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Beratungsinhalt: Beigeordneter
BLANCK möchte in
Ergänzung des Antrages in Erinnerung bringen, dass die Deutsche Bahn AG der
Auffassung sei, über die neue Y-Trasse den Personenfernverkehr zwischen Hamburg
und Hannover zu beschleunigen und diesen Verkehr nicht mehr über die Lüneburger
Trasse führen wolle. Lüneburg bleibe am IC-Netz, die ICE jedoch hielten nicht
mehr in Lüneburg, wenn die Pläne der Bahn umgesetzt würden. Man habe sehr viel
Geld dafür ausgegeben, den Lüneburger
Bahnhof so zu ertüchtigen, dass er ICE-fähig sei. Man habe zudem festgestellt,
dass sich der während der jüngsten Baumaßnahmen verstärkte ICE-Halt in Lüneburg
sehr bewährt habe. Die Deutsche Bahn sollte daher eher darüber nachdenken, wie
sie die ICE-Anbindung für Lüneburg verbessere, anstatt Lüneburg vom schnellen
und komfortablen Fernverkehr abzuhängen. Eine weitere Folge werde sein, dass
die frei werdenden Gleiskapazitäten genutzt würden, um mehr Güterverkehr über
Lüneburg abzuwickeln. Jeder wisse um die großen Probleme, die dies mit sich
brächte. Die Bahn stelle erst in vielen Jahren in Aussicht, ihre Wagen mit
„Flüsterbremsen“ auszustatten, der Oberbürgermeister habe ja bereits
früher gesagt, dass sich die Stadt damit nicht zufrieden geben werde und den
Lärmschutz verbessert wissen wolle. Der beste Lärmschutz sei eine gerechte
Verteilung der Verkehre und nicht die Konzentration auf eine Region. Eine
solche Verteilung bedeute, den Personenfernverkehr auch weiterhin über Lüneburg
abzuwickeln und das damit verbundene Prestige für die Stadt auch weiterhin zu
erhalten. Leider werde dies bei der Bahn nicht so gesehen und auch nicht
durchgängig bei der Landesregierung, wie das Beispiel des Wirtschaftsministers
zeige. Daher bedürfe es eines breiten und deutlichen Signals aus den Reihen des
Rates, um in Hannover für den Erhalt des Personenfernverkehrs in Lüneburg zu
kämpfen. Beigeordnete
LOTZE befürwortet
die Resolution, da man die Forderung, die Lüneburg in seinen ureigensten
Interessen berühre, natürlich unterstütze. Der Bau des dritten Gleises und der
Y-Trasse dürfe nicht dazu führen, dass die schnellen Personenzüge an Lüneburg
vorbeigeführt werden. Daher habe Oberbürgermeister Mädge auch bereits im Herbst
an Wirtschaftsminister Hirche geschrieben und eingefordert, dass Lüneburg in
seiner Funktion als Oberzentrum nicht eingeschränkt werden dürfe. Es sprächen
zwei Gründe für den Erhalt als ICE-Bahnhof: Erstens der weiter zunehmende Güterverkehr
– wenn Personenverkehr von der
Strecke genommen würde – aus dem Raum des Hamburger Hafens, was zu einer
enormen Lärmbelastung führte. Zweitens der wirtschaftliche Grund, da ein
ICE-Bahnhof einen Standortfaktor für Lüneburg als Oberzentrum darstelle. Es sei
für Pendler wie für Touristen wichtig, dass es neben IC- auch ICE-Halts in
Lüneburg gebe. Bürgermeister
DR. SCHARF betont,
dass es um die Zukunft und die Entwicklung der Stadt Lüneburg gehe und sich
auch seine Fraktion daher der Resolution anschließen werde. Als Oberzentrum
habe Lüneburg eine zentrale Funktion im Bereich der Süderelbe. Gerade in den
letzten Jahren habe man sich bemüht, die Bahnstrecke so auszubauen und durch
Lärmschutzmaßnahmen so zu entschärfen, dass sie für die vielen tausend Anwohner
akzeptabel werde. Es seien Millionen ausgegeben worden, um Bahnhof und
Bahnhofsvorfeld zukunftsfähig zu gestalten und für ICE nutzbar zu machen. All
das trage dazu bei, Lüneburg voran zu bringen, daher wäre es fatal, wenn die
Deutsche Bahn AG mit ihrem Vorhaben durchkäme, die Güterverkehre primär auf die
Strecke Hannover/Hamburg zu verlegen und die schnellen Personenverkehre an
Lüneburg vorbei durch die Heide zu führen. Das Ziel könne nur eine vernünftige
Verteilung sein. Ratsherr
SOLDAN stimmt dem
Antrag leichten Herzens zu, da er genau das aussage, was die FDP-Fraktion ihrem
Minister Hirche in Hannover mitgegeben habe. Leider seien die Interessen
Lüneburgs nicht immer auch die Interessen des Landes Niedersachsen. Es werde
immer gefordert, mehr Verkehr auf die Schiene zu bringen, dabei trete aber das
Problem auf, dass die Strecken den erhöhten Verkehr – der Güterverkehr
soll bis 2015 auf etwa das Dreifache ansteigen – so nicht tragen könne.
Verkehrsexperten forderten daher eine Entflechtung zwischen Personen- und
Güterverkehr. Die Schwierigkeit bilde dabei die Y-Trasse, die die Verkehre
nicht aus dem Hafen nach Hannover transportieren könne und der seine Fraktion
vor Ort daher so nie zugestimmt habe. In der Tat bestehe die Gefahr, dass
Lüneburg den Güterverkehr behalte, der leisere Personenverkehr hingegen über
die Y-Trasse geführt und Lüneburg dadurch letztlich abgehängt werde. Ratsherr
RIECHEY begrüßt die
Einigkeit des Rates bei dieser Resolution und verzichtet angesichts der bereits
ausgetauschten Argumente auf einen weitergehenden Wortbeitrag. Beschluss: Der
Rat der Hansestadt Lüneburg beschließt einstimmig die beantragte Resolution. (01) |
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