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Nach kurzer Vorstellung des TOPs durch den Vorsitzenden, Ratsherrn Manzke, bedankt sich Herr von dem Bruch für die Einladung und die Möglichkeit, die Arbeit der Lüneburger Heide GmbH (LHG) vorstellen zu dürfen.
Herr von dem Bruch stellt die Arbeit der LHG vor und berichtet von der Bestandaufnahme zu Beginn seiner Tätigkeit bei der Gesellschaft und von den daraus abgeleiteten künftigen Arbeitsschwerpunkten.
Demnach stellten sich zum Zeitpunkt der operativen Geschäftsaufnahme der LHG die „Heidegemeinden und Unternehmen innerhalb der Heideregion“ überwiegend uneinheitlich, separat für sich, dar. Die LHG ist in ihrer Arbeit bestrebt, eine Dachmarke für die angeschlossenen Gemeinden und Tourismusunternehmen am Markt zu etablieren und zu vermarkten, die dann von allen Beteiligten getragen werden müsse.
Er berichtet von einer Untersuchung, die im November 2008 durchgeführt wurde durch die Fa. EMNID. Mittels telefonischer Befragung wurden ca. 2.000 Personen aufgefordert, spontan Urlaubsregionen zu nennen (Folie 5).Die Lüneburger Heide ist mit 2% auf dem vorletzten Platz gelandet.
Beigeordneter Blanck merkt an, das die Vorfelduntersuchung von einem anderen Unternehmen für die Marktplatzgesellschaft gezeigt hat, dass die Lüneburger Heide kurz hinter dem Schwarzwald genannt wurde. Hier weist Herr von dem Bruch darauf hin, dass die Vorfelduntersuchung auf die Bekanntheit von Regionen abzielte und diese Untersuchung beliebte Urlaubsregionen abgefragt hat.
Die Gesellschaft für Konsum-, Markt- und Absatzforschung AG (GfK) hat mittels einer Zielgruppenanalyse die Urlaubsgäste in der Lüneburger Heide befragt. Dadurch wurden 6 Kern-Zielgruppen aufgezeigt (Folie 10). Herr von dem Bruch ergänzt, dass 21% der Urlauber Familien mit dem Ziel Freizeit- und Ferienpark in die Heide fahren. Das heißt, dass das Zimmerangebot dementsprechend vorhanden sein sollte. Häufig werden Doppelzimmer mit Zustellbett angeboten, so dass hier Veränderungsbedarf besteht. Weiterhin bietet die Heide nicht genügend Kulturangebote für den typischen Städteurlauber, so dass ein Marketingschwerpunkt das Erholungsgebiet und die Freizeitparks sein sollten. 50% der Bevölkerung unternehmen 2-3 Mal im Jahr eine Kurzreise (Folie 11). Bei der Lüneburger Heide handelt es sich um eine Kurzreisedestination, wobei die Aufenthaltsdauer im Durchschnitt 3 Tage beträgt. Aus Folie 13 geht die Bedeutung des Internets für die Urlaubsbuchung hervor. Der persönliche Austausch mit Urlaubern der Region vor der Urlaubsbuchung ist ebenfalls sehr bedeutsam, wobei Herr von dem Bruch angibt, dass der Wert von 33% weiter ausgebaut werden kann, da bisher jeder dritte Besucher nicht mit der Qualität zufrieden ist.
Die Veränderung der Region Lüneburger Heide ist ein Prozess über mehrere Jahre und nur mithilfe der einzelnen Gemeinden und Anbieter möglich. Herr von dem Bruch stellt die Philosophie der Gesellschaft auf Folie 15 vor. Ein Punkt ist „Qualität statt Quantität, Gelder konzentrieren“. Als Beispiel nennt Herr von dem Bruch die Vielfalt und den Zustand der Radwege. Fast alle Radwege sind beschädigt. Hier sollte man sich auf weniger und dafür gut ausgebaute Radwege konzentrieren. Weiterhin sollen die Leistungsträger stärker beteiligt und gefordert werden. Dies geschieht bereits durch Treffen der Freizeitparkbetreiber, so genannte Parkmeetings, um so die gemeinsamen Stärken besser profilieren zu können.
Von der Gesellschaft wurde ebenfalls eine neue Homepage erstellt, auf der jeder Ort, jeder Freizeitanbieter, jedes Hotel usw. sich selbst kostenlos präsentieren kann. Innerhalb eines Jahres gab es 2,5 Mio. Klicks auf der Internetseite. Durch die Darstellung auf einer zentralen Seite wird zunächst das Angebot für den Kunden gebündelt, aber es entsteht auch ein Wettbewerb unter den Anbietern und somit eine verbesserte Darstellung der Inhalte.
Auf Folie 22 werden die Prospekte dargestellt, wonach diese in einer Onlinebefragung die Note 1,4 erhalten haben.
Innerhalb von einem Jahr haben die Urlauber in den Schwerpunktbereichen Stadt, Land, Spaß bereits um 10% zugenommen. Ziel ist es, die Saison der Region zu verlängern und somit die Tourismusbranche wirtschaftlicher zu machen. Die Bettenauslastung lag 2009 bei 39,8%. Um ca. 300.000 sind die Übernachtungen in der Lüneburger Heide seit bestehen der Gesellschaft gestiegen. Das ist im Vergleich zu den Vorjahren gut. Das Ziel ist es, eine 50% Bettenauslastung zu erreichen.
Für die auf Folie 31 dargestellten Ergebnisse werden die Einwohnerzahl und Formel zur Berechnung noch von der LHG nachgeliefert.
Im Anschluss an die Präsentation äußert Ratsfrau Dr. Pahnke, dass sie Lüneburg nicht gut auf der Homepage präsentiert findet, dass doch auf die vorhandene Homepage verwiesen werden könnte. Weiter möchte sie Herrn von dem Bruchs Meinung zu der Vermutung hören, dass es in Lüneburg zu wenig Hotels gäbe. Herr von dem Bruch erläutert, dass die Lüneburg Marketing GmbH (LMG) für den Auftritt der Hansestadt Lüneburg auf der Homepage verantwortlich ist und die Präsentation bereits verbessert wurde. Der Vorsitzende, Ratsherr Manzke, merkt dazu an, dass der Namensbestandteil Hansestadt mit aufgenommen werden sollte. Zu der zweiten Frage liegen noch keine Zahlen vor, denn dazu müsste eine Unterteilung in Geschäftsreiseverkehr und Urlauber stattfinden, führt Herr von dem Bruch aus. Diese Zahlen werden bereits von der GfK erhoben. Der Städtereiseverkehr beträgt 10% der Urlauber, so dass der Bedarf gedeckt sein wird. Der Tagungsmarkt wird nicht von der Gesellschaft vertrieben, so dass hier andere Zuständige darauf zu achten haben.
Beigeordnete Schellmann ergänzt, dass Hotelbuchungen über die Homepage der Gesellschaft zunehmen und auch die LMG sowie die Stadt Celle davon profitieren. Auf Folie 24 sei zu erkennen, dass das Thema „Land“ zurückgeht, aber alle Produkte der Heideregion gut vermarktet werden. Herr von dem Bruch ergänzt, dass der Gesamtinhalt und –auftritt valide sein muss, damit die richtigen Kunden angesprochen und vom Reiseziel überzeugt werden. Es sind zu viele Produkte mit dem Begriff Heide in Zusammenhang gebracht worden, auch wenn die „eigentliche Heide nicht vorhanden sei“. Weiterhin muss sich die Region als Gesamtheit darstellen, da es für den Kunden bei einem Urlaubsziel keine Landkreise bzw. Landkreisgrenzen gibt.
Beigeordneter Blanck weist darauf hin, dass Geschichten über die Region ein gutes Marketingmittel sind. Herr von dem Bruch berichtet über Beispiele aus der Vergangenheit bspw. Serengeti Park im vergangenen Jahr (Känguru).
Ratsherr Srugis fragt Herrn von dem Bruch, wie sich die Region mit Blick auf die Preispolitik darstellt, wie der Wettbewerb von der Gesellschaft gesteuert wird und wie das Verhältnis zu der LMG ist. Die Lüneburger Heide ist als preiswerteste Region der Republik ausgezeichnet worden, antwortet Herr von dem Bruch. In Krisenzeiten ist dies eine gute Auszeichnung, aber danach muss durch Qualität überzeugt werden. 75,00 € wurden als Durchschnittsurlaubskosten für einen Gast pro Tag inklusive aller Leistungen ermittelt. Momentan beschränkt sich die Arbeit der Gesellschaft auf die Übernachtungsbuchung. Zukünftig sollen z.B. die Karten für Parks ebenfalls mit über die Homepage gebucht werden können. Der Wettbewerb innerhalb der Region wird nicht durch die Gesellschaft reguliert. Es werden nur Hinweise zu den Preisen und andere Hilfestellungen z.B. durch Schulungen gegeben. Das Verhältnis zu der LMG beschreibt Herr von dem Bruch als sehr gut.
Der Vorsitzende, Ratsherr Manzke, erklärt, dass auch er neben Frau Dr. Pahnke und Frau Schellmann Vakanzen sieht, Lüneburg besser darzustellen. Er möchte von der Verwaltung einen Sachstandsbericht zur Vernetzung mit der LMG und regt eine Prüfung der Darstellung der Hansestadt auf der Homepage und insgesamt der Präsentation durch die LHG an. Herr von dem Bruch erklärt, dass es bereits einen Auftrag aus dem Aufsichtsrat gibt, die Schnittstellen mit den vorhandenen Gesellschaften abzustimmen und zu optimieren, damit keine Doppelarbeiten sondern gemeinsame Arbeiten entstehen.
Stadtkämmerin Lukoschek ergänzt, dass eine enge Zusammenarbeit der Hansestadt mit der LHG und mit der LMG besteht. Herr Wolf als Geschäftsführer der Marketing GmbH vertritt im Marketingausschuss der LHG die Lüneburger Interessen. Die genaue Zusammenarbeit wird vorgestellt.
Der Vorsitzende, Ratsherr Manzke, führt aus, dass ein eigener Eindruck bzgl. der Zusammenarbeit der LHG und der LMG wichtig ist. Ratsfrau Dr. Pahnke erklärt, dass sie diesen Wunsch unterstützt und der Meinung ist, dass der Ausschuss die Aufgabe hat, zu überprüfen, ob Lüneburg in der LHG richtig repräsentiert wird.
Der Vorsitzende, Ratsherr Manzke, bedankt sich bei Herrn von dem Bruch für die Vorstellung der Gesellschaft und verabschiedet ihn.
Anlage
Präsentation
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