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Ratsherr SRUGIS verweist auf die Berichterstattung in der Tagespresse der letzten Tage. Der Bundesausschuss, der sich aus Krankenkassen und Krankenhausvertretern zusammensetzt habe 4 Kriterien für ein entsprechendes Frühchen-Konzept aufgestellt. Ein Punkt sei die Sicherung der Qualität zur Versorgung aller Früh- und Neugeborenen, wobei das Klinikum in Lüneburg eine Spitzenposition einnehme. Mit der Schließung der Frühchen-Versorgung nach Level 1 in Lüneburg würde Nord-Ost-Niedersachsen ein weißer Fleck auf der Landkarte werden und somit wäre eine flächendeckende Versorgung nicht mehr gewährleistet.
Die nächste Frühchen-Versorgung würde erst in Hannover oder Hamburg sichergestellt, was ein unzumutbar langer Weg gerade für schwere Fälle, die einer besonderen Betreuung bedürfen, bedeute. Gerade im Klinikum Lüneburg habe es in den vergangenen Jahren erhebliche Investitionen, die auch vom Land Niedersachsen unterstützt wurden, gegeben, um die Kreißsäle und die Pränatalstation auszubauen. Vor Ort sei hervorragendes, fachlich geeignetes Ärzte- und Pflegepersonal beschäftigt, so dass ein Entzug der Level 1-Lizenz unverständlich sei und zudem sei es gerade für Lüneburg als Oberzentrum wichtig, eine entsprechende ärztliche Versorgung vorzuhalten.
Ratsherr RIECHEY befürchtet, dass durch den Beschluss auf Bundesebene erhebliche Versorgungslücken im Flächenland Niedersachsen auftreten werden. Er erinnert, dass die LINKE-Landtagsfraktion schon im August 2008 für eine Ausnahmeregelung des gesamten Landes Niedersachsen geworben habe und von allen anderen Fraktionen abgelehnt wurde. Er zitiert einen Pressebericht, in dem sich der gesundheitspolitische Sprecher der LINKEN-Fraktion hierzu äußert und bedauert, dass die Einsicht zum Erhalt der Frühgeborenenstation spät komme. Er bittet darum, sich einmal Gedanken zu machen, welche Auswirkungen das reflexmäßige Ablehnen von Ideen der LINKEN-Fraktionen haben. Die Schließung der Perinatalzentren in Lüneburg und Celle sei mit allen Mitteln zu verhindern. Somit sei die Resolution vorbehaltslos zu unterstützen.
Beigeordnete SCHELLMANN erklärt, dass sich nach Bekanntwerden diese Thematik sofort an die Landtagsfraktion gewandt und Protest eingelegt wurde. Die Schließung der Frühchenstation nach Level 1 in Lüneburg sei vehement abzulehnen, da auch Lüneburg einen bedeutenden Ruf habe und gute technische Voraussetzungen vorhanden seien. Es sei eine nicht hinnehmbare Verschlechterung der medizinischen Versorgung im Gebiet des Oberzentrums Lüneburg abzusehen. Des Weiteren bezweifelt sie, dass durch die Zusammenlegung von Frühgeborenenzentren eine Kostenersparnis erzielt werden könne und fordere daher eine Ausnahmeregelung für die Hansestadt Lüneburg.
Ratsherr LUTHS kann aus eigener Erfahrung mit der Geburt seiner Kinder davon berichten, dass in der Kinderklinik in Lüneburg hervorragende Arbeit geleistet wird. Das Klinikum Lüneburg ist eine der geburtenstärksten Kliniken in Niedersachsen, die auch besondere Risikoschwangerschaften und Frühgeburten bestens versorgen könne. Er rechnet damit, dass die vorliegende Resolution auf breite Zustimmung stoße und eine Entziehung der Level-1-Lizenz verhindert werden könne. Beschluss:
Der Rat der Hansestadt Lüneburg verabschiedet einstimmig folgende Resolution:
Frühgeborenen-Zentrum im Städtischen Klinikum Lüneburg erhalten
„Der Rat der Hansestadt setzt sich dafür ein, dass das Frühchen-Zentrum“ im Städtischen Klinikum Lüneburg unbedingt erhalten bleibt. Wir fordern die regionalen Landtagsabgeordneten auf, sich nachhaltig für den Erhalt des Frühgeborenen-Zentrums in Lüneburg einzusetzen. Wir erwarten von der Niedersächsischen Landesregierung, dass für das Städtische Klinikum Lüneburg eine Regelung getroffen wird, die die medizinische Versorgung bei Risikoschwangerschaften und Frühgeburten in Wohnortnähe auf dem aktuellen Level 1 sicherstellt.“
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