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Beratungsinhalt: Ratsfrau
VERLINDEN beantragt, den Antrag ihrer Fraktion sowie den Änderungsantrag in den
Ausschuss für Umwelt und Verbraucherschutz zu überweisen. Ratsherr
DÖRBAUM spricht sich gegen eine Überweisung aus. Über beide Anträge sollte jetzt
beraten und abgestimmt werden. Der Rat der
Stadt Lüneburg lehnt eine Überweisung der Anträge in den Ausschuss für Umwelt
und Verbraucherschutz mehrheitlich mit den Stimmen der Gruppe SPD / F.D.P. und
der CDU-Fraktion gegen die Stimmen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen bei
Stimmenthaltung eines Mitglieds der CDU-Fraktion ab. Ratsfrau LOTZE weist darauf
hin, dass das Contracting-Modell bereits im Sommer 2002 im Ausschuss für Umwelt
und Verbraucherschutz vorgestellt worden sei und die Verwaltung weiterhin das
Ziel verfolge, Contracting-Verträge abzuschließen, wenn die Konditionen
stimmten. Die Stadt Lüneburg sei seit 10 Jahren Mitglied im Klimabündnis und
habe sich damit verpflichtet, bis zum Jahr 2010 die CO2-Emissionen
um die Hälfte zu reduzieren. In den vergangenen Jahren sei bereits ein ganzes
Bündel von Maßnahmen eingeleitet worden und durch technische Modernisierungen
von Anlagen und Sanierungen an Gebäuden die Energiesparpotentiale weitestgehend
ausgenutzt worden. Wo die Energiesparpotentiale bisher noch nicht ausgeschöpft
seien, würden in Zukunft im Zuge von anstehenden Reparaturen entsprechende
Sanierungen mit dem Ziel weiterer Energieeinsparungen durchgeführt werden. Der
Ausschuss für Umwelt und Verbraucherschutz solle über neu geplante Maßnahmen
unterrichtet werden. Ratsfrau
VERLINDEN erläutert den Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Im Ausschuss
für Umwelt und Verbraucherschutz sollte das Thema insbesondere nach der
Teilnahme einiger Ratsmitglieder an der Klimaschutzkonferenz im Februar 2003
nochmals thematisiert werden. Lüneburg habe zwar mehrere Initiativen für den
Klimaschutz gestartet, es gebe aber noch sehr viele Einsparpotentiale vor allem
in der Altbausanierung. Für das Contracting-Modell seien nur 5 öffentliche
Gebäude in Lüneburg auf ihr Einsparpotential untersucht worden. Das Projekt
sollte jetzt ausgeweitet und beispielsweise auch das Klinikum und das Salü in
die Überlegungen einbezogen werden. Der Stadt würden dadurch keine Kosten
entstehen. Das durchschnittliche Einsparpotential liege laut Untersuchungen bei
über 20%, es würden bundesweit bisher sozusagen Gelder in Milliardenhöhe
einfach “verbrannt”. Wenn man nur einen Bruchteil davon einsparen könnte, sei
schon viel gewonnen. Das Thema werde noch nicht ernst genug genommen und es
stelle sich die Frage, wer am Ende die verheerenden Folgen des weltweiten
Klimawandels bezahlen solle, wie z.B. die Schäden durch das Elbehochwasser im
vergangenen Jahr. Zur wirksamen Förderung von Klimaschutz und Energieeffizienz
wäre auch die Einrichtung eines umfassenden Energie- und Umweltmanagementsystems
für die Stadt vorstellbar. Die Personalkosten dafür würden durch die
Einsparungen abgedeckt werden können. Sie bittet um Zustimmung zu dem ihrer
Meinung nach unkontroversen Antrag. (Geänderte Fassung gem. Niederschrift der
Ratssitzung vom 28.05.03.) Ratsherr
WOLTER befürwortet den Änderungsantrag der Gruppe SPD / F.D.P.. In Lüneburg
werde auf dem Gebiet des Klimaschutzes seit 1997 bereits sehr viel geleistet.
Es nütze nichts, das Thema ständig im Ausschuss für Umwelt und Verbraucherschutz
zu wiederholen. Ratsherr
REINECKE meint, Verwaltung und Rat würden dem Umwelt- und Klimaschutz schon seit
Jahren einen hohen Stellenwert einräumen. Die Verwaltung habe jedoch nicht das
Personal dafür, generell jedes Projekt in dieser Stadt auf sein Energieeinsparungspotential
zu überprüfen. Auch beim Contracting müsse der Nutzen in einem gesunden
Verhältnis zum Aufwand stehen, sonst würden Investoren sich nicht dafür
interessieren. Die Stadt werde auch weiterhin Energie-Contracting, dort wo es
möglich sei, durchführen. Dabei müsse aber darauf geachtet werden, dass das
heimische Handwerk an dieser Stelle nicht durch große Investoren mit
bundesweiten Servicebetrieben verdrängt werde. Beigeordneter
FIRUS führt einige Beispiele an, bei denen die Stadt Lüneburg bereits
erfolgreich im Klimaschutz tätig geworden ist. Natürlich gehe es weiterhin
darum, alle öffentlichen Gebäude noch zweckmäßiger für die Energieeinsparung
auszurüsten. Dabei müsse jeweils im Einzelfall geprüft werden, ob eine Lösung
über das Contracting-Modell möglich und sinnvoll sei, oder ob die Stadt die
Umrüstung selbst finanzieren müsse. Problematisch sei, dass die
Contracting-Kosten nicht aus dem Vermögens- sondern dem Verwaltungshaushalt
gedeckt werden müssten. Unter diesem Gesichtspunkt sei eine umfassende Prüfung
der geplanten Maßnahmen besonders notwendig. Oberbürgermeister
MÄDGE berichtet, in vielen Fällen sei es wirtschaftlicher, die Maßnahmen
selbst durchzuführen, da die Stadt günstiger an Kredite komme, als private
Investoren, und zusätzlich die Gewinnspanne einsparen könne, die die Investoren
am Ende aufschlagen würden. Neben dem ökologischen Ziel der Agenda 21 dürften
auch die ökonomischen und sozialen Ziele nicht vergessen werden. Die Verwaltung
nutze externes Expertenwissen bei der Überprüfung der Einsparungsmöglichkeiten,
auch das Krankenhaus und das Salü seien längst auf ihre Potentiale
durchleuchtet worden. Lüneburg sei bereits seit Jahren Vorreiter auf diesem
Gebiet und werde sich auch weiter in dieser Richtung betätigen. Beschluss: Der Rat der Stadt Lüneburg stimmt dem Änderungsantrag der Gruppe SPD / F.D.P. einstimmig mit den Stimmen der Gruppe SPD / F.D.P. und der CDU-Fraktion bei Stimmenthaltung der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und eines Mitglieds der CDU-Fraktion zu. Der Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen ist damit erledigt. (31, 64) |
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