Bürgerinformationssystem
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Beratungsinhalt: Oberbürgermeister Mädge macht einleitend
Ausführungen zur Optimierung des Busverkehrs. Demnach ist eine Verbesserung des
Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) erforderlich, um die Straßen vom
Individualverkehr zu entlasten. Herr Büsch von der Planungsgruppe Nord aus
Kassel stellt das von seinem Planungsbüro gemeinsam mit der KVG und der
Hansestadt Lüneburg erarbeitete Gutachten zur Verbesserung des ÖPNV in Lüneburg
vor. In dem Gutachten werden die Analyse des Angebots, Varianten zur
Optimierung des Tagesnetzes, Varianten zur Optimierung des so genannten
Schwachverkehrsnetzes (nach 20.00 Uhr), Maßnahmen am Zentralen Omnibusbahnhof,
die Entlastung der Altstadt und die Integration des Regionalverkehrs/Einbindung
der Umlandgemeinden diskutiert. Das vorgestellte Gutachten wird den Mitgliedern
des Verkehrsausschusses zur Verfügung gestellt, sobald der Schlussbericht
erstellt ist. Aus dem Gutachten geht unter anderem
hervor, dass das bisherige Erschließungsangebot der einzelnen Stadtteile und
Randgemeinden durch Bushaltestellen bereits gut ist. Defizite ergeben sich
lediglich in einzelnen Randlagen, wie z. B. im Stadtteil Wilschenbruch. Weiter wurde die Auslastung der einzelnen
Linien analysiert. Den Stadtbusverkehr nutzten 2005 täglich 21.000 Personen,
gegenüber 1998 ergibt sich somit ein Zuwachs von 18,4 Prozent. Ausbaufähig ist
der Linienbusverkehr für Hamburgpendler, die am Bahnhof in den Metronom bzw.
auf dem Rückweg in den Linienbusverkehr der KVG umsteigen. Die Ankunftszeiten
der Pendler am Bahnhof Lüneburg verschieben sich immer weiter nach hinten, der
Linienbusverkehr endet allerdings schon um 20:00 Uhr. Herr Büsch empfiehlt den
Linienverkehr werktags bis 21:00 Uhr fahren zu lassen, um die Hamburgpendler,
die nach 20:00 Uhr den Lüneburger Bahnhof erreichen, befördern zu können. Ebenso sollten die Taktzeiten auf einigen
Buslinien verkürzt werden, um auf diesen die stärkere Nachfrage zu bewältigen.
Der Verkehr in der so genannten Normalverkehrszeit (bisher 05.00 Uhr –
20.00 Uhr) sollte bis auf die werktägliche Verlängerung der Betriebszeit im
Übrigen aber weitestgehend beibehalten werden. Lediglich für die Linie 5010
(welche u. a. den Stadtteil Goseburg bedient) sind Änderungen vorgesehen. Diese
soll nicht mehr den Platz Am Sande und die Altstadt anfahren, sondern von der
Goseburg durch den Lünepark direkt zum Bahnhof geführt werden. Dies hat den
Vorteil, dass der Lünepark in das Liniennetz eingebunden wird und die durch den
Linienbusverkehr stark frequentierte Altstadt durch die neue Streckenführung
von der Buslinie 5010 entlastet wird. Am Bahnhof sind zudem für Fahrgäste der
Linie 5010 genügend Umsteigemöglichkeiten Richtung Innenstadt gegeben. Die Änderung
der Streckenführung der Linie 5010 könnte bereits 2010 im Rahmen der ersten
Umsetzungsphase erfolgen. Im Rahmen einer zweiten Umsetzungsphase frühestens
zum Jahr 2013 könnten die Taktzeiten der Linien in einen
15-/30-/60-Minuten-Takt-Modus bedarfsgerecht überführt werden. Diese
Anpassungen sind von der Erweiterungsmaßnahme am ZOB abhängig und können daher
erst zum genannten Zeitpunkt realisiert werden. Beigeordneter Löb bedankt
sich bei Herrn Büsch für die Ausführungen. Herr Moßmann sieht durch das Gutachten das
Hauptziel, den Busverkehr in Lüneburg zukunftsfähig zu gestalten auf einem
guten Weg. Die Hamburgpendler, das Kaufhaus Lüneburg und die Universität
sollten vom verbesserten Angebot profitieren. Im Gutachten wurde ein sog.
Baukastensystem vorgestellt. Dabei werden die einzelnen Verbesserungen in einer
ersten Phase 2010 und in einer zweiten Phase in Abhängigkeit zur Fertigstellung
des ZOB 2013 umgesetzt. Auch die umliegenden Gemeinden werden vom neuen Angebot
profitieren. Diesen wurde das Konzept ebenfalls vorgestellt, sie haben
Bereitschaft gezeigt, sich an den Kosten zu beteiligen. Deshalb ist es auch
erforderlich, dass der Ausschuss die Verwaltung zu weiteren Verhandlungen mit
den Gemeinden ermächtigt. Ratsherr Soldan möchte wissen, inwieweit
die Kapazitätsengpässe in der Wallstraße verbessert werden können. Herr Thöring sieht lt. dem vorgestellten
Gutachten für die Wallstraße Entlastungsmöglichkeiten. Überlandbuslinien sollen
am ZOB enden, zudem wird die Wallstraße von der Linie 5010 komplett entlastet,
denn diese soll wie bereits vorgestellt anstatt durch die Innenstadt über den
Lünepark zum Bahnhof fahren. Herr Dammann fragt, ob es für die
Innenstadt eine Ziel-Quellen-Analyse gibt, die zu den einzelnen Haltestellen
den Ein- und Ausstieg dokumentiert. Weiter möchte er wissen, ob durch parkende
Autos (z. B. in der Salzstraße) oder andere Verkehrsteilnehmer in der
Innenstadt die Pünktlichkeit der Busse beeinträchtigt wird. Herr Moßmann kann vorliegende Zahlen zu
den einzelnen Haltestellen der Innenstadt bestätigen. Oberbürgermeister Mädge sind keine
Busverspätungen bekannt, welche durch Autos in der Salzstraße begründet sind.
Fußgänger- und Fahrradfahrerströme sind in der Innenstadt gewollt, diese
bewegen sich u. a. zum Wochen- und Weihnachtsmarkt. Beigeordneter Meißner sieht durch das
vorliegende Gutachten aufgrund der besseren Berücksichtigung des Pendelverkehrs
nach Hamburg, den Anschluss des Lüneparks an den Linienbusverkehr und die
Verbesserungen am Wochenende eine Weiterentwicklung der Hansestadt, deshalb
sollte es in den zwei vorgeschlagenen Schritten umgesetzt werden. Die
Nachbargemeinden sollten sich an den Vorschlägen beteiligen. Ratsherr Kunath findet die Verbesserungen
gut. Er möchte wissen, wie sich am Bahnhof die Umsteigezeit vom Metronoom in
den Linienbus verändert und wie das Angebot am Wochenende ausgedehnt wird. Herr Moßmann hält eine Ausweitung des
Angebotes am Wochenende bis 2013 für realistisch, dann könnte das Konzept auch
mit Hilfe der Gemeinden hierzu umgesetzt werden. Zurzeit fehlen für eine
unmittelbare Umsetzung die finanziellen Mittel. Die Umsteigezeit vom Metronoom
in den Linienbus ist mit sechs Minuten vorgesehen. Dies ist der Mittelwert
einer angemessenen Umsteigezeit, die zwischen vier und acht Minuten angegeben
wird. Herr Moor fragt nach
Veränderungen zur Buslinie nach Adendorf. Herr Thöring erklärt dazu, dass die Linie
5015 zukünftig über Ebensberg nach Erbstorf fahren soll und dort enden wird.
Die Linie 5007 fährt über Adendorf nach Erbstorf und wird ebenfalls dort an
gleicher Stelle wie die Linie 5015 enden. Der bisherige Durchgangsverkehr von
Erbstorf nach Ebensberg wird eingestellt. Ratsherr Kuhn möchte wissen, ob im
Schwachverkehrsnetz kleinere Busse eingesetzt werden können. Oberbürgermeister Mädge sieht darin keinen
Kostenvorteil. Die KVG müsste zunächst Klein- und Großbusse vorhalten, zudem
müssten die Fahrer sowieso bezahlt werden. Des Weiteren besteht stets die
Möglichkeit, dass unerwartet doch mehr Fahrgäste auftauchen und dann wäre ein
kleinerer Bus evtl. nicht mehr ausreichend. Herr Dammann spricht sich für den
verstärkten Einsatz von Elektrobussen aus. Dies würde die Akzeptanz des ÖPNV in
der Bevölkerung weiter steigern, weil sich daraus für die Anwohner von
Bushaltestellen und der Wallstraße eine Lärmpegelentlastung ergibt. Oberbürgermeister Mädge begründet die
Ziele des ÖPNV vorrangig mit der Reduzierung des CO2-Ausstoßes und den Umstieg
vom Pkw auf den Bus. Elektrobusse kosten in der Anschaffung zunächst viel Geld,
diese Kosten müssten auf die Fahrgäste umgelegt werden. Ob dadurch die
Akzeptanz des ÖPNV weiter gesteigert wird, ist fraglich. Beigeordneter Löb möchte
wissen, was ein Elektrobus kostet. Bisher wurden lediglich Praxiserprobungen
mit Wasserstoffbussen und Hybridfahrzeugen realisiert. Der erste
Elektrolinienbus mit Brennstoffzellentechnologie wurde diesen Sommer in Prag in
Betrieb genommen, so dass noch keine Aussagen zu dessen Verlässlichkeit bzw.
Kosten vorliegen. Herr Meyer kritisiert die Lautstärke
einiger Busse der KVG. Offensichtlich wird seiner Meinung nach an der Wartung
der Busse gespart. Ratsherr Soldan erinnert daran, dass die
Optimierung des Stadtbusverkehrs und nicht die Busse der KVG
Diskussionsgrundlage sein sollten. Herr Moßmann stellt abschließend die
bisher ermittelten Kosten zur ersten Umsetzungsphase vor. Demnach würde das
Gesamtpaket jährlich 408.000 € kosten. Ohne die für Sonntagvormittag
vorgeschlagene Ergänzung des Linienbusverkehrs verbleiben Kosten in Höhe von
271.000 €, die durch eine Beibehaltung des Liniennetzverkehrs am Samstag
von den anderen Werktagen abweichend bis 20:00 Uhr nochmals auf 249.000 €
reduziert werden könnten. Beschluss: 1.
Der
Verkehrsausschuss nimmt die Ausführungen des Gutachters zustimmend zur
Kenntnis. 2.
Er beauftragt die
Verwaltung zunächst zur Umsetzung der Umsetzungsstufe 2010 der Vorzugsvariante,
sofern die hierfür erforderlichen Haushaltsmittel zur Verfügung stehen. 3.
Um die
Ausgabenseite für die beschriebenen Angebotsverbesserungen möglichst gering zu
halten, wird die Verwaltung damit beauftragt, die entsprechenden Verhandlungen
mit dem Landkreis Lüneburg, den betreffenden Landkreisgemeinden sowie der KVG
zu führen. Abstimmungsergebnis: Ja-Stimmen: 7 Nein-Stimmen: - Enthaltungen: - |
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