Bürgerinformationssystem
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Beratungsinhalt: Fachbereichsleiter Dr. Rehbein führt aus, dass die Brücke in einem
schlechten Zustand übernommen wurde. Bereits 1999 sollte die Brücke abgerissen
werden. Der Versuch, für eine Sanierung Fördermittel einzuwerben, ist
gescheitert. Für die Brücke selbst sind kaum Bestandsunterlagen vorhanden. Die
Brücke wurde zuletzt auch als Panzerbrücke genutzt. Festgestellt wurden
großflächige Abplatzungen am Mauerwerk. Die Brücke wird turnusmäßig alle 3
Jahre überprüft. Alle 6 Jahre findet eine Brückenhauptuntersuchung statt. Die
aufgezeigten Bilder stammen aus dem Jahre 2005. Im Februar 2009 wurde die Stadt durch die Bahn darauf
hingewiesen, dass es durch Abplatzungen am Mauerwerk zu Schäden am Bahnkörper
gekommen sei. Ursächlich dafür war, das bedingt dadurch, dass die Brücke
durchgefroren war, es zu Abplatzungen am Mauerwerk gekommen ist. Die Stadt
Lüneburg hat daraufhin Sofortmaßnahmen ergriffen und das lose Mauerwerk
abgeschlagen und das restliche Mauerwerk gesichert. Ferner wurde eine
Sonderprüfung veranlasst. Zwischenzeitlich ist der Verfall weiter
fortgeschritten. Erkennbar ist es dadurch, dass größere Teile der Rollschicht
sich gelöst haben. Als Ergebnis der Überprüfung wurde für die Standsicherheit
die Note 4.0 vergeben, was in der Konsequenz bedeutet, dass ein sofortiges
Sperren und Sanieren bzw. Abreißen der Brücke zur Folge hat. Vom Ergebnis her ist dies bedauerlich. Die Stadt sah sich
aufgrund dieses Ergebnisses jedoch gezwungen, das 10 Jahre alte Thema wieder
aufzugreifen, dass die Brücke letztendlich abzureißen ist. Für den Abriss der
Brücke wurde eine Preiseinholung durchgeführt. Bei dieser Preiseinholung waren
nur Firmen zu berücksichtigen, die auch eine Zulassung dafür haben, das sie im
Bereich des Bahnkörpers Arbeiten vornehmen dürfen. Die Preiseinholung führte zu
dem Ergebnis, dass sich die Abrisskosten auf ca. 40.000 € belaufen
würden. Der Abriss hatte in einem Zeitfenster zu erfolgen, der mit der Bahn als
Sperrpause festzulegen war. Der Abriss konnte nur zu einem Zeitraum erfolgen,
in dem der Bahnbetrieb eingestellt wurde. Um die Beeinträchtigungen im
Bahnverkehr möglichst niedrig zu halten, wurden die Arbeiten in einer Nacht von
Samstag auf Sonntag durchgeführt. Die Arbeiten wurden in der Nacht vom 07. auf
den 08.03.2009 durchgeführt. Der Umweg für die eingeleitete Umleitung beträgt
ca. 800 m. Die Wegeführung hierzu wird aufgezeigt. Im Ergebnis bleibt festzuhalten, dass die Stadt Lüneburg die
Brücke in einem sehr schlechten Zustand übernommen hat und bemüht war, sie mit
einem möglichst geringen Aufwand noch lange in Betrieb zu halten. Eine
Sanierung wäre sehr aufwändig gewesen und hätte zur Folge, dass für längere
Zeit die Sperrung des Bahnverkehres erforderlich wäre. Die sanierungsbedürftige
Brücke abzutragen und neu aufzubauen wäre eine sehr kostenträchtige Angelegenheit geworden. Beigeordnete Schellmann interessiert,
in welcher Höhe seitens der Bahn 1998 ein Ausgleich gezahlt wurde und wie
dieser gezahlte Betrag verwendet wurde. Fachbereichsleiter Dr. Rehbein erklärt hierzu, dass seitens der
Bahn für 2 Brücken in Ochtmissen und im Tiergarten ca. 40.000 DM gezahlt
wurden. Das Geld wurde im Jahre 1998 von der Bahn gezahlt. Im Jahre 1999 sollte
der Abriss erfolgen. Bewusst muss man sich darüber sein, dass die gezahlten
Beträge schon seinerzeit für eine Sanierung nicht ausgereicht hätten. Der
gezahlte Ausgleichsbetrag der Bahn wurde im allgemeinen Haushalt vereinnahmt. Ratsherr Kroll interessiert, ob die Bahn den gezahlten Ausgleichsbetrag
ggf. zurückfordern kann. Fachbereichsleiter Dr. Rehbein entgegnet, dass sich dieses nicht
aus der Aktenlage ergibt. Es ist jedoch davon auszugehen, dass das nicht der
Fall sein wird, weil schon zum damaligen Zeitpunkt auch der Bahn bewusst war,
dass sich diese Brücke durch eine Sanierung nicht halten lassen wird. Ergänzend
wird noch einmal auf den baulich schlechten Zustand eingegangen. Ratsherr Meihsies bemängelt die schwache Informationspolitik seitens der
Stadt. Er hätte sich gewünscht, dass bereits im Vorfeld die Bevölkerung besser
informiert und eingebunden worden wäre. Die Brücke stellt eine zentrale
Wegeverbindung dar. Ein Ersatz, in welcher Form auch immer, sollte geprüft
werden. Ihn interessiert in diesem Zusammenhang, welcher Sanierungsbedarf im
Verhältnis zu einem Neubau bestanden hätte. Fachbereichsleiter Dr. Rehbein zeigt noch einmal anhand von
Bildern die Schädigungen an der Brücke auf. Er geht darauf ein, in welchem
Umfang Sanierungsmaßnahmen erforderlich gewesen wären. Die durchgeführte
intensive Voruntersuchung zeigte sehr schnell, dass die Kosten einer Sanierung
die Kosten für einen Neubau einer kombinierten Fuß- und Radwegebrücke
überschreiten würden. Ratsherr Meihsies hält diese Antwort für unbefriedigend. Er hätte sich im
Vorfeld eine Diskussion und politische Entscheidung gewünscht. Dazu wäre es
hilfreich gewesen, wenn man die Neubaukosten gegen Sanierungskosten in der
Argumentation gegenübergestellt hätte. Ihn interessiert, ob ein Neubau einer Fuß- und Radwegebrücke
in absehbarer Zeit geplant sei. Fachbereichsleiter Dr. Rehbein macht deutlich, dass für den Neubau
einer Fuß- und Radwegeverbindung die Bereitstellung von Haushaltsmittel
notwendig sei. Dies müsste noch im Detail besprochen werden. Beigeordneter Dörbaum verweist darauf, dass unter den gegebenen Prioritäten
haushaltsmäßig nur eine mittelfristige Herangehensweise möglich sein wird. Ratsherr Bruns vertritt die Auffassung, dass es unstrittig sei, dass diese
Verbindung für Radfahrer und Fußgänger wichtig sei. Ein Neubau insofern
wünschenswert. Als Alternative bittet er zu prüfen, ob anstatt einer neuen
Brücke auch eine Abböschung mit schienengleichem Übergang denkbar wäre. Fachbereichsleiter Dr. Rehbein erläutert hierzu, dass der
Bahnkörper hier in einem Einschnitt liegt, dass die erforderliche Rampe eine
erhebliche Entwicklungslänge aufweisen müsste und dass der Bau eines
höhengleichen Bahnüberganges mit dem Eisenbahnbundesamt abzuklären wäre.
Denkbar ist, dass eine Prüfung und Kostenschätzung vorgenommen wird. Stadtbaurätin Gundermann ergänzt, dass
der Geländeunterschied in diesem Bereich ca. 10 m beträgt. Ratsherr Kroll interessiert wer die mangelnde Unterhaltung der Brücke zu
vertreten hat. Fachbereichsleiter Dr. Rehbein erklärt, dass auf die Brücke 1950
eine Verstärkung in der Weise eingebaut wurde, dass Panzer die Brücke befahren
können. Die aufgezeigten Risse stammen in der Entstehung aus einem Zeitraum ab
1952. Die dafür entscheidenden Überlastungen sind durch den Einbau der Betonplatte
entstanden. Beigeordneter Dörbaum ergänzt, dass die Brücke selbst 136 Jahre alt sei und dass
schon bei der Übernahme der Brücke seitens des damaligen Fachbereichsleiters
ein Abriss empfohlen wurde. Zur Frage einer möglichen Erneuerung der Brücke an
dieser Stelle ist dies davon abhängig, wo hier die Prioritäten zu setzen seien.
Beigeordneter Dörbaum unterbricht die Sitzung und gibt einem Anlieger die
Gelegenheit, seine Meinung zu äußern. Ein Anlieger macht in seinem Wortbeitrag deutlich, dass die
Brücke eine wichtige Wegeverbindung für Radfahrer und Fußgänger darstellte und
auf jeden Fall erneuert werden sollte. Der aufgezeigte Umweg ist nicht nur für
ihn selbst unzumutbar, sondern auch in einem schlechten Unterhaltungszustand
und zudem unzureichend ausgeschildert. Im Anschluss wird die Sitzung fortgesetzt. Fachbereichsleiter Dr. Rehbein zeigt ergänzend noch einmal auf, in
welcher Weise die Brückenhauptuntersuchung durchgeführt wurde. Dabei wird noch
einmal auf die Ergebnisse dieser Untersuchung eingegangen. Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor. Beschluss: Der Ausschuss für Bauen und Stadtentwicklung nimmt den
vorgetragenen Sachstandsbericht und die Historie zur Kennntnis. |
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