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Auszug - Forstwirtschaftsbericht 2007  

 
 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Grünflächen- und Forstausschusses
TOP: Ö 5
Gremium: Grünflächen- und Forstausschuss Beschlussart: (offen)
Datum: Mi, 19.11.2008    
Zeit: 16:00 - 18:00 Anlass: Sitzung
Raum: Traubensaal
Ort: Rathaus
 
Wortprotokoll
Beschluss

Beratungsinhalt:

 

Beratungsinhalt:

 

Revierförster Stall führt einleitend aus, dass der Berichtszeitraum auf das Kalenderjahr umgestellt wurde. Dies hat zur Folge, dass der Berichtszeitraum des vorliegenden Berichtes einen Zeitraum von 13 Monaten umfasst.

Zum erwirtschafteten Ergebnis führt er aus, dass die Holzpreise ihren Zenit erreicht haben. Das Forstamt ist gut aufgestellt, so dass es gut auf sich verändernde Marktpreise reagieren kann.

Eingegangen wird auf das Rechnungsergebnis und die Gründe, woraus sich Schwankungen bei den Erträgen im Verlauf der Jahre ergeben.

In einem Rückblick auf das Jahr 2007 und einem Ausblick auf die Folgejahre wird insbesondere auf die zunehmende Bedeutung des Waldes als Trinkwasserspeicher eingegangen, was insbesondere bei der angewandten „Naturgemäßen Waldwirtschaft“ Zukunft haben wird.

 

Ratsfrau Ebeling interessiert, wie hoch der Anteil des qualitativ hochwertigen Holzeinschlages sei.

 

Revierförster Stall  erklärt, dass das hochwertige Holz zwar nur 5 % des Holzeinschlages, jedoch 30 % des erzielten Erlöses, ausmacht.

 

Beigeordneter Meißner  begründet die hohe Qualität des Holzes mit den guten Böden. Das Holz wird sogar nach China vermarktet. Früher herrschten eindeutig zu viele Monokulturen vor. Mit der Neuausrichtung auf Mischkulturen hat man sich frühzeitig auf den richtigen Weg begeben. Auf das bisher erzielte Ergebnis kann man stolz sein.

Zum vorgetragenen Ergebnis möchte er wissen, ob es zutreffend sei, dass der Holzpreis erst in den letzten Monaten gefallen sei. Auch möchte er wissen, wie sich die Borkenkäferbefallsituation derzeit in dem Stadtforst darstellt.

 

Revierförster Stall  erklärt, dass 55 % des Holzeinschlages bis zum Februar vorgenommen wurde. Bis zu dieser Zeit waren die Holzpreise noch hoch.

Im Niedrigpreissegment steigt die Nachfrage nach Holz stetig an. Dies erklärt sich damit, dass dieses Holz immer stärker im energetischen Bereich zum Einsatz kommt.

Der Borkenkäferbefall beträgt 10 % des Bestandes, vorrangig im Fichtenbestand. Im Zeitraum März – Juli wird der Holzeinschlag unterbrochen, weil zu dieser Zeit der Borkenkäfer fliegt. Der Vorteil kleinerer Forstämter, wie das der Stadt, ist, dass man auf solche Situationen flexibler reagieren kann.

 

Herr Dammann – BUND – macht deutlich, dass man Nachhaltigkeit nicht nur unter ökonomischen Gesichtspunkten, sondern im Gesamtzusammenhang sehen muss. Ökonomisierung ist nicht alles, was den Wald in unserer Region ausmacht. Der Begriff wertvolle Bäume ist für ihn ein zwiespältiger Begriff. Diese Bäume sind zwar diejenigen, die das meiste Geld bringen, andererseits bieten die Bäume einen hohen Wiedererkennungswert und repräsentieren ihr Alter im positiven Sinne.

Aus diesen Gründen sollten solche alten Bäume eigentlich stehen bleiben. Man sollte einmal darüber nachdenken, urwaldähnliche Bereiche sich entwickeln zu lassen. Der Wald hätte in solchen Bereichen die Möglichkeit, sich völlig ohne Eingriffe von Menschenhand zu regenerieren. Unter diesem Aspekt sieht er eine nachhaltige Waldnutzung, nicht nur unter ökonomischen, sondern auch unter ethisch moralischen und gesellschaftskulturellen Gesichtpunkten. Unter Berücksichtigung dieser Sichtweise sollte nicht jedes Jahr die Diskussion, wie man den Wald möglichst schnell an Dritte zur Bewirtschaftung weitergibt, entfacht werden.

 

Ratsherr Bast fragt sich, ob man nicht auch schnell wachsende Holzarten pflanzen sollte, um den wachsenden Bedarf für Holzhackschnitzel nachkommen zu können.

 

Revierförster Stall  stellt klar, dass in der Stadtforst keine schnellwachsenden Holzarten angepflanzt werden. In der Stadtforst werden auch weiterhin vorwiegend Buchen gepflanzt. Die Pflanzung von Eichen und Erlen werden wegen der Klimaveränderungen nur in Ergänzung vorgenommen. Pflanzungen werden nicht zum Zwecke einer schnellen Hiebreife vorgenommen. Das Holz aller durchgeführten ersten Durchforstungen geht in der Regel in Pelletfabriken.

 

Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor.

 

Beschluss:

Beschluss:

Der Grünflächen- und Forstausschuss nimmt den vorgestellten Forstwirtschaftsbericht für das Forstwirtschaftsjahr 2007 zur Kenntnis.