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Beratungsinhalt: Ratsherr
MEIHSIES stellt
fest, dass der Inhalt des Entwurfes des Landesraumordnungs-programmes die
Lüneburger aufmerksam machen müsse. Die Zulassung von FOC in bestimmten
Bereichen sei ein Angriff auf die Lüneburger Innenstadt. Der Einzelhandel sei
das Standbein der Einkaufsstadt Lüneburg, sie werde nach der Neufassung des
LROP veröden. In den letzten Jahren habe man immer wieder darüber diskutiert,
wie der Standort Lüneburg zu stärken sei. Die Resolution sei eine Unterstützung
für den Einzelhandel und die Geschäftstreibenden in dieser Stadt und in dieser
Region. Jetzt sei der Zeitpunkt, als Stadt Lüneburg und als Rat Flagge zu zeigen.
Ratsherr
LUTHS erklärt, dass
man inhaltlich zwar weitgehend übereinstimme, er das Thema jedoch
differenzierter beurteile. Er wende sich nicht entschieden gegen jede neue
Betriebsform, vielmehr könne er sich durchaus eine Öffnungsklausel vorstellen,
wenn dadurch zusätzliche attraktive Angebote gemacht würden, Wettbewerb
ermöglicht und Kaufkraft herangeführt würde. Untersuchungen zu bereits
bestehenden FOC hätten jedoch ergeben, dass 60 Prozent der Käufer aus einem
Umkreis von 50 Kilometern kämen, so dass ein FOC in der Region Soltau Käufer
aus Lüneburg abzöge und zwar auch solche, die aus Hamburg oder Uelzen zum
Einkaufen nach Lüneburg kämen. Aus diesem Grunde müssten an eine
Öffnungsklausel hohe Anforderungen gestellt werden, um den Erhalt der Innenstädte
zu gewährleisten. Daher stimme man dem Antrag zu. Ratsherr
SRUGIS unterstützt
die Resolution, da Lüneburg erheblich betroffen sein würde und deutliche
Umsatzrückgänge zu befürchten seien. Das habe Arbeitsplatzverluste zur Folge,
die Umwelt würde durch Verkehrszunahme belastet und die Stellung Lüneburgs als
Oberzentrum würde angegriffen. Die geplante Änderung des LROP sei rechtlich
problematisch, sie widerspreche den bisherigen Aussagen der Landesregierung und
der Auffassung der Ministerkonferenz für Raumordnung. Es sei gerichtlich
geklärt, dass die Gründung von FOC gegen das jetzige Landesraumordnungsprogramm
verstoße. Durch eine Änderung des LROP schaffe die Landesregierung eine
Gründungsmöglichkeit für die FOC durch die Hintertür. Die Kernargumente, die
gegen deren Zulassung sprächen, würden dadurch nicht ausgeräumt. Die
gutachterlichen Aussagen für das FOC in Soltau sprächen von einem Einzugsgebiet
von gut sieben Millionen Menschen, dies würde bedeuten, dass auch Lüneburg dazu
gezählt werde. Daher müsse man solche Bestrebungen ablehnen. Im übrigen habe
die Ministerkonferenz im Jahre 1997 beschlossen, FOC seien im Rahmen einer
nachhaltigen Raumentwicklung nur in Oberzentren in stadtverträglicher
Größenordnung zulässig, dies sei hier nicht gegeben. Er appelliere an die
Landtagsabgeordneten vor Ort, hier im Interesse Lüneburgs gegenzuhalten. Ratsherr
SOLDAN sieht durch
die Ansiedlung eines FOC die wirtschaftliche Lage der Geschäftsleute in
Lüneburg ebenfalls beeinträchtigt. Die Landesregierung wolle durch die Änderung
des Landesraumordnungsprogrammes FOC in der Fläche genehmigungsfähig machen,
dieses sei sehr widersprüchlich. Einerseits versuche die Landesregierung mit
ihrem Projekt „Ab in die Mitte“ die Innenstädte zu stärken durch
die Auslobung von Preisen und die Förderung von Maßnahmen der Kommunen vor Ort.
Gleichzeitig solle nun aber auch das Einkaufen auf der grünen Wiese gefördert
werden. Die unklaren Formulierungen im Entwurf des LROP seien prädestiniert für
die Ansiedlung eines FOC. Auch er appelliere an die Landtagsabgeordneten, hier
ihren Einfluss geltend zu machen. Beschluss: Der
Rat der Stadt Lüneburg beschließt einstimmig die beantragte Resolution. (61,
VI) |
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