dass die Bedeutung der Musikschule außer Frage stünde. Sie würde es daher begrüßen in der Tagesordnung fortzufahren, da die defizitäre Haushaltslage einer Bildungseinrichtung wie der Musikschule nicht diskussionswürdig sei.

 


Beschluss:

 

Der Kultur- und Partnerschaftsausschuss nimmt Kenntnis.

 

 

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Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 TOP 7_Musikschule (2121 KB)