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Beratungsinhalt: Beigeordneter
FIRUS erläutert den Antrag. Es gehe darum, Ganztagsschulen in Lüneburg weiterhin
mit einem qualifizierten Angebot zu versehen. Der Bund habe zur Förderung der
Ganztagsschulen eine Summe in Höhe von 4 Milliarden € bereitgestellt,
Niedersachsen erhalte davon 395 Mio. €. Dieses Geld wolle die Landesregierung
den Kommunen bis zum Jahr 2007 zur Verfügung stellen. Noch sei aber unklar, ob
das Land gleichzeitig auch die 10% Eigenanteil am Investitionsprogramm auf die
Kommunen abwälzen oder diese Kosten selbst tragen werde. Stadt und Landkreis
Lüneburg könnten diese zusätzlichen Kosten aber keinesfalls übernehmen. Damit
die Ganztagsschulen in Lüneburg eine reelle Chance erhalten, sollte der Rat den
vorliegenden Antrag möglichst einstimmig beschließen. Beigeordneter
DR. SCHARF begründet, warum die CDU-Fraktion dem Antrag nicht
zustimmen könne. Eine Eigenbeteiligung der Kommunen mit 10% sei gerechtfertigt,
da keine Kommune gezwungen sei, Ganztagsschulen einzurichten. Ohne Zweifel sei
es richtig und wichtig, diese Schulform anzubieten, das werde auch durch die
enorme Summe deutlich, die der Bund dafür bereitstelle. Wie bei allen anderen
Schulformen würden aber auch hier die Personalkosten von den Ländern und die
Kosten für die Sachausstattung von den Kommunen getragen, wobei sie in diesem
Fall nur einen 10%igen Anteil übernehmen müssten, und das sollten die
Ganztagsschulen ihnen auch wert sein. Stadtdirektor
KOCH stellt klar, es sei in der Bund-Länder-Vereinbarung nicht festgelegt
worden, dass die Länder den 10%-Anteil zwingend auf die Kommunen abwälzen
müssten. Jedes Land könne darüber selbst entscheiden. Ansonsten hoffe er auf
das Vertrauen des Bundes darauf, dass die Kommunen die Mittel wirtschaftlich
einsetzen würden. Es bedürfe hierzu keiner bürokratischen Vorgabe von Standards
und mehrjährigen Verwaltungsverfahren. Ratsherr NOWAK kann die
Haltung der CDU-Fraktion in dieser Angelegenheit nicht nachvollziehen. Im
Wahlkampf sei die Bildungspolitik eins der wichtigsten Themen der CDU gewesen
und jetzt wolle man trotz der äußerst angespannten Haushaltslage der Stadt
diesen Antrag nicht unterstützen. Bürgermeisterin
SCHELLMANN unterstreicht die Notwendigkeit der Ganztagsschulen.
Vor der Einrichtung einer solchen Schule in Lüneburg müsse aber eindeutig
geklärt werden, wie die Finanzierung erfolge und ob die Stadt sich die
zusätzlichen Ausgaben leisten könne, wenn sie den 10%igen Anteil übernehmen
müsste. Beigeordneter
ALTHUSMANN macht deutlich, der Bund stelle zwar Mittel für die
Einrichtung von Ganztagsschulen bereit, lasse die Länder aber in der Frage der
Finanzierung der Personalkosten allein und bürde ihnen damit erhebliche
zusätzliche Ausgaben auf. Deshalb habe der Landesgesetzgeber im neuen
Schulgesetz festgelegt, dass die Kommunen Ganztagsschulen einrichten könnten,
dazu aber nicht gezwungen seien. Das Land werde die zusätzliche personelle
Ausstattung übernehmen, könne aber mehr nicht tragen. Kommunen, welche den
Eigenanteil von 10 % nicht aufbringen könnten, müssten dann momentan leider von
der Einrichtung von Ganztagsschulen absehen. Oberbürgermeister
MÄDGE entgegnet, Bildung sei Ländersache und das Land Niedersachsen habe sich
ausdrücklich für die Einrichtung von Ganztagsschulen ausgesprochen. Deshalb müsse
es jetzt auch im Rahmen des Konnexitätsprinzips die Finanzierung übernehmen und
nicht auf die Kommunen abwälzen. In dem Fall bräuchte man nicht auf eine
erhebliche Steigerung der Anzahl von Ganztagsschulen im Land hoffen. Die Stadt
habe im Übrigen auch noch die Kosten für die PCB-Sanierung zu tragen und könne
sich einen weiteren finanziellen Aufwand nicht erlauben. Beschluss: Der Rat der Stadt Lüneburg stimmt dem Antrag der Gruppe SPD/FDP mehrheitlich mit den Stimmen der Gruppe SPD/FDP und der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen gegen die Stimmen der CDU-Fraktion zu. (41) |
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