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Beratungsinhalt: Ratsherr
KROLL erläutert,
dass die Hansestadt Lüneburg verpflichtet ist, eine Eröffnungsbilanz zu
erstellen, die dem Rat am 25.06.2009 erstmals präsentiert wurde. Das
Rechnungsprüfungsamt habe bestätigt, dass die Eröffnungsbilanz den gesetzlichen
Vorschriften entspricht und die Buchführung die tatsächlichen Verhältnisse der
Vermögens- und Schuldenlage der Hansestadt Lüneburg erfasst habe. Er
stellt einzelne Werte beispielhaft vor und ergänzt, dass der
Rechnungsprüfungsausschuss der Hansestadt Lüneburg sich am 02.11.2010 mit der
Bilanz befasst hat und Detailfragen erläutert wurden. Als
bemerkenswerte Zahlen stellt er vor, dass der Restbuchwert des Rathauses nur
63.513,90 EUR sei, die damit fest verbundenen Kunstgegenstände jedoch einen
Wert von 5.308.199,52 EUR hätten. Er
ist überzeugt, dass die Kämmerei alle Vermögenserfassungen und Rechnungen zur
Aufstellung der Eröffnungsbilanz stets zum Wohle der Hansestadt Lüneburg
veranlasst habe und dankt der Stadtkämmerin, Frau Lukoschek, und auch ihren
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die Erstellung dieser ersten
Eröffnungsbilanz. Er bittet den Rat der Hansestadt Lüneburg darum, der heute
vorgestellten Eröffnungsbilanz zuzustimmen. Ratsherr
SRUGIS betont, dass
mit der Verabschiedung der Bilanz der Hansestadt Lüneburg ein historischer
Moment eingeläutet wird, da damit die Einführung der Doppik nun vervollständigt
wurde. Seitens
der SPD-Fraktion übermittelt er Dank an die Mitarbeiter/innen der Hansestadt
Lüneburg für die geleistete Arbeit und betont, dass nur sehr marginale
Änderungen zum Entwurf durchgeführt wurden, was die Qualität der Arbeit beweise.
Durch
diese Bilanz würden nun konkrete Zahlen zur Lage der Hansestadt Lüneburg
vorgelegt, von dieser er positiv überrascht sei. Mit 49 % sei eine gute Quote
im Verhältnis des Eigenkapitals zum Gesamtkapital erreicht worden. Auch die
Schuldenquote ohne Rückstellungen in Höhe von 36,8 % sei eigentlich kein Grund
zur Besorgnis. Die
Vermögensstruktur zeige sich mit 99,2 % im Verhältnis Anlagevermögen zum
Gesamtvermögen als solide und die Deckungsrelation in Höhe von 49,8 % sei, wenn
man die Besonderheiten des kommunalen Haushaltshalts betrachtet, zu erklären.
Allerdings sei auch die Not der Kommunen im Bereich der Liquiditätskredite, die
kurzfristige Ausgaben abdecken müssten, klar sichtbar. Dieses müsse als Signal
an die Verantwortlichen auf Bundes- und Landesebene verstanden werden, auch
einen „Rettungsschirm“ für Kommunen einzurichten. Ratsherr
RIECHEY bemängelt,
dass die Darstellung der städtischen Beteiligungen nicht so aussagekräftig sei,
dass man den Gesamtwert der Güter ablesen könne, über die Lüneburg verfüge. Er
stimme zwar zu, dass das Stammkapital eine wichtige Größe sei, entscheidend sei
jedoch das Anlagevermögen aller Unternehmen und Beteiligungen. Bei allen guten
Zahlen, die man aus dieser Bilanz ablesen könne, dürfe jedoch nicht vergessen
werden, dass die Hansestadt Lüneburg über fast 200 Mio. EUR Schulden verfüge.
Als wesentlicher Posten sei aufgefallen, dass für 29.000 geleistete Überstunden
der Mitarbeiter der Hansestadt Lüneburg Rückstellungen in Höhe von 500.000 EUR
eingestellt wurden. Mit dem gleichen Geld hätte man 15 neue Vollzeitstellen
schaffen können und somit die Mitarbeiter, die Überstunden leisten müssten,
entlasten können, ohne dass mehr Kosten entstanden wären. Er bittet, auch in
Zukunft darauf zu achten, dass mit einer vorausschauenden Personalpolitik
Überstunden verhindert werden. Die Fraktion DIE LINKE werde die Bilanz zustimmend
zur Kenntnis nehmen. Oberbürgermeister
MÄDGE erwidert,
dass 29.000 Überstunden bei einem Mitarbeiterstamm von 950 Personen 30
Überstunden/Mitarbeiter bedeuten. Er erinnert außerdem an die Mehrarbeit, die
während des Winterdienstes geleistet würde, wo es normal sei, dass Überstunden
aufgebaut würden, wenn unkalkulierbare Mehrarbeit anfalle. Zu genaueren Werten
der städtischen Beteiligungen verweist Oberbürgermeister MÄDGE auf eine
Konzernbilanz, die in ca. 1 – 2 Jahren vorgelegt werden könne. Auch
Ratsherr SOLDAN bedankt sich bei den Mitarbeitern der Verwaltung, die
für die Erstellung dieser Bilanz verantwortlich waren. Er bedankt sich vor
allem für die Mühe, die Einzelheiten dieser Bilanz den Ratsmitgliedern
ausführlich zu erläutern. Es sei richtig, dass die Eigenkapitalquote gut sei,
jedoch dürfe man den immensen Schuldenstand nicht vergessen, der besonders im
Liquiditätsbereich strukturbedingt sei. Es sei problematisch, dass der
jährliche Haushalt nicht mit den Einnahmen gedeckt werden könne. Die Hansestadt
Lüneburg sei von Änderungen auf Bundes- und Landesebene zugunsten der Kommunen
abhängig. Beigeordneter
BLANCK dankt der
Verwaltung für die Erstellung dieser Eröffnungsbilanz, wird aber keine
Bewertung vornehmen. Künftig wird jedoch auf Grundlage dieser Bilanz die Arbeit
der Verwaltung und das verantwortliche Handeln des Rates zu bewerten sein. Oberbürgermeister
MÄDGE ergänzt, dass
das Rathaus so niedrig bewertet wurde, da in den vergangenen Jahren nicht
übermäßig investiert wurde und somit keine Abschreibungen entstehen. Er
erinnert, dass z. B. in der Ratsbücherei Kulturgüter im Werte von rd. 60 Mio.
EUR lagern. Bereits seit 2005 habe man sich bewusst mit eigenen Mitarbeitern
daran gemacht, eine Eröffnungsbilanz zu erstellen und so müsse diesen
Mitarbeitern höchste Anerkennung gezollt werden. Er
weist darauf hin, dass den langfristigen Krediten und Verbindlichkeiten in Höhe
von 100 Mio. EUR eine Eigenkapitalquote in Höhe von rd. 50 % entgegenstünde.
Bei Sparkassen und z. B. der GfA werde ein Kernkapital von 15 % gefordert. Er
bittet darum, die heute zu verabschiedende Eröffnungsbilanz als geprüfte
Grundlage für weiteres, künftiges, wirtschaftliches Handeln anzusehen. Beschluss: Der Rat der Hansestadt Lüneburg beschließt mehrheitlich bei
1 Enthaltung des Ratsherrn Völker die anliegende erste Eröffnungsbilanz
zum 01. Januar 2008. Der Rat der Hansestadt Lüneburg nimmt Kenntnis vom Bericht
des Rechnungsprüfungsamtes des Landkreises Lüneburg über die Prüfung der ersten
Eröffnungsbilanz zum 01. Januar 2008 der Hansestadt Lüneburg. (11,
22, II) |
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