Bürgerinformationssystem
Beratungsinhalt: Herr
DEBOR und Herr
DORNBUSCH stellen die Entwicklung und Ziele des Vereins FCKW e.V. vor. Es
gehe dem Verein vordringlich darum, einen Diskurs über die
Entwicklungspotentiale Lüneburgs anzustoßen und diese zu entfalten. Lüneburg
sei eine Stadt mit hoher Lebensqualität, die Vergangenheit und Zukunft vereine,
und aus gutem Grund immer noch Zuzugsregion. Der Erfolg verdecke jedoch auch Defizite,
nämlich eine geringe Nutzung der Wissensressourcen, eine geringe
infrastrukturelle Basis für Vernetzung und Kooperation, eine geringe Nutzung
von Synergie-Effekten zwischen Tourismus-Kultur-Wissenschaft und eine geringe
Identifikation der Stadtbevölkerung mit der Universität. Es fehle allgemein eine
Entwicklungsperspektive für Lüneburg als Wissensregion. Städte und Regionen sollten
sich aber als Anziehungspunkte für kreative Menschen entwickeln, um die Kreativität
als Standortfaktor für ökonomische Erfolge nutzen zu können. Stadt und Region Lüneburg
würden in diesem Bereich bisher eher als passive Akteure erscheinen. Dabei
seien die Voraussetzungen Lüneburgs als Wissensregion günstig. Als konkreten
Ansatz schlage der FCKW die Gründung einer Arbeitsgemeinschaft für engere Vernetzung
zwischen Universität, Wirtschaft und Kultur mit dem Ziel vor, z.B. einen Masterplan
der Universitätsstadt Lüneburg oder mehr kooperative Veranstaltungen zu
entwickeln, z.B. Lüneburger KulturSommer, Nacht des Wissens, etc., damit sich
die kulturellen Akteure in Stadt und Universität besser kennen lernen und
vernetzen könnten. Langfristiges Ziel sollte sein, „Stadt der
Wissenschaft 2012“ zu werden. Der FCKW frage die Mitglieder des Kultur-
und Partnerschaftsausschusses, ob diese ebenfalls den Bedarf einer
Entwicklungsperspektive Lüneburgs als Wissensregion sähen, ob dabei eine gestalterische
Rolle der kommunalen Institutionen erwünscht wäre und ob die politische
Bereitschaft für eine Signalwirkung vorhanden wäre. Beigeordnete
SCHELLMANN entgegnet,
das Bedürfnis habe die Stadt schon seit langem und in dieser Richtung schon
einiges unternommen. Es gebe auch bereits überall Initiativen, die sich in
dieser Richtung einsetzten. Ihr sei aber umgekehrt aufgefallen, dass man
Studenten kaum im Theater, bei Ausstellungseröffnungen oder in den Museen
antreffe, es sei denn, sie wären dazu gezwungen, weil der Lehrstoff es zwingend
erfordere. Die Studenten lebten zum großen Teil ein isoliertes Leben in der
Stadt. Herr
DORNBUSCH erklärt
gerade darum gehe es dem Verein FCKW, eben Veranstaltungen zu entwickeln, deren
Themen und Inhalte für beide Seiten interessant seien, um die Vernetzung und
Integration der Universität zu fördern. Leider werde das Potential der
Universität und ihrer Studenten noch zu wenig für die Weiterentwicklung der
Stadt genutzt. Bürgermeister
Dr. SCHARF findet
den Ansatz des FCKW positiv und regt an, die Studierenden sollten mehr an den
öffentlichen Gremiensitzungen teilnehmen und auch die Ratsvertreter öfter zu
ihren Gremiensitzungen o.ä. einladen. Eine weitere Idee wäre, die Lüneburger
Universitätswoche in neuer Form wieder aufleben zu lassen, die es vor einigen
Jahren schon einmal gegeben habe. Ratsherr
RIECHEY begrüßt,
dass der Verein die Kooperationsvereinbarung zwischen Stadt und Universität mit
Leben füllen wolle und stellt Fragen zu möglichen Umsetzungskonzepten. Herr
DEBOR antwortet,
der Verein liefere kein Konzept, sondern wolle die Politik dazu anregen, eine
institutionelle Basis zu schaffen, auf der entsprechende Konzepte entwickelt
werden und die unterschiedlichen Bereiche zusammengebracht werden können. Das
könnte beispielsweise durch eine Ausschreibung oder einen Wettbewerb geschehen,
bei dem die besten Konzepte prämiert und umgesetzt würden. Man könne niemanden
zwingen, sich zu beteiligen, sondern müsse dazu beitragen, dass sich die
Akteure mit dem Thema identifizieren. Es fehle eben derzeit noch die Bündelung
und Kanalisierung von schon bestehenden Eigeninitiativen und Aktivitäten, damit
die Stadt das Potential für sich nutzen könne. Oberbürgermeister
MÄDGE stellt in
Frage, ob eine Bündelung wirklich notwendig sei. Er habe oft die Erfahrung
gemacht, dass Bündelung, Institutionalisierung und Lenkung sich auf Initiativen
eher negativ auswirke. Es werde auf Grund der Kooperationsvereinbarung bereits in
vielen Bereichen mit der Universität zusammengearbeitet, von der Musikschule
über Theater bis Halle für Kunst. Die Stadt habe interessante Initiativen und
Aktionen aus der Universität immer unterstützt und wolle das auch weiter tun,
aber auf freiwilliger Basis. Er sei daher gegen eine Strukturverfestigung und
institutionelle Förderung. Es gebe in der Universität schon eine Vielzahl von
aus Steuergeldern geförderten Institutionen, wie z.B. ASTA-Kulturreferat usw.,
diese könnten sich zusammensetzen und etwas in der Richtung auf die Beine
stellen. Für den Titel „Stadt der Wissenschaft“ halte er die Stadt
Lüneburg mit ihrer einen Universität für etwas zu schmal ausgerichtet, es sollte
aber überlegt werden, ob man sich gemeinsam mit Hamburg bewerben könnte. Stadtrat
KOCH ergänzt, es
gebe in der Stadt in der Tat schon sehr viele Initiativen, in die Akteure der
Universität involviert seien. Zu nennen seien u.a. Halle für Kunst, der
Literarische Beirat des Literaturbüros, das Netzwerk Leseförderung, die
Kooperation mit der Musikschule, Meisterkonzerte für Studierende mit
Werkseinführungen, Ausstellungen von Studierenden im Foyer der Volkshochschule.
Ihm scheine es eher ein Kommunikationsproblem innerhalb der Universität zu
sein, dass dort auf Grund der Vielfältigkeit der verschiedenen
Studienrichtungen und einer gewissen Verengung des Blickes auf die eigenen
Projekte und Vorhaben diese Aktivitäten nicht allen bekannt seien. Hier müsste
angesetzt werden, um eine bessere Kommunikation zu ermöglichen. Im Kooperationsvertrag
sei als Aufgabe auch festgelegt worden, dass gemeinsam an der Kulturentwicklung
gearbeitet werden solle. Das sei nicht nur auf die städtischen Belange bezogen,
sondern es sei auch eine Kommunikationsaufgabe innerhalb der Universität. Kulturreferent
LANDMANN berichtet,
mit dem Thema „Stadt der Wissenschaft“ habe sich die Stadt
gemeinsam mit der Universität schon seit 5 Jahren beschäftigt. Allerdings sei
dazu anzumerken, dass es auf Grund der Dynamik der Veränderungen an der
Universität äußerst schwierig sei, eine länger gültige Momentaufnahme
festzulegen. Ein möglicher Ansatz, der weiterverfolgt werden könnte, wäre, das
kreative kulturelle Potential in den Vordergrund zu stellen. Beigeordneter
VÖLKER würde eine
Art Konzeptionsbörse unterstützen, in der verschiedene Initiativen ihre
Konzeptionen austauschen könnten. Eine institutionelle Förderung betrachte er
ebenfalls nicht als sinnvoll. Beschluss: Der
Kultur- und Partnerschaftsausschuss nimmt Kenntnis. |
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