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Beratungsinhalt: Oberbürgermeister
Mädge führt
einleitend aus, dass in der heutigen Sitzung die für das EU-Förderprogramm
vorgesehenen Anmeldungen von Tiefbaumaßnahmen vorgestellt werden sollen. Anhand
einer Übersicht (Anlage 1) wird dargestellt, welche Ministerien über
welche Förderbereiche zu befinden haben. Vorgestellt
werden heute die beiden ersten Projekte, die für eine Verbesserung der
öffentlichen Infrastruktur im Rahmen des EFRE beim Wirtschaftsministerium
angemeldet werden. Vorgesehen ist für die Anmeldung das Gebiet Bilmer Berg II
sowie der Bereich Goseburg. Ein weiteres Vorhaben, die Sanierung, Neubau,
Verlagerung des Hallenbades muss erst noch in der Kurmittel GmbH antragsmäßig
vorbereitet werden. Vorbereitet werden noch die Projekte Sanierung Kaltenmoor
und Ausbau Glasfasernetz in die Region hinaus. Das sind die Projekte, die aus
heutiger Sicht bis zum Jahre 2013 abgearbeitet werden können. Die
weiteren Projekte, die bei verschiedenen Ministerien angemeldet werden, werden
anhand der Übersicht (Anlage 1) dargestellt. Die daraus in die Zuständigkeit
dieses Ausschusses fallenden Projekte werden in der nächsten Sitzung
vorgestellt. Je nach dem wie die Prioritäten gesetzt werden, ist die
Abarbeitung der bewilligten Projekte in den nächsten 5 – 7 Jahren vorgesehen. Das
ist der derzeitige Sachstand. Sich bereits jetzt abschließend Gedanken über die
Kofinanzierung zu machen, macht noch keinen Sinn, weil noch nicht feststeht,
welche Projekte in das Förderprogramm aufgenommen werden. Auch offen ist noch,
ob jedes in die Förderung aufgenommene Projekt eine 75 %-Förderung erfährt, die
kann auch im Einzelfall auch mal bei 50 % liegen. Wichtig ist zunächst, dass
man mit den angemeldeten Projekten in das Förderprogramm hinein kommt. Für die
Antragstellung für die Bereiche Bilmer Berg II und Goseburg ist planerische
Vorarbeit der Leistungsphasen 1 + 2 erforderlich. Diese Arbeiten werden vom
Planungsbüro Odermanmn & Krause erbracht. Container-Terminal Herr
Novotny – Büro Odermann & Krause – zeigt das Gewerbegebiet Bilmer Berg I und südlich der B 216
gelegene ca. 100 ha große Fläche auf, die als Gewerbegebiet Bilmer Berg II
entwickelt werden soll. Das Gebiet reicht bis an den Elbe-Seitenkanal heran. Am
Kanal sollen zusätzlich 3 Schiffsanlegerplätze geschaffen werden. An dieser
Stelle ist ein Umschlagplatz für 360 Container geplant. Der Umschlagplatz soll
ein Areal von ca. 16.200 m² Fläche umfassen, der befestigt werden müsste. Zur
Be- und Entladung wäre eine Containerbrücke erforderlich. Erschlossen werden
soll die Fläche über die Elso-Klöver-Straße. Die Kosten werden sich auf ca. 3,5
Mio. €, einschließlich Container-Brücke und Carrier geschätzt. Auf dem
Elbe-Seitenkanal können die Container wegen der geringen Durchfahrtshöhe nur
2-lagig transportiert werden. Ratsherr
Völker
interessiert, von welcher Bauzeit auszugehen sein wird. Herr
Novotny – Büro Odermann & Krause – erklärt, dass, wenn die planerischen und finanziellen
Voraussetzungen geschaffen wurden, die reine Bauzeit ca. 3 – 4 Monate betragen
wird. Ratsherr
Kroll ist bekannt,
dass für den Hamburger Hafen Zwischenlagerkapazitäten für mehrere tausend
Container im Umfeld von Hamburg gesucht werden. Ihn interessiert, ob dies hier
in die Überlegungen reinspielt. Oberbürgermeister
Mädge führt hierzu
aus, dass die Diskussion im Rahmen der Entwicklung der Metropolregion geführt
wird. Lüneburg ist daran interessiert, Güterverteilzentrum zu werden.
Zutreffend ist, dass Hamburg Vorhäfen sucht. Gespräche darüber, dass die
Brücken über den Elbe-Seitenkanal für eine größere Ladehöhe der Schiffe
aufgeweitet werden, werden in den Ministerien geführt. Wichtig
ist, dass die Maßnahme jetzt in das Programm kommt, damit 2010 begonnen werden
kann. Ratsherr
Riechey fragt nach,
ob für diese Maßnahme eine Bedarfsanalyse erstellt wurde. Oberbürgermeister
Mädge verdeutlicht
noch einmal das Verfahren. Heute geht es um die planerischen Vorleistungen, die
erbracht werden müssen. Im weiteren Verlauf des Verfahrens wird das zuständige
Ministerium eine Bedarfsanalyse anfordern und auch vorgelegt bekommen. Ratsherr
Völker interessiert,
ob für den Containerumschlagplatz schon Betreibergespräche geführt wurden. Oberbürgermeister
Mädge weist darauf
hin, dass diese Gespräche von der Süderelbe geführt werden. Die Süderelbe ist
mit Logistikunternehmer im Gespräch. Bedacht werden sollte dabei, dass Lüneburg
in Konkurrenz zu Lauenburg, Geesthacht und anderen Orten steht. Ratsherr
Dr. Rehbein hält es
zunächst für wichtig, ein schlüssiges Konzept zu haben, die ungefähren Kosten
ermittelt zu haben und Planer mit der weiteren Konkretisierung zu beauftragen.
All das hat die Verwaltung im Vorfeld erbracht. Für ihn ist die
Herangehensweise damit als schlüssig anzusehen. Gewerbegebiet Bilmer Berg II Herr
Novotny – Büro Odermann & Krause – zeigt die ca. 110 ha Fläche des geplanten Gewerbegebietes
Bilmer Berg II auf. Dargelegt werden hierbei die derzeitigen land- und
forstwirtschaftlichen Nutzungen. Im Gelände besteht zum Elbe-Seitenkanal eine
maximale Höhendifferenz von 12 m. Planungsvorgabe ist ein Parallelhafen zum
Kanal mit 3 Liegeplätzen und einer zusätzlichen Wendeanlage, ähnlich wie die
bestehende Anlage in Uelzen. Das Gelände soll auch mit der Hafenbahn
erschlossen werden, die unterhalb der Bundesstraße aus dem Gewerbegebiet Hafen
herangeführt wird. Konstruktiv wäre entweder die Anhebung des Straßenkörpers um
1,60 m oder aber die Absenkung der Bahntrasse im Gelände erforderlich. Die
Querschnitte werden anhand von Plänen aufgezeigt. Für die Bahn wird eine lichte
Durchfahrtshöhe von 5 m benötigt. Geprüft wird in diesem Zusammenhang, ob auch
die Otto-Brenner-Straße mit dieser Unterführung mit in das Gelände
hineingezogen werden kann. Die Straßenlängen im Gebiet Bilmer Berg II werden
eine Gesamtlänge von 5 km aufweisen. Für die Anbindung an die Bundesstraße muss
der Knotenpunkt umgebaut werden. Die erforderlichen Maßnahmen werden
dargestellt. Vorgesehen ist, dass der von Kaltenmoor kommende Grüngürtel mit
altem Baumbestand im weiteren Verlauf in dieses Gebiet hineingezogen werden
soll. Für das Gebiet wird ein Bodengutachten erstellt, um Erkenntnis für die
Geeignetheit als Baugrund zu erlangen. Die Gesamtkosten werden sich auf ca. 40
Mio. € belaufen. Aufgezeigt wird eine mögliche Trassenlegung der A 39. Diese
Trasse würde das Gelände diagonal durchschneiden. Wie Anschlüsse an eine A 39
möglich wären, wird derzeit geprüft. Oberbürgermeister
Mädge verdeutlicht,
dass eine möglich A 39-Trasse auch der Grund ist, warum man zur Zeit nicht so
richtig weiterkommt. Auf eine mögliche Trasse wird man sich einstellen müssen.
Die Frage wird sein, inwieweit sich die Stadt mit ihrer Ansicht, dass die A
39-Trasse westlich um Lüneburg herumgeführt werden sollte, durchsetzen kann.
Die Linienfestlegung der Trasse soll im Spätherbst vom Land an den Bund
gemeldet werden Der Bund wird dann dem Land im Frühjahr/Sommer 2008 eine Linie
für das Planfeststellungsverfahren vorschlagen. Begleitet werden müsste die
Maßnahme von einem Bauleitverfahren. Der im Rat bereits gefasste
Aufstellungsbeschluss müsste dann ergänzt und erweitert werden. Das sich
anschließende Planverfahren wird mit den begleitenden Gutachten und
Untersuchungen einen Zeitraum von 2 Jahren beanspruchen. Deutlich
gesagt wird aber auch, selbst wenn die Fördermittel bewilligt werden, dass man
dann nicht die komplette Erschließung mit Straßen, Gehwegen, Beleuchtung gleich
herrichten wird. Vielmehr soll in einer 1. Ausbaustufe die zusätzlichen
Anlegestellen im Kanalbereich mit der Industriebahnanbindung unter der
Bundesstraße hindurch umgesetzt werden. Angedacht werden sollte zunächst nur
eine zentrale Erschließungsstraße, auch auf die Gefahr hin, dass später die
inneren Erschließungsstraßen nicht mit Bundes- oder Landesmitteln realisiert
werden müssten. Die
vorgestellte Planung ist mit Kanal, Industriebahn und Autobahn umsetzbar. Die
erforderlichen Abstimmungen müssen mit Landesstraßenbauamt und der Gemeinde
Wendisch Evern vorgenommen werden. Die Fragen des Grunderwerbs müssen
angegangen werden. Erneut im Ausschuss vorgetragen werden soll, wenn der Bund
mit dem Land die Linie der A 39 festgelegt hat. Viele
Fragen werden bis dahin offen bleiben müssen. Es ist davon auszugehen, dass die
weitergehenden Planungen nicht vor Sommer 2008 wieder aufgenommen werden
können. Ziel wäre es, abhängig von der Trassenfestlegung der A 39, dass man im
Jahre 2010, 2011 Planrecht erlang, um dann mit EU-Mitteln einen ersten
Bauabschnitt mit Industriebahnanbindung mit Straßenunterführung B 216 angehen
zu können. Geprüft werden sollte in diesem Zusammenhang auch eine mögliche
Anbindung an die vorhanden Gleistrasse nach Lüchow-Dannenberg. Zusammengefasst
wird als Zeitschiene angestrebt: 2008 Beginn
der Bauleitplanung 2010/11 Planrecht,
Umsetzung 1. Bauabschnitt Eine Optionsvereinbarung für den Grunderwerb der in
Rede stehenden Flächen besteht bereits seit mehreren Jahren. Ratsherr Dr. Rehbein geht ein auf die Topografie des
Geländes. Ihn interessiert, ob für die Anlegung der zusätzlichen Liegeplätze am
Kanal umfangreiche Erdbewegungen erforderlich sein werden. Herr Novotny – Büro Odermann &
Krause – zeigt auf,
wo das Gelände neu profiliert werden muss. Oberbürgermeister Mädge ergänzt, dass der dort abgelagerte
Sand, der möglicherweise aus dem Kanalbau stammt, uns hier zugute kommen kann.
Es handelt sich um keinen gewachsenen Boden. Das ist auch ein Grund, warum man
auf Bodengutachten nicht verzichten kann. Ratsherr Völker interessiert, ob eine mögliche A
39-Trasse im Geländeeinschnitt geführt wird. Herr Novotny – Büro Odermann &
Krause – erklärt,
dass genau diese noch geprüft werden muss. Wahrscheinlich wird man eine Trasse
unterhalb der Bundesstraße 216 hindurch und über den Elbe-Seitenkanal hinweg
führen wollen. Goseburg Oberbürgermeister Mädge weist darauf hin, dass die
Konzeption einer Brücke aus dem Gebiet Goseburg heraus über die Ostumgehung hin
zum vorgelagerten Gebiet der Landwehr bereits seit Jahren besteht. Eine solche
Straßenverbindung könnte den Bereich
Hamburger Straße verkehrlich entlasten. Erneut aufgegriffen wurde die
Konzeption, um die zunehmenden Lkw-Verkehre von der stark belasteten Hamburger
Straße herunter zu bekommen. Im Zuge der Konversion Goseburg, nämlich die
„schweren Industrien“ aus dem Gebiet herauszunehmen und damit die Lkw-Verkehre
zu reduzieren, soll das Quartier Goseburg insgesamt eine Aufwertung erfahren.
Angestrebt wird langfristig die Umwandlung in einen Dienstleistungs- und
Wohnpark. Die Goseburg ist als Gewerbegebiet im F-Plan
festgeschrieben. Parallel bestehen Überlegungen seitens der Gemeinden
Adendorf und Bardowick, den Durchgangsverkehr in Bardowick zu entlasten. Die
dafür vorgesehen Querspange könnte angebunden werden an diese Trasse. Das Büro
Odermann & Krause hat für diese Überlegungen einen Planauftrag der Gemeinde
Bardowick. Für Lüneburg besteht weiterhin die Chance, das Gebiet Lüner Rennbahn
von hinten straßenmäßig anzubinden. Anbindungspunkte müssten noch gefunden und
festgelegt werden. Gespräche werden mit dem Landkreis, der Straßenbauverwaltung
und den betroffenen Gemeinden noch zu führen sein. Eine Entwicklung des neuen
Gewerbegebietes an der Goseburg und dessen Erschließung wird nur dann
vorgenommen, wenn entsprechender Bedarf vorhanden ist. Die Planreife wird für 2010/11 angestrebt. Die
Gesamtkosten werden sich auf ca. 6,6 Mio. € belaufen, wobei eine 75 %ige
EU-Förderung angestrebt wird. Fachbereichsleiter Wittmoser zeigt anhand einer
Power-Point-Präsentation eine Fotodokumentation der bisherigen Situation und
Pläne der geplanten Trassenführung der Straße mit ihren jeweiligen Anbindungspunkten
auf. Oberbürgermeister Mädge ergänzt, dass mit noch zu
beauftragenden Verkehrsgutachten untermauert werden soll, dass die seinerzeit
prognostizierten Entlastungen auch weiterhin als zutreffen angesehen werden
können. Die historische Landwehr wird nicht angefasst werden.
Mit dem Bau der Trasse würde in diesem Bereich eine Verbesserung der
Infrastruktur eintreten. Mitte nächsten Jahres sollen die weitergehenden
Abstimmungsgespräche angestrebt werden. Als frühester Baubeginn wäre der
Zeitraum 2010 – 2012 zu sehen. Hingewiesen wird in diesem Zusammenhang, dass
die Förderkulisse bis zum Jahre 2013 reicht. Beigeordneter Körner stellt fest, dass die
Entlastungsstraße quasi im rechten Winkel auf die Querspange stoßen würde. Ihn
interessiert, ob dort möglicherweise ein Kreisel geplant sei. Fachbereichsleiter Wittmoser verdeutlicht, dass die jetzigen
Grobplanungen zu gegebener Zeit noch konkretisiert werden müssten.
Verknüpfungen werden in dem Ausführungsplan noch detailliert ausgearbeitet.
Dass, was als EU-Projekt angemeldet wird, wird aufgezeigt. Die Verknüpfung mit
der Querspange ist zunächst unabhängig davon zu sehen. Oberbürgermeister Mädge macht deutlich, dass die Straße
allein so dargestellt werden muss, dass sie auch ohne Anbindung an die Querspange
die prognostizierte Entlastung und damit die Verbesserung der Infrastruktur
bewirkt. Fachbereichsleiter Wittmoser ergänzt, dass dies als
eigenständiges in sich schlüssiges Projekt angemeldet wird. Auf die mögliche
Anbindung an die Querspange wird mit einem Querverweis hingewiesen. Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor. Beschluss: Der
Ausschuss für Bauen und Stadtentwicklung nimmt den von der Verwaltung
vorgetragenen Sachverhalt zur Kenntnis. Abstimmungsergebnis: Ja-Stimmen: Nein-Stimmen: Enthaltungen:
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