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Stadtbaurätin Gundermann geht einleitend anhand einer Power-Point-Präsentation (Anlage I) auf die derzeitige Situation sowie auf die Nutzung der einzelnen Gebäude näher ein. Auf dem Gelände befinden sich zwei Solebehälter, wovon der eine unterirdisch angelegt in früheren Jahren einmal abgebrannt war und mit einem Glasdach versehen wieder aufgebaut wurde. Das zweite Solebehältergebäude befindet sich weitestgehend noch im Originalzustand. Vorgesehen ist jetzt seitens der Museumsleitung einen Umbau des Gebäudes dergestalt vorzunehmen, dass das Gebäude für Museumsbesucher auf zwei Ebenen im Inneren begehbar wird. Hierzu ist es erforderlich, dass eine zweite Treppe, die anders als seitens der Museumsleitung vorgesehen, nicht aus Holz sondern aus Stahl ausgebildet sein müsste, erforderlich sein würde. Die Maßnahmen, die für die Realisierung des Vorhabens, das Gebäude für Museumsbesucher auf zwei Ebenen zugänglich zu machen, erforderlich sind, werden detailliert aufgezeigt. Insbesondere wird es unumgänglich sein, an der Stirnseite eine Eingangstür/Fluchttür in die bisher geschlossene Bausubstanz einzubringen. Aufgezeigt wird, dass das Unterteil des Gebäudes mit Stahlseilen dergestalt durchzogen ist, dass dieses Netz statische Belange abdeckt. Mit Einbau einer Tür wird es auch erforderlich sein, das statische Netz zu durchtrennen und eine konstruktive neue Lösung für die statische Absicherung zu finden. Bei Prüfung des vorliegenden Bauantrages wurde Dr. Püttmann von der Landesdenkmalbehörde eingebunden. Hierzu fanden zwei Ortsbesichtigungstermine statt. Verdeutlicht wurde, dass das 1802 gebaute Gebäude unter Denkmalschutz steht. Aus der zwischenzeitlich vorliegenden Stellungnahme der Landesdenkmalbehörde geht hervor, dass ein wesentliches Charakteristikum des Gebäudes seine Geschlossenheit sei und dass soweit eine zweite Treppe angebaut wird, diese nur aus Holz ausgebildet werden dürfte. Angeregt wird, dass gemeinsam mit der Museumsleitung und dem beauftragten Architekten erneut nach Lösungen gesucht wird, da ein erster Versuch, eine dem Denkmalschutzcharakter wahrende Kompromisslösung zu finden, nicht zielführend war. Vertreter des ALA wurden zur heutigen Sitzung eingeladen, sind jedoch beide mit anderweitigen Terminen verhindert. In einem geführten Telefonat wurde seitens des 1. Vorsitzenden des ALA – Herrn Pomp – von diesem bestätigt, dass auch der ALA die Ansicht teilt, dass die seitens der Museumsleitung gewollten Eingriffe zu weitreichend sein würden.
Beigeordneter Dörbaum möchte wissen, ob seitens der Verwaltung die Möglichkeit gesehen wird, hier doch noch zu einem Kompromiss zu gelangen.
Ratsherr Manzke möchte zum besseren Verständnis aufgezeigt bekommen, wie die angesprochenen Solebehälter früher einmal hinsichtlich Material und Größe ausgestaltet waren.
Dr. Lamschus – Museumsleiter Deutsche Salzmuseum – führt aus, dass es sich bei den Solebehältern um große runde aus Holz und Lehm gefertigte Behälter handelte. Die Behälter sind im Jahre 1980 ausgelaufen und trocken gefallen. Das noch vorhandene Holz ist dringend sanierungsbedürftig. Für die Sanierung hat Dr. Püttmann von der Landesdenkmalschutzbehörde Unterstützung angeboten.
Architekt Hargus ergänzt, dass durch den Leerfall der Behälter auch kein innerer Druck auf die Außenwände mehr besteht und die Behältnisse insofern in dem jetzigen Zustand ihre Funktion nicht mehr erfüllen können.
Ratsfrau Puschmann möchte erklärt haben, wie bei noch laufenden Betrieb früher die Sole in die Behältnisse zu- und abgeführt wurden.
Dr. Lamschus – Museumsleiter Deutsche Salzmuseum – erläutert hierzu die früher gängige Verfahrensweise.
Ratsherr Manzke schlägt vor, dass in einem Kompromiss eine Brücke geschlagen werden sollte aber nur wenn erkennbar sei, dass die denkmalschutzrechtlichen Aspekte hierbei im Vordergrund bleiben und der Denkmalschutzcharakter des Gebäudes nicht gefährdet werde.
Dr. Lamschus als auch Architekt Hargus gehen nochmals detailliert auf die vorgesehene Sanierung des Gebäudes und die hierzu erforderlichen Maßnahmen ein.
Ratsherr Löb hat zwar Verständnis dafür, dass seitens der Museumsleitung Bestrebungen auf Erweiterung der Ausstellungsfläche an anderer Stelle bestehen als im eigentlichen Hauptgebäude. Er merkt aber an, dass mit der geplanten Umbaumaßnahme auch nach seinem Dafürhalten nach dem derzeitigen Stand noch zu viele Probleme bestehen, die zunächst noch aus dem Weg geräumt werden müssten. Vorrangig sieht er das Problem in der bestehenden Bausubstanz. Auch ist anzumerken, dass der Hügel nicht so genutzt wird, wie das eigentlich der Fall sein sollte. Deshalb geht er davon aus, dass zunächst ein Masterplan dergestalt zu erstellen sein wird, wie zukünftig mit der Nutzung des Hügels umgegangen werden soll und was schlussendlich die geplanten Maßnahmen an Kosten verursachen würden. So wie sich die Situation im Augenblick darstellt wird es ohne das gemeinsame Erarbeiten eines Kompromisses nicht umsetzbar sein.
Ratsherr Kuhn merkt an, dass der vorgetragenen Sachdarstellung der Verwaltung zu entnehmen war, dass noch viele offene Fragen einer Klärung zugeführt werden müssen. Er regt in diesem Zusammenhang an, dass sich die Mitglieder des Ausschusses anlässlich einer Ortsbesichtigung selbst einen Eindruck von der derzeitigen Situation und den seitens der Museumsleitung vorgesehenen Maßnahmen verschafft.
Bürgermeister Meihsies dankt der Verwaltung für die Darstellung des derzeitigen Sachstandes. In der augenblicklichen Situation geht er davon aus, dass über die weitere Vorgehensweise keine Entscheidungsfindung möglich sein wird. Er empfiehlt deshalb, dass die beteiligten Akteure in Klausur gehen sollten und gemeinsam ein Konzept über das Machbare, verbunden mit einer Kostenaufstellung, fertigen sollten. Erst dann wird es möglich sein, eine Entscheidung über die weitere Vorgehensweise treffen zu können.
Stadtbaurätin Gundermann entgegnet, dass seitens der Verwaltung bereits der Versuch unternommen wurde, eine einvernehmliche vertretbare Lösung zu finden. Dies sei jedoch nicht gelungen. Auch sie spricht sich dafür aus, dass hinsichtlich der weiteren Vorgehensweise zunächst die Erstellung eines Gesamtkonzeptes wünschenswert wäre. Keinesfalls ist vorstellbar, dass die Stadt durch die von der Museumsleitung geplanten Umbaumaßnahmen Gefahr läuft, den Denkmalschutzcharakter für den Solebehälter zu verlieren. Auch wenn es seitens des Museums verständlicherweise wünschenswert ist, mittelfristig zu einer Erweiterung der Ausstellungsfläche im Hauptgebäude des Museums zu gelangen, so ist es für die hier geplante temporäre Erweiterung der Ausstellungsfläche nicht angemessen, durch Eingriffe in und am Gebäude Gefahr zu laufen, den Denkmalschutz aufs Spiel zu setzen. Eine temporäre Erweiterung ist nicht Grund genug ein solches Risiko einzugehen. Selbst wenn Öffnungen in gleichen Materialien wie das eigentliche Gebäude vorgenommen werden, so wird damit doch der Charakter des Gebäudes, der sich durch seine Geschlossenheit ausdrückt, derartig gestört, dass eine Zustimmung seitens der Denkmalbehörde nicht in Aussicht gestellt werden kann. Insofern hat der Denkmalschutz hier Priorität gegenüber den geplanten Maßnahmen der Museumsleitung. Man wird insofern nicht umhin kommen, Dr. Püttmann in die weitergehenden Überlegungen dergestalt einzubinden, dass dieser sich in seiner Stellungnahmen klar positioniert, welche Maßnahmen unter Aufrechterhaltung des Denkmalschutzcharakters des Solespeichers aus seiner Sicht möglich erscheinen. Hierzu wäre es erforderlich, dass eine Abschichtung, was geht und was nicht geht, ergänzend vorgenommen wird .
Beigeordneter Dörbaum führt aus, dass das Deutsche Salzmuseum eine hohe Resonanz und Attraktivität vorzuweisen habe. Vor diesem Hintergrund hält er es für angezeigt, dass in einer gemeinsamen Gesprächsrunde unter Einbeziehung von Dr. Püttmann konkret ausgelotet wird, welche Einzelmaßnahmen unter Erhalt des Denkmalschutzcharakters für möglich gehalten werden. Der Ausschuss für Bauen und Stadtentwicklung kann insofern nur eine Empfehlung aussprechen, dass seitens der Verwaltung zu einer solchen Gesprächsrunde mit der Zielsetzung, eine einvernehmliche Regelung zu finden, eingeladen werden sollte.
Stadtbaurätin Gundermann erklärt, dass sie eine solche Gesprächsrunde unter Beteiligung der Museumsleitung, des beauftragten Architekten sowie Dr. Püttmann von der Landesdenkmalbehörde einberufen wird.
Dr. Lamschus – Museumsleiter Deutsche Salzmuseum – führt aus, dass die Maßnahmen deren Umsetzung im Herbst 2014 vorgesehen waren, mit neu zu rekrutierenden Mitarbeitern zunächst auf das Frühjahr 2015 verschoben wurden und insofern ausreichend Zeit für die angesprochene Gesprächsrunde bestehen würde.
Beschluss: Der Ausschuss für Bauen und Stadtentwicklung stimmt der vorgetragenen Vorgehensweise einvernehmlich zu.
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