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Auszug - Knotenpunkt Hamburger Straße / Moldenweg  

 
 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Bauen und Stadtentwicklung
TOP: Ö 8
Gremium: Ausschuss für Bauen und Stadtentwicklung Beschlussart: ungeändert beschlossen
Datum: Mo, 23.06.2008    
Zeit: 15:30 - 18:00 Anlass: Sitzung
Raum: Traubensaal
Ort: Rathaus
VO/2884/08 Knotenpunkt Hamburger Straße / Moldenweg
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Verfasser:Ritter, Christoph
Federführend:Fachbereich 7 - Tiefbau und Grün Bearbeiter/-in: Moser, Alexandra
 
Wortprotokoll
Beschluss

Beratungsinhalt:

 

Beratungsinhalt:

 

Stadtbaurätin Gundermann führt einleitend aus, dass für die Spange Bockelmannstraße/Moldenweg bereits 4 Bauabschnitte (BA) umgesetzt wurden. Der jetzt anstehende 5. BA ist die letzte Maßnahme im Zuge der Verkehrsspange. Die Umsetzung war bisher wegen der Erneuerung der Reichenbachbrücke zurückgestellt, da dieser Knotenpunkt aufgrund der Umleitungsverkehre verkehrlich stark frequentiert wurde.

Der Umbau des Knotenpunktes ist nicht nur der letzte BA im Zuge der Verkehrsspange, sondern auch die erste Maßnahme im Zusammenhang mit der Sanierung der Hamburger Straße.

Die heute anstehende Maßnahme gliedert sich in 2 Bauabschnitte. Der 1. BA ist der Ausbau des Knotenpunktes Hamburger Straße / Moldenweg, der auch mit GVFG-Mitteln gefördert wird. Der 2. BA bezieht sich auf den Einmündungsbereich der Zufahrt zum Behördenzentrum. Für diesen Ausbau wird es keine GVFG-Mittel geben. Jedoch wird hier seitens der Anlieger Grunderwerb kostenlos zur Verfügung gestellt.

 

Fachbereichsleiter Dr. Rehbein erläutert anhand von Plänen die zukünftige Verkehrsführung und geht dabei auf die damit verbundenen baulichen Maßnahmen ein.

 

Im Zuge des Umleitungskonzeptes für den Neubau der Reichenbachbrücke wurde die Verkehrsführung in o. g. Knotenpunkt provisorisch umgestaltet.

Auf der Südseite des Moldenwegs wurde die Führung der Radfahrer auf die Fahrbahn verlegt sowie die Aufstellspur für den Linksabbieger in die Hamburger Straße verlängert. Da sich diese Maßnahmen auch nach Beendigung des Neubaus der Reichenbachbrücke bewährt haben und der Straßenaufbau bereits entsprechend der Verkehrsbelastung erfolgte, kann jetzt ein Rückbau in diesem Straßenabschnitt entfallen.

Auf der Nordseite des Knotenpunktes wurde die baulich angelegte Mittelinsel zurückgebaut, um im Zuge der Umleitung den Verkehr zweispurig in Richtung Ostumgehung zu führen. Es erfolgte in Hinblick auf eine endgültige Herstellung nach Beendigung der Baumaßnahme „Reichenbachbrücke“ kein Ausbau entsprechend der technischen Vorschriften, sondern lediglich eine Ummarkierung. Nunmehr soll die ursprüngliche Verkehrsführung wieder hergestellt werden. Im nördlichen Bereich des Knotenpunktes bedeutet dies eine Fahrspur stadt­auswärts, eine kurze Linksabbiegespur zum Autohaus Havemann und der Bau einer Mittelinsel. Untersuchungen anhand von Bohrkernen haben gezeigt, dass ein ausreichender Straßenaufbau nicht gegeben ist. Dies zeigt sich auch in den in Höhe des Autohauses Havemann aufgetretenen starken Absackungen mit einem Quergefälle von bis zu 7 %. Der Ausbau des Knotens erfolgt daher in Asphaltbauweise im Tiefeinbau. Im Zuge der damit einhergehenden Höhenänderungen werden auch die Nebenanlagen mit Rad- und Fußweg in Pflasterbauweise erneuert. Die neue Mittelinsel wird von der Einfahrt zum Auto­haus Havemann bis „Auf dem Schmaarkamp“ durchgezogen, um das Linksabbiegen in und aus diesem Straßenzug zu unterbinden. Damit wird auch eine im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens „Keulahütte“ erhobene Forderung, die Unterbindung von Schleichverkehr und Erhöhung der Verkehrssicherheit, umgesetzt.

Auf der Südseite des Knotenpunktes wird ebenfalls die ursprüngliche Verkehrsführung wiederhergestellt. Um die Zufahrtssituation zu den westlich gelegenen Gewerbebetrieben verkehrssicherer zu gestalten, wird zusätzlich zur Abmarkierung von Sperrflächen auch eine Mittelinsel gebaut. Die Fahrbahn erhält im Zuge des Tiefeinbaus ein ausreichendes  Quergefälle, so dass das Problem der schlechten  Straßenentwässerung beseitigt und die Verkehrssicherheit verbessert wird. Durch die notwendigen Höhenänderungen werden auch auf diesem Abschnitt Rad- und Fußweg mit erneuert.

Die Möglichkeit einer Deckensanierung wurde für den gesamten Bauabschnitt untersucht. Es hat sich jedoch gezeigt, dass diese auf Grund des vorhandenen nicht ausreichend tragfähigen Straßenaufbaus und der hohen Verkehrsbelastung technisch nicht durchführbar ist. Eine Förderung nach dem GVFG wäre dadurch auch nicht gegeben.

 

Beigeordnete Schellmann  erinnert an die Diskussion, dass aufgrund des fast reibungslos verlaufenden Umleitungsverkehres der Gedanke aufkam, dass die eine oder andere Straßenverbindung entbehrlich sein könnte.

Mit Sorge sieht sie, dass hier durch den Bau von Verkehrsinseln wieder zu Mitteln gegriffen werden soll, dass Verkehre auf ganz bestimmte Straßen gezwungen werden sollen. Dadurch wird es nach ihrer Ansicht unnötigerweise durch mangelnde Alternativen zu Staugefahren kommen. Der vorgestellten Planung entnimmt sie, dass man bedingt durch den Bau der Verkehrsinsel nicht mehr zweispurig stadtauswärts über den Kreuzungsbereich kommen wird. Auch wird man zukünftig nicht mehr wie bisher in die Straße Auf dem Schmaarkamp ein- und ausfahren können.

Verhindert werden muss auf jeden Fall, dass die vorgesehenen verkehrlenkenden Maßnahmen zu unerwünschten Nebeneffekten führen.

 

Fachbereichsleiter Dr. Rehbein erinnert daran, dass die stadtauswärts geführte Zweispurigkeit ursächlich nur für die Dauer der Umleitungsverkehre im Zusammenhang mit der Sperrung der Reichenbachbrücke vorgesehen war. Seit Fertigstellung der Reichenbachbrücke haben sich die Verkehrsströme wieder verändert. Die derzeitigen Verkehrsströme werden aufgezeigt. Die Spurenaufteilung stellt eine gute aber auch angemessene Aufteilung für einen leistungsfähigen Knoten dar. Zu berücksichtigen ist bei der Planung auch die vorgesehene Sanierung der Hamburger Straße. Für die Sanierung werden mehrere Varianten geprüft. Allen Varianten gemein ist, dass sie auf diesem Umbaukonzept des Knotenpunktes abgestimmt sind, wenngleich die eine oder andere Fahrspur nach Sanierung der Hamburger Straße ggf. anders genutzt werden wird.

 

Ratsherr Bruns  empfindet es als sehr positiv, dass dort etwas geschieht, zumal die Fahrbahndecke in diesem Bereich schon sehr stark ausgefahren sei. Für ihn ist es überfällig, dass an diesem Knoten etwas gemacht wird. Als gut empfunden wird ebenfalls, dass der Kreuzungsbereich mit der Behördenzufahrt gleich mitgemacht werden soll.

 

Fachbereichsleiter Dr. Rehbein führt aus, dass die Maßnahmen hätten auch getrennt durchgeführt werden können. Um jedoch zu einer wirtschaftlichen Baumaßnahme zu gelangen ist vorgesehen, die Baumaßnahmen in eine Ausschreibung zu legen.

 

Ratsherr Meihsies stimmt der vorgestellten Ausbauplanung zu. Auch er hält es für sinnvoll, die Zu- und Abfahrten zum Straßenzug Auf dem Schmaarkamp in der vorgestellten Form durch das Durchziehen einer Verkehrsinsel zu unterbinden.

Ihn interessiert, wie sich die Verkehrsströme stadtein- und –auswärts entwickelt haben.

 

Fachbereichsleiter Dr. Rehbein erklärt, dass er die genauen Zahlen ohne Unterlagen so nicht benennen kann. Auszugehen ist am Knotenpunkt derzeit von 20.000 Fahrzeugbewegungen/täglich, die in der Prognose zukünftig zunehmen werden. Bedingt durch den prognostizierten Zuwachs bis zum Jahre 2020 erscheint auch unter diesem Aspekt der vorgestellte Ausbau des Knotenpunktes sinnvoll.

Die Hamburger Straße ist in diesem Bereich eine der höchstbelasteten Verkehrsstraßen in der Stadt. Angezeigt ist deshalb, diese Hauptverkehrsstraße baulich in einem ähnlichen guten Zustand wie die anderen Hauptverkehrsstraßen auch zu versetzen.

 

Beigeordnete Schellmann  verdeutlicht, dass es keine Frage sei, dass diese Straße ausgebaut werden müsse.

 

Ratsherr Meihsies vertritt ebenfalls die Ansicht, dass ein Ausbau des Knotenpunktes erforderlich ist. Gleichwohl möchte er eine Aussage über die Prognose der Verkehrsentwicklung auf dem Moldenweg.

 

Fachbereichsleiter Dr. Rehbein führt aus, dass von der Prognose her sich die Verkehrszahlen bezogen auf den Knotenpunkt sich moderat entwickeln werden. Dramatische Steigerungen sind in diesem Bereich nicht zu erwarten.

 

Ratsherr Kroll interessiert, ob die Radien im Kreuzungsbereich so bemessen seien, dass beispielsweise dreiachsige Lkw vom Moldenweg kommend links abbiegend ohne große Probleme in die Hamburger Straße einfahren können. Von Interesse ist in diesem Zusammenhang, ob für die vorgesehene Mittelinsel Hoch- oder Flachborde eingebaut werden.

 

Fachbereichsleiter Dr. Rehbein erklärt hierzu, dass sowohl stadtein- als auch –auswärts abgeschrägte Hochborde für die Verkehrsinseln vorgesehen seien. Dadurch wird erreicht, dass ein gemäßigtes Abbiegen möglich sein wird. Dass immer wieder festzustellende Überfahren von Verkehrsinseln mit flachen Bordsteinen soll damit aus Verkehrssicherheitsgründen unterbunden werden.

 

Ratsherr Kroll bittet sich der Sache noch einmal anzunehmen. Im Zusammenhang mit der Vergabe möchte er bestätigt wissen, dass die Abbiegevorgänge mit dreiachsigen Lkw auch funktionieren.

 

Fachbereichsleiter Dr. Rehbein sichert zu, dass das beauftragte Fachbüro sich der Sache noch einmal annehmen wird. Im Zusammenhang mit der Vergabeentscheidung könnte dann im Ausschuss darüber noch einmal vorgetragen werden.

 

Beigeordnete Schellmann  weist darauf hin, dass sich die Zweispurigkeit auf der Hamburger Straße stadtauswärts bis zur Einmündung Auf dem Schmaarkamp nach ihrer Ansicht bewährt habe und zur verkehrlichen Entlastung der Reichenbachbrücke beiträgt.

Die Frage, die sie für sich stellt ist dabei, ob man die Zweispurigkeit aufrechterhalten könnte, wenn das anliegende Autohaus auf eine Linksabbieger-Zufahrt dort verzichten würde.

 

Beigeordneter Dörbaum verdeutlicht, dass der erwartete verkehrsentlastende Effekt durch die Zweispurigkeit nur für den Knotenpunkt selbst, nicht jedoch für den erweiterten Straßenverlauf eintreten wird, weil ab Einmündung Auf dem Schmaarkamp ohnehin wieder einspurig eingefädelt werden muss. Die Anregung sollte jedoch noch einmal aufgenommen werden.

 

Fachbereichsleiter Dr. Rehbein zeigt noch einmal die zukünftig vorgesehene Verkehrsführung im Knotenpunktbereich auf. Durch separate Abbiegespuren wird der Knoten in seiner Leistungsfähigkeit so verbessert, dass es der angesprochenen zweispurigen Verkehrsführung stadtauswärts nicht zusätzlich bedarf. Inwieweit man durch Nutzungsänderungen in den Randbereichen des Knotenpunktes zu einem späteren Zeitpunkt zu anderen Überlegungen gelangt, wäre derzeit noch Zukunftsmusik.

 

Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor.

 

 

Beschluss:

Beschluss:

Der Ausschuss für Bauen und Stadtentwicklung fasst einen der Beschlussempfehlung der Verwaltung folgenden mehrheitlichen Beschluss bei 1 Enthaltung (Beigeordnete Schellmann).