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Auszug - Bericht des Stadtbrandmeisters  

 
 
Sitzung des Feuerwehrausschusses
TOP: Ö 5
Gremium: Feuerwehrausschuss Beschlussart: (offen)
Datum: Do, 06.11.2014    
Zeit: 16:00 - 17:00 Anlass: Sitzung
Raum: Feuerwehr-Mitte, Großer Sitzungssaal
Ort: 21337 Lüneburg, Lise-Meitner-Straße 12
 
Wortprotokoll
Beschluss

Beratungsinhalt:

 

Beratungsinhalt:

Stadtbrandmeister Diesterhöft begrüßt die Anwesenden und erläutert anhand einer PowerPoint-Präsentation das vergangene Jahr aus Sicht der Feuerwehr Lüneburg.

 

Er erläutert, dass das Jahr 2014 ganz im Zeichen der 150-Jahr Jubiläumsfeier der Ortsfeuerwehr Lüneburg–Mitte stand. Die Feierlichkeiten begannen am 28.6. mit einem Festakt im Fürstensaal, anschließend fand ein Umzug durch die Innenstadt und eine Darstellung der Feuerwehr auf dem Marktplatz statt. Am letzten Augustwochenende wurden ein Festkommers, die Delegiertenversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes sowie eine Blaulichtparty veranstaltet. Am Sonntag den 31.8. wurden die Leistungswettbewerbe der Kreisfeuerwehren auf dem Gelände der Feuerwehr und die Wettbewerbe der Kreiskinder- und Jugendfeuerwehren in Lüneburg durchgeführt. Für die Bevölkerung wurde ein Tag der offenen Tür veranstaltet.

 

 

Alle diese Veranstaltungen wurden sehr gut angenommen und die Organisation vielfach gelobt. Stadtbrandmeister Diesterhöft bedankt sich bei allen 4 Ortsfeuerwehren, die tatkräftig angepackt haben sowie bei allen, die die Feuerwehr finanziell unterstützt haben.

 

Neben diesen Veranstaltungen präsentierten sich die Feuerwehren Lüneburgs unter anderem bei den jährlichen Osterfeuern, den Laternenumzügen sowie beim Kopefestumzug mit einem Großaufgebot von Jugend- und Kinderfeuerwehrmitgliedern.

 

Er berichtet, dass die Feuerwehr Lüneburg derzeit 229 Mitglieder, davon 27 Frauen, hat und somit 10 weniger als zu Jahresbeginn 2014. Die fünf Kinderfeuerwehren haben derzeit 67 Mitglieder unter der Leitung von Marco Heyner mit seinem Stellvertreter Daniel Müller.

 

Die Kinderfeuerwehren haben in diesem Jahr an der Aktion „Das tut gut“ der Sparkasse Lüneburg teilgenommen und 6.500,00 € gewonnen, die für die Beschaffung von Wetterschutzjacken eingesetzt werden sollen.

 

Ca. 90 Mitglieder sind in den 5 Jugendfeuerwehren unter der Leitung von Stadtjugendfeuerwehrwart Marcel Fricke mit dem neuen Vertreter Marc- Michael Kröger- Pols aktiv.

 

Anfang August fand am Feuerwehrhaus-Süd ein 4-tägiges Stadtzeltlager statt. Alle Jugendfeuerwehren der Hansestadt nahmen daran teil. In diesem Zuge wurden auch die neuen Jugendfeuerwehr-Wetterschutzjacken, die über die Aktion „Das tut gut“ beschafft werden konnten, von der Sparkasse Lüneburg offiziell übergeben.

 

Stadtbrandmeister Diesterhöft erläutert die derzeitige personelle Situation der 10 hauptamtlichen Gerätewarte, die den Dienst in der Zeit von 6:30 Uhr bis 17:00 Uhr in einer 4 Tage Woche versehen und damit die Tagesalarmsicherheit sicherzustellen haben. Die hauptamtliche Mannschaft ist an einigen Tagen durch Urlaub, Krankheit und Fortbildungen geschwächt, so dass es gelegentlich zu personellen Engpässen kommt.

 

Für die sofortige Einsatzbereitschaft kommt erschwerend hinzu, dass meistens zwei der hauptamtlichen Kräfte tagsüber im Stadtgebiet unterwegs sind, um Arbeiten und Prüfungen an Feuerwehrhäusern, Fahrzeugen, Grünanlagen, Brandmeldeanlagen und den mehr als 1000 Hydranten im Stadtgebiet erledigen müssen. Der Stadtbrandmeister berichtet, dass es nicht selten vorkommt, dass nur 4- 5 Mann für den sofortigen Einsatz zur Verfügung stehen. Dafür wurden bereits zwei zusätzliche Stellen beantragt, um diese Engpässe zu beheben.

 

Zudem beendete ein Bundesfreiwilliger seinen Dienst im Sommer 2014. Eine neue Bewerbung für 2015 liegt bereits vor.

 

Zum August konnten zwei neue Auszubildende in den Werkstätten der AGL beginnen. Beide sind ausgebildete Feuerwehrmänner und verstärken tagsüber somit die hauptamtliche Mannschaft, soweit sie außerhalb von Berufsschule, Lehrgänge und Urlaub verfügbar sind.

 

Herr Diesterhöft berichtet, dass die Feuerwehr Lüneburg bis zum 6.11. insgesamt 511 Einsätze fahren musste. (Anmerkung des Protokollführers: Einsätze am 02.12.2014 – 548). Hochgerechnet kann bis zum Jahresende mit ca. 600 Einsätzen gerechnet werden, davon ca. 188 Einsätze in der Zeit von 6.30 Uhr bis 17:00 Uhr.

 

Unter den 511 Einsätzen sind unter anderem 126 Einsätze durch Auslösungen von Brandmeldeanlagen und 89 Türöffnungen für den Rettungsdienst und Polizei zu verzeichnen. Der Stadtbrandmeister zählt einige besondere Einsätze aus dem Jahr 2014 auf. Unter anderem wurden die Evakuierungsmaßnahmen durch Blindgängerfunde in dem Neubaugebiet „An der Wittenberger Bahn“ erwähnt.

 

Zudem erläutert Herr Diesterhöft besondere Beschaffungen aus dem Jahr 2014:

-          Ein Mannschaftstransporter als Ersatz für einen 27 Jahre alten VW-Bus (Typ T3).

-          Ein HLF 20 (Hilfeleistungslöschfahrzeug) für die Ortsfeuerwehr Lüneburg-Mitte, als Ersatzbeschaffung für ein TLF (Tanklöschfahrzeug), welches 36 Jahre alt ist.

 

Er betont, dass die Beschaffung von Fahrzeugen und Gerät fortlaufend weitergeführt werden muss, da die Empfehlung des Deutschen Feuerwehrverbandes aussagt, dass Großfahrzeuge nicht länger als 25 Jahre im Einsatzdienst verbleiben sollen. Es sind zurzeit noch zwei Großfahrzeuge im Besitz der Feuerwehr Lüneburg die älter als 30 Jahre und weitere zwei, die älter als 25 Jahre alt sind. Er weist darauf hin, dass die Absprache, alle zwei Jahre ein Großfahrzeug zu beschaffen, nicht mehr ausreichen wird, da in den Jahren 2006 und 2010 keine Beschaffung durchgeführt wurde. Die Feuerwehr Lüneburg hat eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich hauptsächlich mit Planung und Beschaffung von Fahrzeugen beschäftigt. In 2015 wird ein detaillierter Vorschlag zur Ersatz- und Neubeschaffung von Einsatzfahrzeugen für die nächsten Jahre der Verwaltung vorgelegt.

 

Stadtbrandmeister Diesterhöft erläutert die Beschaffungsmaßnahmen anhand des Großbrandes „Am Stintmarkt“, bei dem noch im Einsatz befindliche Tragkraftspritzen und Beleuchtungsgerät aus den 1960er und 1970er Jahren nicht mehr die erforderliche Leistung gezeigt hatten. Unter anderem wurde auch die Beschaffung einer Drehleiter angeregt, da die 23 Jahre alte Drehleiter an ihre Leistungsgrenzen gestoßen ist. Er betonte, dass aus Sicht der Feuerwehr eine Beschaffung zusammen mit der Samtgemeinde Bardowick aus verschiedenen Gründen nicht in Frage komme.

 

Für das Jahr 2015 ist die Beschaffung eines Gerätewagens Logistik geplant. Beschafft werden soll ein LKW mit Kofferaufbau und Laderampe zum Transport sperriger Einsatzmaterialien wie Ölsperren, Atemluftflaschen oder Pumpen. Ersetzt werden soll damit ein Fahrzeug mit Baujahr 1988, das aufgrund seines Alters entsprechend reparaturanfällig ist und zudem nicht mehr die erforderliche Leistung bringt.

 

Des Weiteren berichtet Herr Diesterhöft, dass die analogen Handsprechfunkgeräte gegen neue Digitalfunkgeräte ausgetauscht werden müssen. Die alten Funkgeräte sind sehr reparaturanfällig und würden als Ersatzbeschaffung doppelt so teuer sein wie die neuen Digitalfunkgeräte. Einige Digitalfunkgeräte wurden bereits beschafft.

 

Stadtbrandmeister Diesterhöft bedankt sich für die gute Zusammenarbeit mit Rat und Verwaltung und hofft, dass alle angemeldeten Haushaltsmittel freigegeben werden.

 

Herr Moßmann fügt hinzu, dass die Situation der Beschaffungen gerade an Fahrzeugen in der mittelfristigen Planung mit dem Stadtbrandmeister abgestimmt ist. Gespräche mit der Samtgemeinde Bardowick zur gemeinsamen Beschaffung einer Drehleiter sind bereits durch Herrn OB Mädge geführt und werden auch unter Einbeziehung des Kreisbrandmeisters Thorsten Hensel weitergeführt.

 

Herr Moßmann fragt, wie sich die dargestellten Einsatzzahlen aus der Power Point Präsentation des Stadtbrandmeisters in Höhe von 832 aus dem Jahr 2002 zusammensetzen.

 

Herr Diesterhöft erklärt, dass in diesem Jahr ein starkes Unwetter über Lüneburg herrschte und in einer Nacht mehr als 120 Einsätze durch die Feuerwehren Lüneburgs abgearbeitet werden mussten. Herr Moßmann merkt an, dass jedenfalls keine Veränderung der Einsatzzahlen durch verbesserte Ausrüstung und Brandschutzmaßnahmen wie Brandmeldeanlagen erkennbar sei, sondern lediglich durch Witterungseinflüsse wie z.B. ein kalter Winter. Diesem hat Standbrandmeister Diesterhöft zugestimmt.

 

Frau Schellmann merkt an, dass die Fehlalarme durch Brandmeldeanlagen sehr hoch seien und fragte, ob und wie man diese verringern könnte. Herr Diesterhöft erklärt daraufhin, dass nur durch Gespräche mit den Betreibern einer Brandmeldeanlage Erfolge erzielt werden können. In manchen Fällen werde der Brandschutzprüfer der Hansestadt Lüneburg hinzugezogen.

 

Herr Petroll fragt, ob die Betreiber einer Brandmeldeanlage für die Kosten des Fehleinsatzes aufkommen müssen. Herr Diesterhöft erläutert hierzu, dass ein Fehlalarm derzeit mit 256,00 € berechnet wird, welches im Jahr zu einer hohen Summe führen kann.

 

Frau Schellmann merkt an, dass schon in früheren Jahren bei der Fahrzeugbeschaffung der Zwei-Jahres-Rhythmus bedacht wurde und fragt, ob in zukünftigen Beschaffungen dieser Turnus eingehalten werden kann. Herr Diesterhöft erklärt, dass eine rechtzeitige Planung von Fahrzeugbeschaffungen gerade bei Großfahrzeugen schon eher als zwei Jahre vor dem Liefertermin erfolgen muss.

 

Herr Moßmann fügt hinzu, dass es durch das komplizierte Vergabewesen und die rechtzeitige Auswahl eines geeigneten Fahrzeuges für die Verwaltung erforderlich ist, mindestens durch Inanspruchnahme von Verpflichtungsermächtigungen frühzeitig mit einer Beschaffung beginnen zu können. Der Rat der Hansestadt Lüneburg wird daher rechtzeitig informiert.

 

Frau Schellmann fragt, ob Ausbauten an Fahrzeugen, wie die, die in früheren Jahren in Eigenleistung getätigt wurden, immer noch in dem Maße ausgeführt werden. Stadtbrandmeister Diesterhöft erklärt, dass kleinere Maßnahmen an Fahrzeugen noch getätigt werden aber durch komplizierter werdende Bauweisen und zur Wahrung von Gewährleistungsansprüchen dies insbesondere bei Großfahrzeugen oder Spezialgerät nicht mehr durchgeführt wird.