Bürgerinformationssystem
Beratungsinhalt: Stadtbaurätin
Gundermann führt
einleitend aus, dass für die Spange Bockelmannstraße/Moldenweg bereits 4
Bauabschnitte (BA) umgesetzt wurden. Der jetzt anstehende 5. BA ist die letzte
Maßnahme im Zuge der Verkehrsspange. Die Umsetzung war bisher wegen der Erneuerung
der Reichenbachbrücke zurückgestellt, da dieser Knotenpunkt aufgrund der
Umleitungsverkehre verkehrlich stark frequentiert wurde. Der
Umbau des Knotenpunktes ist nicht nur der letzte BA im Zuge der Verkehrsspange,
sondern auch die erste Maßnahme im Zusammenhang mit der Sanierung der Hamburger
Straße. Die
heute anstehende Maßnahme gliedert sich in 2 Bauabschnitte. Der 1. BA ist der
Ausbau des Knotenpunktes Hamburger Straße / Moldenweg, der auch mit
GVFG-Mitteln gefördert wird. Der 2. BA bezieht sich auf den Einmündungsbereich
der Zufahrt zum Behördenzentrum. Für diesen Ausbau wird es keine GVFG-Mittel
geben. Jedoch wird hier seitens der Anlieger Grunderwerb kostenlos zur
Verfügung gestellt. Fachbereichsleiter
Dr. Rehbein erläutert
anhand von Plänen die zukünftige Verkehrsführung und geht dabei auf die damit
verbundenen baulichen Maßnahmen ein. Im Zuge des Umleitungskonzeptes für den Neubau der
Reichenbachbrücke wurde die Verkehrsführung in o. g. Knotenpunkt provisorisch
umgestaltet. Auf der Südseite des Moldenwegs wurde die Führung der
Radfahrer auf die Fahrbahn verlegt sowie die Aufstellspur für den Linksabbieger
in die Hamburger Straße verlängert. Da sich diese Maßnahmen auch nach
Beendigung des Neubaus der Reichenbachbrücke bewährt haben und der
Straßenaufbau bereits entsprechend der Verkehrsbelastung erfolgte, kann jetzt
ein Rückbau in diesem Straßenabschnitt entfallen. Auf der Nordseite des Knotenpunktes wurde die baulich
angelegte Mittelinsel zurückgebaut, um im Zuge der Umleitung den Verkehr
zweispurig in Richtung Ostumgehung zu führen. Es erfolgte in Hinblick auf eine
endgültige Herstellung nach Beendigung der Baumaßnahme
„Reichenbachbrücke“ kein Ausbau entsprechend der technischen
Vorschriften, sondern lediglich eine Ummarkierung. Nunmehr soll die
ursprüngliche Verkehrsführung wieder hergestellt werden. Im nördlichen Bereich
des Knotenpunktes bedeutet dies eine Fahrspur stadtauswärts, eine kurze
Linksabbiegespur zum Autohaus Havemann und der Bau einer Mittelinsel.
Untersuchungen anhand von Bohrkernen haben gezeigt, dass ein ausreichender
Straßenaufbau nicht gegeben ist. Dies zeigt sich auch in den in Höhe des
Autohauses Havemann aufgetretenen starken Absackungen mit einem Quergefälle von
bis zu 7 %. Der Ausbau des Knotens erfolgt daher in Asphaltbauweise im
Tiefeinbau. Im Zuge der damit einhergehenden Höhenänderungen werden auch die
Nebenanlagen mit Rad- und Fußweg in Pflasterbauweise erneuert. Die neue Mittelinsel
wird von der Einfahrt zum Autohaus Havemann bis „Auf dem
Schmaarkamp“ durchgezogen, um das Linksabbiegen in und aus diesem
Straßenzug zu unterbinden. Damit wird auch eine im Rahmen des
Bebauungsplanverfahrens „Keulahütte“ erhobene Forderung, die Unterbindung
von Schleichverkehr und Erhöhung der Verkehrssicherheit, umgesetzt. Auf der Südseite des Knotenpunktes wird ebenfalls die
ursprüngliche Verkehrsführung wiederhergestellt. Um die Zufahrtssituation zu
den westlich gelegenen Gewerbebetrieben verkehrssicherer zu gestalten, wird
zusätzlich zur Abmarkierung von Sperrflächen auch eine Mittelinsel gebaut. Die
Fahrbahn erhält im Zuge des Tiefeinbaus ein ausreichendes Quergefälle, so dass das Problem der
schlechten Straßenentwässerung beseitigt
und die Verkehrssicherheit verbessert wird. Durch die notwendigen
Höhenänderungen werden auch auf diesem Abschnitt Rad- und Fußweg mit erneuert. Die
Möglichkeit einer Deckensanierung wurde für den gesamten Bauabschnitt
untersucht. Es hat sich jedoch gezeigt, dass diese auf Grund des vorhandenen
nicht ausreichend tragfähigen Straßenaufbaus und der hohen Verkehrsbelastung
technisch nicht durchführbar ist. Eine Förderung nach dem GVFG wäre dadurch
auch nicht gegeben. Beigeordnete
Schellmann erinnert an die Diskussion, dass aufgrund des
fast reibungslos verlaufenden Umleitungsverkehres der Gedanke aufkam, dass die
eine oder andere Straßenverbindung entbehrlich sein könnte. Mit
Sorge sieht sie, dass hier durch den Bau von Verkehrsinseln wieder zu Mitteln
gegriffen werden soll, dass Verkehre auf ganz bestimmte Straßen gezwungen
werden sollen. Dadurch wird es nach ihrer Ansicht unnötigerweise durch
mangelnde Alternativen zu Staugefahren kommen. Der vorgestellten Planung
entnimmt sie, dass man bedingt durch den Bau der Verkehrsinsel nicht mehr
zweispurig stadtauswärts über den Kreuzungsbereich kommen wird. Auch wird man
zukünftig nicht mehr wie bisher in die Straße Auf dem Schmaarkamp ein- und
ausfahren können. Verhindert
werden muss auf jeden Fall, dass die vorgesehenen verkehrlenkenden Maßnahmen zu
unerwünschten Nebeneffekten führen. Fachbereichsleiter
Dr. Rehbein erinnert
daran, dass die stadtauswärts geführte Zweispurigkeit ursächlich nur für die
Dauer der Umleitungsverkehre im Zusammenhang mit der Sperrung der Reichenbachbrücke
vorgesehen war. Seit Fertigstellung der Reichenbachbrücke haben sich die
Verkehrsströme wieder verändert. Die derzeitigen Verkehrsströme werden
aufgezeigt. Die Spurenaufteilung stellt eine gute aber auch angemessene Aufteilung
für einen leistungsfähigen Knoten dar. Zu berücksichtigen ist bei der Planung
auch die vorgesehene Sanierung der Hamburger Straße. Für die Sanierung werden
mehrere Varianten geprüft. Allen Varianten gemein ist, dass sie auf diesem Umbaukonzept
des Knotenpunktes abgestimmt sind, wenngleich die eine oder andere Fahrspur
nach Sanierung der Hamburger Straße ggf. anders genutzt werden wird. Ratsherr
Bruns empfindet es als sehr positiv, dass dort etwas
geschieht, zumal die Fahrbahndecke in diesem Bereich schon sehr stark ausgefahren
sei. Für ihn ist es überfällig, dass an diesem Knoten etwas gemacht wird. Als
gut empfunden wird ebenfalls, dass der Kreuzungsbereich mit der Behördenzufahrt
gleich mitgemacht werden soll. Fachbereichsleiter
Dr. Rehbein führt
aus, dass die Maßnahmen hätten auch getrennt durchgeführt werden können. Um
jedoch zu einer wirtschaftlichen Baumaßnahme zu gelangen ist vorgesehen, die
Baumaßnahmen in eine Ausschreibung zu legen. Ratsherr
Meihsies stimmt der
vorgestellten Ausbauplanung zu. Auch er hält es für sinnvoll, die Zu- und
Abfahrten zum Straßenzug Auf dem Schmaarkamp in der vorgestellten Form durch
das Durchziehen einer Verkehrsinsel zu unterbinden. Ihn
interessiert, wie sich die Verkehrsströme stadtein- und –auswärts
entwickelt haben. Fachbereichsleiter
Dr. Rehbein erklärt,
dass er die genauen Zahlen ohne Unterlagen so nicht benennen kann. Auszugehen
ist am Knotenpunkt derzeit von 20.000 Fahrzeugbewegungen/täglich, die in der
Prognose zukünftig zunehmen werden. Bedingt durch den prognostizierten Zuwachs
bis zum Jahre 2020 erscheint auch unter diesem Aspekt der vorgestellte Ausbau
des Knotenpunktes sinnvoll. Die
Hamburger Straße ist in diesem Bereich eine der höchstbelasteten
Verkehrsstraßen in der Stadt. Angezeigt ist deshalb, diese Hauptverkehrsstraße
baulich in einem ähnlichen guten Zustand wie die anderen Hauptverkehrsstraßen
auch zu versetzen. Beigeordnete
Schellmann verdeutlicht, dass es keine Frage sei, dass
diese Straße ausgebaut werden müsse. Ratsherr
Meihsies vertritt
ebenfalls die Ansicht, dass ein Ausbau des Knotenpunktes erforderlich ist.
Gleichwohl möchte er eine Aussage über die Prognose der Verkehrsentwicklung auf
dem Moldenweg. Fachbereichsleiter
Dr. Rehbein führt
aus, dass von der Prognose her sich die Verkehrszahlen bezogen auf den
Knotenpunkt sich moderat entwickeln werden. Dramatische Steigerungen sind in
diesem Bereich nicht zu erwarten. Ratsherr
Kroll interessiert,
ob die Radien im Kreuzungsbereich so bemessen seien, dass beispielsweise
dreiachsige Lkw vom Moldenweg kommend links abbiegend ohne große Probleme in
die Hamburger Straße einfahren können. Von Interesse ist in diesem
Zusammenhang, ob für die vorgesehene Mittelinsel Hoch- oder Flachborde
eingebaut werden. Fachbereichsleiter
Dr. Rehbein erklärt
hierzu, dass sowohl stadtein- als auch –auswärts abgeschrägte Hochborde
für die Verkehrsinseln vorgesehen seien. Dadurch wird erreicht, dass ein
gemäßigtes Abbiegen möglich sein wird. Dass immer wieder festzustellende
Überfahren von Verkehrsinseln mit flachen Bordsteinen soll damit aus
Verkehrssicherheitsgründen unterbunden werden. Ratsherr
Kroll bittet sich
der Sache noch einmal anzunehmen. Im Zusammenhang mit der Vergabe möchte er
bestätigt wissen, dass die Abbiegevorgänge mit dreiachsigen Lkw auch funktionieren. Fachbereichsleiter
Dr. Rehbein sichert
zu, dass das beauftragte Fachbüro sich der Sache noch einmal annehmen wird. Im
Zusammenhang mit der Vergabeentscheidung könnte dann im Ausschuss darüber noch
einmal vorgetragen werden. Beigeordnete
Schellmann weist darauf hin, dass sich die Zweispurigkeit
auf der Hamburger Straße stadtauswärts bis zur Einmündung Auf dem Schmaarkamp
nach ihrer Ansicht bewährt habe und zur verkehrlichen Entlastung der
Reichenbachbrücke beiträgt. Die
Frage, die sie für sich stellt ist dabei, ob man die Zweispurigkeit
aufrechterhalten könnte, wenn das anliegende Autohaus auf eine
Linksabbieger-Zufahrt dort verzichten würde. Beigeordneter
Dörbaum verdeutlicht,
dass der erwartete verkehrsentlastende Effekt durch die Zweispurigkeit nur für
den Knotenpunkt selbst, nicht jedoch für den erweiterten Straßenverlauf
eintreten wird, weil ab Einmündung Auf dem Schmaarkamp ohnehin wieder einspurig
eingefädelt werden muss. Die Anregung sollte jedoch noch einmal aufgenommen werden.
Fachbereichsleiter
Dr. Rehbein zeigt
noch einmal die zukünftig vorgesehene Verkehrsführung im Knotenpunktbereich
auf. Durch separate Abbiegespuren wird der Knoten in seiner Leistungsfähigkeit
so verbessert, dass es der angesprochenen zweispurigen Verkehrsführung
stadtauswärts nicht zusätzlich bedarf. Inwieweit man durch Nutzungsänderungen
in den Randbereichen des Knotenpunktes zu einem späteren Zeitpunkt zu anderen
Überlegungen gelangt, wäre derzeit noch Zukunftsmusik. Weitere
Wortmeldungen liegen nicht vor. Beschluss: Der
Ausschuss für Bauen und Stadtentwicklung fasst einen der Beschlussempfehlung
der Verwaltung folgenden mehrheitlichen Beschluss bei 1 Enthaltung
(Beigeordnete Schellmann). |
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