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Beratungsinhalt:
Ortsbürgermeister Schultz weist auf die entsprechende Vorlage VO/5748/14 hin, die dem Ortsrat Ochtmissen zu Beginn der Sitzung als Tischvorlage bereitgestellt wurde. Er übergibt das Wort an Herrn Scheunemann aus dem zuständigen Bereich Bildung und Betreuung.
Herr Scheunemann erläutert das Konzept und den Sachstand zwecks Einrichtung einer Kooperationsklasse an der Grundschule Am Sandberg in Ochtmissen. Hintergrund ist eine gemeinsame Begegnung von Förderschulkindern mit Regelschulkindern in einer sogenannten Kooperationsklasse. D.h., die Kinder beider Schulformen lernen und erleben bestimmte Unterrichtssequenzen gemeinsam. Ein wesentlicher Vorteil dabei ist, dass die Förderschule die entsprechenden Lehrkräfte zur Verfügung stellt. Nachdem Eltern gegenüber der Grundschule Ochtmissen den Wunsch geäußert hatten, ihr Kind mit besonderem Förderbedarf kooperativ beschulen zu lassen, hat die Grundschule am Sandberg Kontakt mit der Schule am Knieberg aufgenommen. Seitdem wurde die Einrichtung einer Kooperationsklasse an beiden Schulen diskutiert und letztendlich von beiden Schulvorständen befürwortet. Weitere erforderliche Zustimmungen seitens der Schulen, der Landesschulbehörde und der beiden Schulträger (Stadt und Landkreis Lüneburg) sind soweit vorbereitet. Am 17.07.2014 wird hierzu der Schulausschuss tagen, bevor der Verwaltungsausschuss der Stadt darüber entscheidet. Der Ortsrat Ochtmissen werde hier im Rahmen seiner Mitwirkungsrechte lediglich angehört.
Ortsratsmitglied Soldan fragt, warum die Ortsratsmitglieder die Vorlage als Tischvorlage und nicht rechtzeitig vorher erhalten haben. Des Weiteren würde er gerne wissen wollen, welche Klasse künftig im Schulcontainer untergebracht werden soll. Herr Scheunemann erläutert, dass die Einrichtung einer Kooperationsklasse neben der vorhandenen behindertengerechten Toilette auch einen Wickelraum aufweisen müsse. Der Bauingenieur habe zwischenzeitlich festgestellt, dass dies nicht ohne Weiteres umsetzbar sei. Mittlerweile wurde ein neuer Lösungsvorschlag abgestimmt, der jedoch nicht mehr rechtzeitig in die Vorlage eingearbeitet werden konnte. Den verspäteten Informationsfluss bitte er deshalb zu entschuldigen. Die Kooperationsklasse soll im Hauptgebäude der Schule untergebracht werden.
Ortsratsmitglied Plikat bittet um Auskunft, was genau unter einer Kooperationsklasse zu verstehen sei und wie viele Stunden die Kinder gemeinsam verbringen. Herr Scheunemann betont nochmals, dass Kinder mit besonderem Förderbedarf aus der Schule am Knieberg mit gleichaltrigen Regelschulkindern aus der Grundschule Ochtmissen bestimmte Unterrichtseinheiten zusammen erleben werden. In der Regel wird hier Unterricht im pädagogischen Bereich gemeinsam erlebt und durchgeführt. Aufgrund der bereits bestehenden Kooperationsklassen an der Igelschule und an der Grundschule Lüne konnten bei dieser Form der Beschulung bislang gute Erfahrungen gesammelt werden. Hinzu kommt, dass die seitens der Förderschule bereitgestellten Lehrkräfte eine dauerhafte Versorgung und Betreuung der Kinder mit besonderem Förderbedarf sicherstellen. Wie viel Zeit die Kinder letztendlich gemeinsam verbringen, könne er z.Zt. nicht beantworten.
Ortsratsmitglied Plikat bedauert, dass die Ortsratsmitglieder durch den kurzfristigen Informationsfluss vor vollendete Tatsachen gestellt werden. Es bestehe in dieser Angelegenheit mehr Klärungsbedarf in organisatorischer als auch in verwaltungsrechtlicher Hinsicht. Oberbürgermeister Mädge erwidert, dass die UN-Konvention die Inklusion gesetzlich vorsehe und mittlerweile schon seit drei Jahren Gesprächsthema sei und somit auch den Ortsratsmitgliedern bekannt sein dürfte. Für die inhaltliche Umsetzung sei die Schulleitung zuständig. Heute gehe es im Ortsrat Ochtmissen lediglich um die grundsätzliche Zustimmung zur Einrichtung einer Kooperationsklasse an der Grundschule Am Sandberg in Ochtmissen und der entsprechenden Bereitstellung von Sachmitteln.
Ortsbürgermeister Schultz hätte es begrüßt, wenn die Schulleitung das Thema vorher mit dem Ortsrat Ochtmissen kommuniziert hätte, da allgemeiner Kommunikationsbedarf bestehe.
Auf Nachfrage von Ortsratsmitglied Witt teilt Herr Scheunemann mit, dass auf eine Kooperationsklasse zwischen sechs und acht Kinder kommen. Entscheiden würde dies letztendlich die Landesschulbehörde.
Ortsratsmitglied Soldan teilt mit, dass er der Einrichtung der Kooperationsklasse nicht zustimmen kann, da keine ausführlichen Informationen, insbesondere hinsichtlich der Auswirkungen für die Grundschule Ochtmissen, bekannt sind. Oberbürgermeister Mädge betont nochmals, dass der Ortsrat Ochtmissen nicht inhaltlichen Aspekten zuzustimmen habe. Dies sei Aufgabe der Landesschulbehörde.
Ortsratsmitglied Deja fragt, ob die Kooperationsklasse nur einen Jahrgang in der Grundschule Ochtmissen betrifft. Herr Scheunemann bejaht dies. Die Schule am Knieberg wird mit einer Klasse für ein Jahr nach Ochtmissen kommen.
Es folgt in diesem Zusammenhang eine Diskussion zum Thema Inklusion.
Auf Nachfrage von Ortsratsmitglied Soldan teilt Herr Scheunemann mit, dass die Baugenehmigung für den Mobilcontainer voraussichtlich um vier Jahre verlängert werden soll.
Ortsratsmitglied Plikat möchte wissen, welchen Vorteil die Kinder der Grundschule Ochtmissen, außer dem Kontakt zu den Schulkindern mit besonderem Förderbedarf, haben würden. Oberbürgermeister Mädge stellt klar, dass es um den gesellschaftlichen Vorteil bzw. um die Chance gehe, dass behinderte und nichtbehinderte Kinder im frühen Alter das Miteinander kennenlernen und ein gegenseitiges Verständnis entwickeln.
Ortsratsmitglied Jeworowski bittet um Auskunft, welche Klassen Kontakt mit der Kooperationsklasse haben werden und welche Regularien hier bestehen. Herr Scheunemann teilt mit, dass dies Teil des pädagogischen Konzeptes ist und nur durch die Schulleitung beantwortet werden kann. Weiterhin möchte Ortsratsmitglied Jeworowski wissen, ob es eine zeitliche Überschneidung von der Einrichtung von Kooperationsklassen und Inklusionsklassen geben wird. Oberbürgermeister Mädge teilt mit, dass die Kooperationsklasse als Übergangsmodell zur geplanten Inklusion ab dem Jahr 2018 zu betrachten sei. Konkrete Informationen könnte der Schulaufsichtsbeamte in der nächsten Ortsratssitzung mitteilen.
Im Nachhinein zur Ortsratssitzung hat die Schulleiterin, Frau Jutta Böttcher, Informationen zum pädagogischen Konzept der Schule Am Sandberg zur Einrichtung einer Kooperationsklasse bereitgestellt, die der beigefügten Anlage zu entnehmen sind.
Beschluss:
Der Ortsrat der Ortschaft Ochtmissen stimmt der Einrichtung einer Kooperationsklasse an der Grundschule Am Sandberg mehrheitlich bei drei Enthaltungen zu. ALLRIS Dokumente
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