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Auszug - Vorstellung des Kulturnetzwerkvereins FCKW - Diskussion über Potenziale der Hanse- und Universitätsstadt Lüneburg  

 
 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Kultur- und Partnerschaftsausschusses
TOP: Ö 4
Gremium: Ausschuss für Kultur und Partnerschaften Beschlussart: zur Kenntnis genommen
Datum: Fr, 07.12.2007    
Zeit: 15:00 - 18:00 Anlass: Sitzung
Raum: Huldigungssaal
Ort: Rathaus
VO/2677/07 Vorstellung des Kulturnetzwerkvereins FCKW - Diskussion über Potenziale der Hanse- und Universitätsstadt Lüneburg
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Mitteilungsvorlage
Federführend:Bereich 41 - Kultur Bearbeiter/-in: Plett, Anke
 
Wortprotokoll
Beschluss

Beratungsinhalt:

 

Beratungsinhalt:

 

Herr DEBOR und Herr DORNBUSCH stellen die Entwicklung und Ziele des Vereins FCKW e.V. vor. Es gehe dem Verein vordringlich darum, einen Diskurs über die Entwicklungspotentiale Lüneburgs anzustoßen und diese zu entfalten. Lüneburg sei eine Stadt mit hoher Lebensqualität, die Vergangenheit und Zukunft vereine, und aus gutem Grund immer noch Zuzugsregion. Der Erfolg verdecke jedoch auch Defizite, nämlich eine geringe Nutzung der Wissensressourcen, eine geringe infrastrukturelle Basis für Vernetzung und Kooperation, eine geringe Nutzung von Synergie-Effekten zwischen Tourismus-Kultur-Wissenschaft und eine geringe Identifikation der Stadtbevölkerung mit der Universität. Es fehle allgemein eine Entwicklungsperspektive für Lüneburg als Wissensregion. Städte und Regionen sollten sich aber als Anziehungspunkte für kreative Menschen entwickeln, um die Kreativität als Standortfaktor für ökonomische Erfolge nutzen zu können. Stadt und Region Lüneburg würden in diesem Bereich bisher eher als passive Akteure erscheinen. Dabei seien die Voraussetzungen Lüneburgs als Wissensregion günstig. Als konkreten Ansatz schlage der FCKW die Gründung einer Arbeitsgemeinschaft für engere Vernetzung zwischen Universität, Wirtschaft und Kultur mit dem Ziel vor, z.B. einen Masterplan der Universitätsstadt Lüneburg oder mehr kooperative Veranstaltungen zu entwickeln, z.B. Lüneburger KulturSommer, Nacht des Wissens, etc., damit sich die kulturellen Akteure in Stadt und Universität besser kennen lernen und vernetzen könnten. Langfristiges Ziel sollte sein, „Stadt der Wissenschaft 2012“ zu werden. Der FCKW frage die Mitglieder des Kultur- und Partnerschaftsausschusses, ob diese ebenfalls den Bedarf einer Entwicklungsperspektive Lüneburgs als Wissensregion sähen, ob dabei eine gestalterische Rolle der kommunalen Institutionen erwünscht wäre und ob die politische Bereitschaft für eine Signalwirkung vorhanden wäre.

 

Beigeordnete SCHELLMANN entgegnet, das Bedürfnis habe die Stadt schon seit langem und in dieser Richtung schon einiges unternommen. Es gebe auch bereits überall Initiativen, die sich in dieser Richtung einsetzten. Ihr sei aber umgekehrt aufgefallen, dass man Studenten kaum im Theater, bei Ausstellungseröffnungen oder in den Museen antreffe, es sei denn, sie wären dazu gezwungen, weil der Lehrstoff es zwingend erfordere. Die Studenten lebten zum großen Teil ein isoliertes Leben in der Stadt.

 

Herr DORNBUSCH erklärt gerade darum gehe es dem Verein FCKW, eben Veranstaltungen zu entwickeln, deren Themen und Inhalte für beide Seiten interessant seien, um die Vernetzung und Integration der Universität zu fördern. Leider werde das Potential der Universität und ihrer Studenten noch zu wenig für die Weiterentwicklung der Stadt genutzt.

 

Bürgermeister Dr. SCHARF findet den Ansatz des FCKW positiv und regt an, die Studierenden sollten mehr an den öffentlichen Gremiensitzungen teilnehmen und auch die Ratsvertreter öfter zu ihren Gremiensitzungen o.ä. einladen. Eine weitere Idee wäre, die Lüneburger Universitätswoche in neuer Form wieder aufleben zu lassen, die es vor einigen Jahren schon einmal gegeben habe.

 

Ratsherr RIECHEY begrüßt, dass der Verein die Kooperationsvereinbarung zwischen Stadt und Universität mit Leben füllen wolle und stellt Fragen zu möglichen Umsetzungskonzepten.

 

Herr DEBOR antwortet, der Verein liefere kein Konzept, sondern wolle die Politik dazu anregen, eine institutionelle Basis zu schaffen, auf der entsprechende Konzepte entwickelt werden und die unterschiedlichen Bereiche zusammengebracht werden können. Das könnte beispielsweise durch eine Ausschreibung oder einen Wettbewerb geschehen, bei dem die besten Konzepte prämiert und umgesetzt würden. Man könne niemanden zwingen, sich zu beteiligen, sondern müsse dazu beitragen, dass sich die Akteure mit dem Thema identifizieren. Es fehle eben derzeit noch die Bündelung und Kanalisierung von schon bestehenden Eigeninitiativen und Aktivitäten, damit die Stadt das Potential für sich nutzen könne.

 

Oberbürgermeister MÄDGE stellt in Frage, ob eine Bündelung wirklich notwendig sei. Er habe oft die Erfahrung gemacht, dass Bündelung, Institutionalisierung und Lenkung sich auf Initiativen eher negativ auswirke. Es werde auf Grund der Kooperationsvereinbarung bereits in vielen Bereichen mit der Universität zusammengearbeitet, von der Musikschule über Theater bis Halle für Kunst. Die Stadt habe interessante Initiativen und Aktionen aus der Universität immer unterstützt und wolle das auch weiter tun, aber auf freiwilliger Basis. Er sei daher gegen eine Strukturverfestigung und institutionelle Förderung. Es gebe in der Universität schon eine Vielzahl von aus Steuergeldern geförderten Institutionen, wie z.B. ASTA-Kulturreferat usw., diese könnten sich zusammensetzen und etwas in der Richtung auf die Beine stellen. Für den Titel „Stadt der Wissenschaft“ halte er die Stadt Lüneburg mit ihrer einen Universität für etwas zu schmal ausgerichtet, es sollte aber überlegt werden, ob man sich gemeinsam mit Hamburg bewerben könnte.

 

Stadtrat KOCH ergänzt, es gebe in der Stadt in der Tat schon sehr viele Initiativen, in die Akteure der Universität involviert seien. Zu nennen seien u.a. Halle für Kunst, der Literarische Beirat des Literaturbüros, das Netzwerk Leseförderung, die Kooperation mit der Musikschule, Meisterkonzerte für Studierende mit Werkseinführungen, Ausstellungen von Studierenden im Foyer der Volkshochschule. Ihm scheine es eher ein Kommunikationsproblem innerhalb der Universität zu sein, dass dort auf Grund der Vielfältigkeit der verschiedenen Studienrichtungen und einer gewissen Verengung des Blickes auf die eigenen Projekte und Vorhaben diese Aktivitäten nicht allen bekannt seien. Hier müsste angesetzt werden, um eine bessere Kommunikation zu ermöglichen. Im Kooperationsvertrag sei als Aufgabe auch festgelegt worden, dass gemeinsam an der Kulturentwicklung gearbeitet werden solle. Das sei nicht nur auf die städtischen Belange bezogen, sondern es sei auch eine Kommunikationsaufgabe innerhalb der Universität.

 

Kulturreferent LANDMANN berichtet, mit dem Thema „Stadt der Wissenschaft“ habe sich die Stadt gemeinsam mit der Universität schon seit 5 Jahren beschäftigt. Allerdings sei dazu anzumerken, dass es auf Grund der Dynamik der Veränderungen an der Universität äußerst schwierig sei, eine länger gültige Momentaufnahme festzulegen. Ein möglicher Ansatz, der weiterverfolgt werden könnte, wäre, das kreative kulturelle Potential in den Vordergrund zu stellen.

 

Beigeordneter VÖLKER würde eine Art Konzeptionsbörse unterstützen, in der verschiedene Initiativen ihre Konzeptionen austauschen könnten. Eine institutionelle Förderung betrachte er ebenfalls nicht als sinnvoll.

 

Beschluss:

Beschluss:

 

Der Kultur- und Partnerschaftsausschuss nimmt Kenntnis.