Bürgerinformationssystem
Beratungsinhalt: Nach
kurzer Vorstellung des Tagesordnungspunktes durch den Vorsitzenden, Ratsherrn
Manzke, weist Ratsherr Srugis auf den negativ geplanten Jahresüberschuss in
Höhe von 491 T€ hin und möchte die Gründe hierfür erläutert haben. Herr
Clavien, Geschäftsführer der Städtisches Klinikum Lüneburg gGmbH, führt aus,
dass die Gesellschaft in den letzten Jahren die Erlöse durch steigende Fallzahlen
erheblich steigern konnte, diese sich jedoch erst im Budget des Folgejahres
widerspiegeln. Auf
die Frage des Ratsherrn Reinecke, ob es richtig sei, dass die Umsatzerlöse
immer erst im Folgejahr ausgewiesen werden, antwortet Herr Clavien, dass die
Verhandlung mit den Krankenversicherungen immer auf Basis der erwirtschafteten
Fälle des Vorjahres stattfinden. Auf dieser Grundlage wird dann das Budget
gedeckelt. Somit spiegeln sich steigende Fallzahlen und damit einhergehende
steigende Umsatzerlöse erst im Folgejahr finanziell wider, die Kosten fallen
jedoch bei Erbringung der Leistung an. Dieses System findet noch bis Ende 2008
Anwendung, dann soll eine Änderung bezüglich der Abrechnung erfolgen. Ratsherr
Riechey möchte wissen, warum die sozialen Abgaben und Aufwendungen für
Altersversorgung in 2008 ca. 2 Mio. Euro geringer ausfallen als im Vorjahr. Da
viele Mitarbeiter in Altersteilzeit gehen, fallen die
Sozialversicherungsbeiträge weg, was zu Einsparungen führt, erläutert Herr
Clavien. Weiterhin führt Herr Clavien auf die Frage des Ratsherrn Riechey, ob
somit die Mitarbeiter geringere Rentenleistungen erhalten, aus, dass dies nicht
der Fall sei, da dem System nicht weniger Geld zugeführt werde sondern nur nach
einem anderen Verteilungsschlüssel. Der
Anstieg der Fallzahlen, erläutert Herr Clavien auf die Frage des Ratsherrn
Neubauer, resultiert zum einen aus der Tatsache, dass die Bevölkerung immer
älter und somit auch kranker wird und zum anderen aus der sehr guten
medizinischen Versorgung in einer Vielzahl von Bereichen der Städtisches
Klinikum Lüneburg gGmbH. Dies beweisen auch die zahlreichen Patienten über die
Landkreisgrenzen hinaus. Probleme bereitet nur die Abrechnung, der über dem
Plan liegenden Patienten, da die Krankenkasse hier nur 1/3 der Kosten erstatten.
Der
Vorsitzende, Ratsherr Manzke, erinnert noch mal an die Aussage von Herrn Clavien,
dass sich dieses für die Städtisches Klinikum Lüneburg gGmbH nachteilig
auswirkende Abrechnungssystem ab 01.01.2009 eine Renovierung erfahren soll. Es
wird nicht mehr Geld im System sein, aber es soll eine gerechtere Verteilung
stattfinden. Demnach wird jeder Fall mit einem Basisfallwert vergütet, was für
das Städtische Klinikum eine Verbesserung erwarten lässt. Herr
Oberbürgermeister Mädge sieht dieser Reform weniger optimistisch entgegen und
glaubt an keine gerechtere Verteilung. In der Vergangenheit wurden die
kommunalen Krankenhäuser mehr und mehr vernachlässigt, denn es zählte allein
der Kostenaspekt. Auch das Klinikum hätte die Möglichkeit weitere Personalkosten
einzusparen, indem man den Tarifvertrag anpasst. Aber dies ist seitens der Hansestadt
Lüneburg nicht gewollt, denn die Qualitätssicherung hat oberste Priorität. Trotzdem
werden die kommunalen Kliniken in einen ungesunden Wettbewerb gezogen. Die
Holdinggründung und weitere Unterstützungen seitens der Hansestadt Lüneburg,
wie beispielsweise die Übernahme der Zinsen eines Darlehens des Klinikums,
sollen zu einer indirekten Unterstützung der Gesellschaften führen. Beschluss: Die
Mitglieder des Ausschusses für Wirtschaft und städtische Beteiligungen
empfehlen einstimmig: Die
Beteiligungsvertreter der Hansestadt Lüneburg werden angewiesen, in der
Gesellschafterversammlung der Städtisches Klinikum Lüneburg gGmbH dem
Wirtschaftsplan 2008 zuzustimmen. Die
Beteiligungsvertreter der Hansestadt Lüneburg in der Gesellschafterversammlung
der Gesundheitsholding Lüneburg GmbH werden angewiesen, die
Beteiligungsvertreter der Gesundheitsholding Lüneburg GmbH in der
Gesellschafterversammlung der Städtisches Klinikum Lüneburg gGmbH anzuweisen,
dem Wirtschaftsplan 2008 zuzustimmen. |
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