Bürgerinformationssystem
Beratungsinhalt: Ratsherr
VÖLKER erläutert
seinen Antrag entsprechend der dem Antrag beigefügten Begründung. Oberbürgermeister
MÄDGE erwidert, es
sei Vieles wünschenswert, müsse letztlich aber auch bezahlt werden können. Die
Verwaltung wolle den Bands, die ein Stück Lüneburger Kulturleben darstellen,
auch gern helfen. Das Problem sei, dass die Bundesanstalt für
Immobilienaufgaben (BImA) die Gebäude quasi stillschweigend vermietet habe und
jetzt nach Aufdeckung der desolaten Zustände durch die öffentliche Diskussion
der Ermessensspielraum für den Brandschutzprüfer und die Gewerbe- und
Bauaufsicht gegen Null geführt worden sei. Sobald aber die Verwaltung von einem
Tatbestand Kenntnis erlange, der rechtswidrig und Menschen gefährdend sei, habe
sie keine andere Wahl und müsse einschreiten. Durch die permanente öffentliche
Diskussion des Themas sei der Handlungsspielraum der Verwaltung immer weiter
eingeschränkt worden, so dass keine Zeit geblieben sei, in Ruhe nach
Ausweichmöglichkeiten zu suchen. Die von der BImA abgeschlossenen Mietverträge
halte er schlicht für unseriös, sowohl gegenüber der Stadt als auch gegenüber
den Mietern. Die Stadt könne die Gebäude in diesem Zustand keinesfalls
übernehmen und dann im Falle eines Unglücks die Verantwortung tragen. Die Stadt
habe daher die BImA als Eigentümer der Gebäude aufgefordert, dort
ordnungsgemäße Zustände herzustellen. Daraufhin habe diese zunächst allen
Mietern in den Obergeschossen gekündigt, für deren Räume der Brandschutzprüfer
die gravierendsten Mängel festgestellt hatte. Da die Bundesanstalt die Gebäude
veräußern wolle, habe sie natürlich kein Interesse, hier noch in
Brandschutzmaßnahmen zu investieren. Die Stadt müsse jetzt als Sündenbock für
die Nachlässigkeit der BImA herhalten. Die Verwaltung habe sich inzwischen
einen Überblick über die Situation verschafft und mit den Bands gesprochen.
Wenn man einen der Speicher als Übungsräume herrichten wollte, müsste man dafür
mindestens 1 Mio. € investieren und könne auf keine weiteren EU-Mittel
hoffen. Es werde derzeit nach günstigeren Möglichkeiten gesucht, evtl. das alte
Kreiswehrersatzamt am Fuchsweg, und überlegt, ob Umbauten in Kooperation mit
der Neuen Arbeit erfolgen könnten und dafür Fördermittel möglich wären. Eine
kurzfristige Lösung gebe es aber nicht. Eventuell könnten die Erdgeschosse der
STOV-Gebäude noch eine Zeit lang weiter genutzt werden, das werde z.Zt.
geprüft. Die Stadt bemühe sich aktiv um Lösungen. Er bitte daher um Seriosität
in der weiteren Diskussion. Im Übrigen würde er gern erfahren, von wo die
Gelder im Haushalt denn umgeschichtet werden sollen, von denen im Antrag die
Rede sei. Ratsherr
VÖLKER entgegnet,
er habe die Stadt nicht für ihr Handeln kritisiert, sondern sehe ebenfalls klar
die Verantwortlichkeit der Bundesanstalt für die unhaltbare Situation. Seine
Fraktion treibe jedoch die Besorgnis um, dass die Bands keine
Übergangsmöglichkeiten zum Üben finden, daher der Antrag, den er hiermit aber
zurückziehe, da die Darstellung von Herrn Mädge ihn überzeugt habe, dass die
Stadt sich in der Angelegenheit bereits intensiv einsetze. Erster
Stadtrat KOCH macht
deutlich, er finde den Stil, in dem der Antrag und die Presseveröffentlichungen
verfasst seien, zum Teil überaus ärgerlich. Es werde der Anschein erweckt, als
ob es sich hier um eine sozial benachteiligte oder besonders schutzbedürftige
Gruppe handele. Er weise jedoch darauf hin, dass es um erwachsene Menschen
gehe, die die Mietverträge im vollen Bewusstsein der kurzen Kündigungsfristen
freiwillig unterschrieben hätten. Sie jetzt als „heimatlos“ zu
bezeichnen, wäre wohl auch stark übertrieben. Und „ideal“ seien die
Bedingungen in der STOV keineswegs, sondern auf Grund der erheblichen
Brandschutzmängel lebensgefährlich, Toiletten und fließendes Wasser gebe es
dort ebenfalls nicht. Die Stadt werde mit solchen Anträgen ständig in eine
Verteidigungshaltung gedrängt, was die Situation nicht unbedingt erleichtere
oder voranbringe. Ein
Beschluss ist nicht nötig, da der Antrag zurückgezogen wurde. Der
Kultur- und Partnerschaftsausschuss nimmt Kenntnis. |
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