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Der Vorsitzende, Ratsherr Herr Manzke, übergibt nach
kurzer Einleitung des TOPs an den Geschäftsführer der
Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH Herrn Enkelmann. Herr Enkelmann stellt den aktuellen Sachstand zur
EU-Förderung für klein- und mittelständische Unternehmen vor (siehe Anlage).
Die Landesmittel (NBank) für eine einzelbetriebliche Förderung von
arbeitsplatzschaffenden Investitionen aus dem Europäischen Fonds für regionale
Entwicklung der EU (EFRE) sind aufgebraucht, obwohl diese noch bis 2013 fließen
sollten. Dieses teilte der Niedersächsische Minister für Wirtschaft, Arbeit und
Verkehr den Landkreisen mit Schreiben vom 31.März. 2010 mit. Herr Enkelmann stellt
fest, dass in Lüneburg neun Betriebe davon betroffen sind, die Anträge mit
einem Investitionsvolumen von insgesamt 20 Millionen Euro gestellt hatten. Im
Rahmen der Antragstellung sagten die Unternehmen die Schaffung von 23 zusätzlichen
Arbeitsplätzen zu. Ob die Finanzierung dieser arbeitsplatzschaffenden
Investitionen nach Wegfall der Förderung umgesetzt werden könne, sei derzeit
fraglich. Ratsherr Srugis fragt nach Einflussmöglichkeiten der Wirtschaftsförderungsgesellschaft
mbH bei Entscheidungen nach möglichen anderen Förderungsmitteln. Herr Enkelmann
erklärt, dass diese Entscheidungen ohne Abstimmung mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft
mbH vom Wirtschaftsministerium getroffen werden. Des Weiteren erkundigt sich
Ratsherr Srugis nach den möglichen Ursachen für die vorzeitige Beendigung der
Förderung und fragt nach, ob eine andere Förderschwerpunktsetzung der Grund
dafür sein kann. Herr Enkelmann stellt zunächst klar, dass die
einzelbetriebliche Förderung sehr erfolgreich war. Als Reaktion auf die internationale
Finanzkrise wurden die Fördersätze im Jahr
2009 seitens des Landes Niedersachsen angehoben und Förderbedingungen
gleichzeitig abgesenkt. Das hat in 2009 zu einem starken Anstieg des
Antragsbestandes und der Mittelbewilligung geführt. Die Strukturförderprogramme
sind langfristig angelegt. Sie sollen dazu dienen Wettbewerbsnachteile
einzelner Regionen auszugleichen. Die Förderschwerpunkte sind in der laufenden
Förderperiode nur bedingt und nur nach vorheriger Genehmigung durch die
EU-Kommission zu verschieben. Insofern ist der Hauptgrund der Mittelknappheit
im Förderschwerpunkt „einzelbetriebliche Förderung“ in der Nutzung
der Strukturfondsmittel für kurzfristig orientierte, konjunkturstützende
Maßnahmen zu sehen. Ratsherr Srugis
wendet ein, dass die Strukturförderung lediglich zum Ausgleich des
Wettbewerbsnachteils genutzt werden sollen und es darum nicht sein kann, dass
Strukturmittel zur Konjunkturförderung eingesetzt werden. In diesem
Zusammenhang fragt er nach Handlungsmöglichkeiten, wie vor Ort dagegen
vorgegangen werden kann. Der Vorsitzende, Ratsherr Manzke, stellt fest,
dass das vorgesehene Fördervolumen durch andere Handhabung zu schnell
ausgegeben worden ist und keine Mittel mehr zur Verfügung stehen. Er fragt
Herrn Enkelmann nach Informationen zu der Möglichkeit einer Umschichtung. Herr
Enkelmann antwortet, dass das Land entscheiden kann wie viele Mittel in den
einzelnen Schwerpunkten eingesetzt werden. Eine Umwidmung müsste allerdings von
der EU-Kommission genehmigt werden. Es wäre aus der Sicht von Herrn Enkelmann
damit möglich, freie Mittel aus einem Förderbereich in einen anderen
umzuschichten. Über entsprechende Initiativen des Landes Niedersachsen sei aber
nichts bekannt. Als Beispiel führt Herr Enkelmann den Beteiligungsfonds bei der
NBank an, in dem Mittel zur Verfügung stehen, die insbesondere im
Konvergenzgebiet (ehemaligen Bezirkregierung Lüneburg) bislang nur im geringen
Umfang nachgefragt werden. Vor dem Hintergrund des Standortwettbewerbs zu den
neuen Bundesländern und der Tatsache, dass solch eine Umschichtung bereits in
anderen Bundesländern erfolgt ist, scheint es eine gangbare Lösungsmöglichkeit
zu sein um die einzelbetriebliche Förderung weiterführen zu können. Der Vorsitzende, Ratsherr Manzke, bedankt sich bei
Herrn Enkelmann für den Vortrag und bittet ihn, ihm entsprechende Informationen
und Lösungsvorschläge zukommen zu lassen, welche er dann an das
Wirtschaftsministerium weiterleiten wird. Anlage Präsentation
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