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Auszug - Konzept zur Optimierung des Stadtbusverkehrs  

 
 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Verkehrsausschusses
TOP: Ö 4
Gremium: Verkehrsausschuss Beschlussart: ungeändert beschlossen
Datum: Fr, 14.08.2009    
Zeit: 15:00 - 17:15 Anlass: Sitzung
Raum: Huldigungssaal
Ort: Rathaus
VO/3341/09 Konzept zur Optimierung des Stadtbusverkehrs
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Federführend:Fachbereich 3b - Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Umwelt und Mobilität Bearbeiter/-in: Brandt, Marianne
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

Beratungsinhalt:

 

Beratungsinhalt:

 

Oberbürgermeister Mädge macht einleitend Ausführungen zur Optimierung des Busverkehrs. Demnach ist eine Verbesserung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) erforderlich, um die Straßen vom Individualverkehr zu entlasten.

 

Herr Büsch von der Planungsgruppe Nord aus Kassel stellt das von seinem Planungsbüro gemeinsam mit der KVG und der Hansestadt Lüneburg erarbeitete Gutachten zur Verbesserung des ÖPNV in Lüneburg vor. In dem Gutachten werden die Analyse des Angebots, Varianten zur Optimierung des Tagesnetzes, Varianten zur Optimierung des so genannten Schwachverkehrsnetzes (nach 20.00 Uhr), Maßnahmen am Zentralen Omnibusbahnhof, die Entlastung der Altstadt und die Integration des Regionalverkehrs/Einbindung der Umlandgemeinden diskutiert. Das vorgestellte Gutachten wird den Mitgliedern des Verkehrsausschusses zur Verfügung gestellt, sobald der Schlussbericht erstellt ist.

Aus dem Gutachten geht unter anderem hervor, dass das bisherige Erschließungsangebot der einzelnen Stadtteile und Randgemeinden durch Bushaltestellen bereits gut ist. Defizite ergeben sich lediglich in einzelnen Randlagen, wie z. B. im Stadtteil Wilschenbruch.

Weiter wurde die Auslastung der einzelnen Linien analysiert. Den Stadtbusverkehr nutzten 2005 täglich 21.000 Personen, gegenüber 1998 ergibt sich somit ein Zuwachs von 18,4 Prozent. Ausbaufähig ist der Linienbusverkehr für Hamburgpendler, die am Bahnhof in den Metronom bzw. auf dem Rückweg in den Linienbusverkehr der KVG umsteigen. Die Ankunftszeiten der Pendler am Bahnhof Lüneburg verschieben sich immer weiter nach hinten, der Linienbusverkehr endet allerdings schon um 20:00 Uhr. Herr Büsch empfiehlt den Linienverkehr werktags bis 21:00 Uhr fahren zu lassen, um die Hamburgpendler, die nach 20:00 Uhr den Lüneburger Bahnhof erreichen, befördern zu können.

Ebenso sollten die Taktzeiten auf einigen Buslinien verkürzt werden, um auf diesen die stärkere Nachfrage zu bewältigen. Der Verkehr in der so genannten Normalverkehrszeit (bisher 05.00 Uhr – 20.00 Uhr) sollte bis auf die werktägliche Verlängerung der Betriebszeit im Übrigen aber weitestgehend beibehalten werden. Lediglich für die Linie 5010 (welche u. a. den Stadtteil Goseburg bedient) sind Änderungen vorgesehen. Diese soll nicht mehr den Platz Am Sande und die Altstadt anfahren, sondern von der Goseburg durch den Lünepark direkt zum Bahnhof geführt werden. Dies hat den Vorteil, dass der Lünepark in das Liniennetz eingebunden wird und die durch den Linienbusverkehr stark frequentierte Altstadt durch die neue Streckenführung von der Buslinie 5010 entlastet wird. Am Bahnhof sind zudem für Fahrgäste der Linie 5010 genügend Umsteigemöglichkeiten Richtung Innenstadt gegeben. Die Änderung der Streckenführung der Linie 5010 könnte bereits 2010 im Rahmen der ersten Umsetzungsphase erfolgen. Im Rahmen einer zweiten Umsetzungsphase frühestens zum Jahr 2013 könnten die Taktzeiten der Linien in einen 15-/30-/60-Minuten-Takt-Modus bedarfsgerecht überführt werden. Diese Anpassungen sind von der Erweiterungsmaßnahme am ZOB abhängig und können daher erst zum genannten Zeitpunkt realisiert werden.

 

Beigeordneter Löb bedankt sich bei Herrn Büsch für die Ausführungen.

 

Herr Moßmann sieht durch das Gutachten das Hauptziel, den Busverkehr in Lüneburg zukunftsfähig zu gestalten auf einem guten Weg. Die Hamburgpendler, das Kaufhaus Lüneburg und die Universität sollten vom verbesserten Angebot profitieren. Im Gutachten wurde ein sog. Baukastensystem vorgestellt. Dabei werden die einzelnen Verbesserungen in einer ersten Phase 2010 und in einer zweiten Phase in Abhängigkeit zur Fertigstellung des ZOB 2013 umgesetzt. Auch die umliegenden Gemeinden werden vom neuen Angebot profitieren. Diesen wurde das Konzept ebenfalls vorgestellt, sie haben Bereitschaft gezeigt, sich an den Kosten zu beteiligen. Deshalb ist es auch erforderlich, dass der Ausschuss die Verwaltung zu weiteren Verhandlungen mit den Gemeinden ermächtigt.

 

Ratsherr Soldan möchte wissen, inwieweit die Kapazitätsengpässe in der Wallstraße verbessert werden können.

 

Herr Thöring sieht lt. dem vorgestellten Gutachten für die Wallstraße Entlastungsmöglichkeiten. Überlandbuslinien sollen am ZOB enden, zudem wird die Wallstraße von der Linie 5010 komplett entlastet, denn diese soll wie bereits vorgestellt anstatt durch die Innenstadt über den Lünepark zum Bahnhof fahren.

 

Herr Dammann fragt, ob es für die Innenstadt eine Ziel-Quellen-Analyse gibt, die zu den einzelnen Haltestellen den Ein- und Ausstieg dokumentiert. Weiter möchte er wissen, ob durch parkende Autos (z. B. in der Salzstraße) oder andere Verkehrsteilnehmer in der Innenstadt die Pünktlichkeit der Busse beeinträchtigt wird.

 

Herr Moßmann kann vorliegende Zahlen zu den einzelnen Haltestellen der Innenstadt bestätigen.

 

Oberbürgermeister Mädge sind keine Busverspätungen bekannt, welche durch Autos in der Salzstraße begründet sind. Fußgänger- und Fahrradfahrerströme sind in der Innenstadt gewollt, diese bewegen sich u. a. zum Wochen- und Weihnachtsmarkt.

 

Beigeordneter Meißner sieht durch das vorliegende Gutachten aufgrund der besseren Berücksichtigung des Pendelverkehrs nach Hamburg, den Anschluss des Lüneparks an den Linienbusverkehr und die Verbesserungen am Wochenende eine Weiterentwicklung der Hansestadt, deshalb sollte es in den zwei vorgeschlagenen Schritten umgesetzt werden. Die Nachbargemeinden sollten sich an den Vorschlägen beteiligen.

 

Ratsherr Kunath findet die Verbesserungen gut. Er möchte wissen, wie sich am Bahnhof die Umsteigezeit vom Metronoom in den Linienbus verändert und wie das Angebot am Wochenende ausgedehnt wird.

 

Herr Moßmann hält eine Ausweitung des Angebotes am Wochenende bis 2013 für realistisch, dann könnte das Konzept auch mit Hilfe der Gemeinden hierzu umgesetzt werden. Zurzeit fehlen für eine unmittelbare Umsetzung die finanziellen Mittel. Die Umsteigezeit vom Metronoom in den Linienbus ist mit sechs Minuten vorgesehen. Dies ist der Mittelwert einer angemessenen Umsteigezeit, die zwischen vier und acht Minuten angegeben wird.

 

Herr Moor fragt nach Veränderungen zur Buslinie nach Adendorf.

 

Herr Thöring erklärt dazu, dass die Linie 5015 zukünftig über Ebensberg nach Erbstorf fahren soll und dort enden wird. Die Linie 5007 fährt über Adendorf nach Erbstorf und wird ebenfalls dort an gleicher Stelle wie die Linie 5015 enden. Der bisherige Durchgangsverkehr von Erbstorf nach Ebensberg wird eingestellt.

 

Ratsherr Kuhn möchte wissen, ob im Schwachverkehrsnetz kleinere Busse eingesetzt werden können.

 

Oberbürgermeister Mädge sieht darin keinen Kostenvorteil. Die KVG müsste zunächst Klein- und Großbusse vorhalten, zudem müssten die Fahrer sowieso bezahlt werden. Des Weiteren besteht stets die Möglichkeit, dass unerwartet doch mehr Fahrgäste auftauchen und dann wäre ein kleinerer Bus evtl. nicht mehr ausreichend.

 

Herr Dammann spricht sich für den verstärkten Einsatz von Elektrobussen aus. Dies würde die Akzeptanz des ÖPNV in der Bevölkerung weiter steigern, weil sich daraus für die Anwohner von Bushaltestellen und der Wallstraße eine Lärmpegelentlastung ergibt.

 

Oberbürgermeister Mädge begründet die Ziele des ÖPNV vorrangig mit der Reduzierung des CO2-Ausstoßes und den Umstieg vom Pkw auf den Bus. Elektrobusse kosten in der Anschaffung zunächst viel Geld, diese Kosten müssten auf die Fahrgäste umgelegt werden. Ob dadurch die Akzeptanz des ÖPNV weiter gesteigert wird, ist fraglich.

 

Beigeordneter Löb möchte wissen, was ein Elektrobus kostet.

 

Bisher wurden lediglich Praxiserprobungen mit Wasserstoffbussen und Hybridfahrzeugen realisiert. Der erste Elektrolinienbus mit Brennstoffzellentechnologie wurde diesen Sommer in Prag in Betrieb genommen, so dass noch keine Aussagen zu dessen Verlässlichkeit bzw. Kosten vorliegen.

 

Herr Meyer kritisiert die Lautstärke einiger Busse der KVG. Offensichtlich wird seiner Meinung nach an der Wartung der Busse gespart.

 

Ratsherr Soldan erinnert daran, dass die Optimierung des Stadtbusverkehrs und nicht die Busse der KVG Diskussionsgrundlage sein sollten.

 

Herr Moßmann stellt abschließend die bisher ermittelten Kosten zur ersten Umsetzungsphase vor. Demnach würde das Gesamtpaket jährlich 408.000 € kosten. Ohne die für Sonntagvormittag vorgeschlagene Ergänzung des Linienbusverkehrs verbleiben Kosten in Höhe von 271.000 €, die durch eine Beibehaltung des Liniennetzverkehrs am Samstag von den anderen Werktagen abweichend bis 20:00 Uhr nochmals auf 249.000 € reduziert werden könnten.

 

Beschluss:

Beschluss:

 

1.      Der Verkehrsausschuss nimmt die Ausführungen des Gutachters zustimmend zur Kenntnis.

2.      Er beauftragt die Verwaltung zunächst zur Umsetzung der Umsetzungsstufe 2010 der Vorzugsvariante, sofern die hierfür erforderlichen Haushaltsmittel zur Verfügung stehen.

3.      Um die Ausgabenseite für die beschriebenen Angebotsverbesserungen möglichst gering zu halten, wird die Verwaltung damit beauftragt, die entsprechenden Verhandlungen mit dem Landkreis Lüneburg, den betreffenden Landkreisgemeinden sowie der KVG zu führen.

 

Abstimmungsergebnis:

Abstimmungsergebnis:

 

   Ja-Stimmen:            7

Nein-Stimmen:            -

  Enthaltungen:            -