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Beratungsinhalt: Revierförster
Stall führt
einleitend aus, dass der Berichtszeitraum auf das Kalenderjahr umgestellt
wurde. Dies hat zur Folge, dass der Berichtszeitraum des vorliegenden Berichtes
einen Zeitraum von 13 Monaten umfasst. Zum
erwirtschafteten Ergebnis führt er aus, dass die Holzpreise ihren Zenit
erreicht haben. Das Forstamt ist gut aufgestellt, so dass es gut auf sich
verändernde Marktpreise reagieren kann. Eingegangen
wird auf das Rechnungsergebnis und die Gründe, woraus sich Schwankungen bei den
Erträgen im Verlauf der Jahre ergeben. In
einem Rückblick auf das Jahr 2007 und einem Ausblick auf die Folgejahre wird
insbesondere auf die zunehmende Bedeutung des Waldes als Trinkwasserspeicher
eingegangen, was insbesondere bei der angewandten „Naturgemäßen Waldwirtschaft“
Zukunft haben wird. Ratsfrau
Ebeling interessiert,
wie hoch der Anteil des qualitativ hochwertigen Holzeinschlages sei. Revierförster
Stall erklärt, dass das hochwertige Holz zwar nur 5
% des Holzeinschlages, jedoch 30 % des erzielten Erlöses, ausmacht. Beigeordneter
Meißner begründet die hohe Qualität des Holzes mit den
guten Böden. Das Holz wird sogar nach China vermarktet. Früher herrschten
eindeutig zu viele Monokulturen vor. Mit der Neuausrichtung auf Mischkulturen
hat man sich frühzeitig auf den richtigen Weg begeben. Auf das bisher erzielte
Ergebnis kann man stolz sein. Zum vorgetragenen
Ergebnis möchte er wissen, ob es zutreffend sei, dass der Holzpreis erst in den
letzten Monaten gefallen sei. Auch möchte er wissen, wie sich die
Borkenkäferbefallsituation derzeit in dem Stadtforst darstellt. Revierförster
Stall erklärt, dass 55 % des Holzeinschlages bis zum
Februar vorgenommen wurde. Bis zu dieser Zeit waren die Holzpreise noch hoch. Im
Niedrigpreissegment steigt die Nachfrage nach Holz stetig an. Dies erklärt sich
damit, dass dieses Holz immer stärker im energetischen Bereich zum Einsatz
kommt. Der
Borkenkäferbefall beträgt 10 % des Bestandes, vorrangig im Fichtenbestand. Im
Zeitraum März – Juli wird der Holzeinschlag unterbrochen, weil zu dieser
Zeit der Borkenkäfer fliegt. Der Vorteil kleinerer Forstämter, wie das der
Stadt, ist, dass man auf solche Situationen flexibler reagieren kann. Herr
Dammann – BUND – macht deutlich, dass man Nachhaltigkeit nicht nur unter ökonomischen
Gesichtspunkten, sondern im Gesamtzusammenhang sehen muss. Ökonomisierung ist
nicht alles, was den Wald in unserer Region ausmacht. Der Begriff wertvolle
Bäume ist für ihn ein zwiespältiger Begriff. Diese Bäume sind zwar diejenigen,
die das meiste Geld bringen, andererseits bieten die Bäume einen hohen
Wiedererkennungswert und repräsentieren ihr Alter im positiven Sinne. Aus
diesen Gründen sollten solche alten Bäume eigentlich stehen bleiben. Man sollte
einmal darüber nachdenken, urwaldähnliche Bereiche sich entwickeln zu lassen.
Der Wald hätte in solchen Bereichen die Möglichkeit, sich völlig ohne Eingriffe
von Menschenhand zu regenerieren. Unter diesem Aspekt sieht er eine nachhaltige
Waldnutzung, nicht nur unter ökonomischen, sondern auch unter ethisch
moralischen und gesellschaftskulturellen Gesichtpunkten. Unter Berücksichtigung
dieser Sichtweise sollte nicht jedes Jahr die Diskussion, wie man den Wald
möglichst schnell an Dritte zur Bewirtschaftung weitergibt, entfacht werden. Ratsherr
Bast fragt sich, ob
man nicht auch schnell wachsende Holzarten pflanzen sollte, um den wachsenden Bedarf
für Holzhackschnitzel nachkommen zu können. Revierförster
Stall stellt klar, dass in der Stadtforst keine
schnellwachsenden Holzarten angepflanzt werden. In der Stadtforst werden auch
weiterhin vorwiegend Buchen gepflanzt. Die Pflanzung von Eichen und Erlen
werden wegen der Klimaveränderungen nur in Ergänzung vorgenommen. Pflanzungen
werden nicht zum Zwecke einer schnellen Hiebreife vorgenommen. Das Holz aller
durchgeführten ersten Durchforstungen geht in der Regel in Pelletfabriken. Weitere
Wortmeldungen liegen nicht vor. Beschluss: Der
Grünflächen- und Forstausschuss nimmt den vorgestellten Forstwirtschaftsbericht
für das Forstwirtschaftsjahr 2007 zur Kenntnis. |
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